35. Kapitel

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Ich öffnete meine Augen und sah komplette Dunkelheit.

"Bitte sagt mir das ich in der Warteschlange zur Hölle bin."gab ich seufzend von mir und merkte ein leichtes aufatmen neben mir.

"Lucifer, bist du es?"sagte ich spaßenshalber und versuchte den Schmerz, den Rückblick, einfach alles zu ignorieren.

"Du machst mich noch fertig.."
"Du mich auch Gerald.."

Er lachte leicht quälend auf und legte seine Hand auf meine.

"Bombenanschlag überlebt, check."

"Ich hab dir gesagt du sollst nichts dummes tun!"
"Hab ich doch garnicht."
"Ach wirklich?"
"Vielleicht, etwas.."

Seine Finger streichten über meinen Handrücken und ich erzitterte kurz.

"Wie lange war ich weg?"
"1 Not OP + 2 Tage.."
"Ging doch glimpflich aus, für mich.."
"Lina, wie oft soll ich das noch aushalten?"
"Du musst garnichts aushalten. Du hast dein eigenes Leben und niemand zwingt dich dazu auf mich aufzupassen."

Gedrückte Stille herrschte.

"Du bist fast gestorben.. dein Anblick war erschreckend.."
"Ist er das nicht immer?"
"Nicht so,.. du hattest mehrere Schürfwunden, eine Rauchvergiftung und zum krönenden Abschluss ein Stück der Holzdekeo in deinem Bauch stecken."
"Wow. Hab ich ja wie immer gut hinbekommen."
"Du hast nicht mehr geatmet.. dein Körper war leblos.."

Mir schoss der Abend wieder in den Kopf und ich sah alles vor mir.

".. er ist einfach explodiert..ich konnte nichts mehr machen, ich bin nur gerannt.."erwiderte ich wie in Trance und starrte an die Decke.

Eine Träne lief mir bei dem Anblick die Wange herunter und ich wünschte es nie mit angesehen zu haben.

Sein Blut, sein Körper..

Ich drückte mir das Kissen auf mein Gesicht und versuchte mich wieder zu fangen.

"Hey.. ganz ruhig.."
"Er ist vor meinen Augen einfach explodiert.. warum hat er nicht einfach den kack Sprengstoffgürtel ausgezogen.. er hätte alles zum Guten Wenden können.. fuck. Warum war ich nur so langsam?"

Ich machte mir Vorwürfe.

"Du konntest nichts mehr für ihn tun, sonst wärst du jetzt vielleicht auch Tod.."
"Warum ausgerechnet ich? Warum mach ich das immer und immer wieder durch? Was hab ich nur verbrochen das alles so scheiße läuft?"

Er versuchte mich zu beruhigen und es gelang ihm teilweise.

"Wie spät ist es?"
" 21:30 Uhr,wieso?"

Ich stand vorsichtig auf.

"Ich will doch mal ausprobieren ob die Narbe halten wird.."
"Lina das ist alles noch frisch!"
"2 Tage hatte es Zeit zu zuwachsen und das wird wohl bisschen was aushalten."

Ich lief vorsichtig ins Bad und schnappte mir meine alten Sachen vom Abend der Party.

Als ich wieder aus dem Bad kam sah mich Gerald an und zog plötzlich seinen Hoodie aus.

"Zieh den an."

Ich schaute ihn verblüfft an.

"Na los, ich lass dich nicht in den blutigen Klamotten herumlaufen."

Er drehte sich um und ich zog mein Shirt aus.
Danach zog ich seinen Anti Social Social Club Hoodie an und bekam Gänsehaut als ich den Duft seines Aftershaves warnahm.

Als er sich wieder umdrehte versuchte ich mich zu fangen und hoffte das er nicht mitbekommen hatte wie ich an seinem Hoodie gerochen habe, dass würde vielleicht dezent creepy herüber kommen.

Er grinste und ich bewegte mich Richtung Ausgang.

"Wo wollen wir denn überhaupt hin?"
"Wir?"
"Denkst du ich lasse dich alleine hier herumlaufen?"
"Ehm.. ehrlich gesagt, ja."

Er rollte mit den Augen und ich grinste.

"Also, wo soll es denn hingehen?"
"Lass dich überraschen."

Ich stieg in eins der Taxis vor dem Krankenhaus und gab dem Fahrer die Adresse.

Gerald lief schnell um das Taxi herum und stieg ebenfalls ein, bevor der Taxifahrer das Auto aus der Parklücke lenkte und uns zur angegebenen Adresse fuhr.

...

Die Taxifahrt hatte ich einigermaßen gut überstanden,  jedoch spürte ich die Schmerzen der Wunde und versuchte ruhig zu bleiben.

Gerald öffnete mir die Autotür und ich stieg so lächelnd wie möglich aus, da ich keine Lust hatte wieder zurück ins Krankenhaus gebracht zu werden.

"Du willst dir das in deinem Zustand wirklich antun?"
"Ich schau nur vorbei und Tanz auch nicht, versprochen."
"Na gut.. dann will ich dir das mal glauben."

Er durchlöcherte mich mit Blicken, während wir die Treppe nach oben liefen.

"Geht's dir wirklich gut?"
"Ja, wieso nicht?"
"Du bist so ruhig.."
"Ja, das bin ich schon seit einem Jahr."

Er ignorierte meine Aussage und dann standen wir auch schon vor dem Saal.

"Bereit?"
"Bereit."

Er öffnete die Tür und sofort nahm ich meine Eltern war die den Kurs für mich übernommen hatten.

Ihre Miene wurde leichter und sie lächelten, bevor ich auf sie zu lief.

Gerald blieb dicht an meiner Seite und ich glaubte er wüsste nun von meinen Schmerzen.
Die Leute starrten Gerald an und die Kenneth x Lina Shipper passten genau auf seine Mimik und Gestik auf.

Meine Mum umarmte mich sofort und unruhe brach aus.

Mein Vater stoppte die Massen.

"Okay Leute, das kam unerwartet aber Fotos werden erst danach gemacht. Wolln wir nun anfangen?" fragte er in die Runde.

Die Teilnehmer bejahten und ich stellte mich mit Gerald an die Seite.

"Willst du dich nicht lieber setzen?"
"Ich lag jetzt 2 Tage lang, da kann ich ruhig mal 1 Stunde stehen."
"Da bin ich mir nicht so sicher."

Gerald zwang mich zum sitzen und ehrlich gesagt war ich mehr als froh darüber.
..

"Ich würde jetzt nichts lieber tun als einfach mitzumachen.." sagte ich seufzend und lehnte mich gegen die Wand.

"In ein paar Tagen darfst du sicherlich wieder." versuchte er mich zu trösten doch es half nichts.

"Mh.."gab ich leicht enttäuscht von mir.
..
Die Stunde verging wie im Flug und schon waren wir beim Fotos machen,während G immer noch an meiner Seite war und versuchte alles unter Kontrolle zu halten.

Ein paar der Teilnehmer lenkten ihn kurz ab, da sie ebenfalls geazy Fans waren.

Ich grinste als ich ihn beobachtete und sah wie er lächelte.

Sein lächeln? Einfach unbezahlbar.

Er lachte viel und kümmerte sich gut, während ich weiter Fotos mit meiner kleinen "Fan" Gemeinde machte.

Die Freude der Leute ließ mich meine Schmerzen, meine Narben, vergessen und so verging eine weitere Stunde schneller als ich es je mitbekommen hatte.

Das Ende vom Anfang Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt