Am Wochenende vor Thanksgiving gab es eine musikalische Aufführung, bei der ich allerdings nicht mitmachen durfte, ich war einfach zu schlecht. Mom wunderte sich als ich ihr davon erzählte aber ihr auch erklärte, dass ich von der Teilnahme ausgeschlossen wurde.
„Bin zu schlecht“, verriet ich lachend.
„Verarscht du mich?“, fragte sie verdutzt.
„Nein“, sagte ich nun ernst. Mom war irgendwie in ihrem Stolz verletzt, ihr Sohn und musikalisch unbegabt, ausgerechnet Justin Bieber ..., das konnte es nicht geben! Als sie dann plötzlich davon anfing, sie würde nochmal mit Mrs. Sanders reden, gab ich zu, dass ich selber schuld war. Wer weiß, wozu sie fähig gewesen wäre!
Mom war an dem Abend schlecht auf mich zu sprechen, erst als wir zu Hause waren beruhigte sie sich wieder. Sie fand es unfair den anderen Kids gegenüber konnte mich aber verstehen, na ja immerhin!
Ja, ich hatte schon irgendwie ein entspanntes Jahr gehabt aber irgendwie vermisste ich so langsam die Ernsthaftigkeit in der Musik. Der Unterricht war beknackt und ging mir auf den Wecker. Ich benötigte Mal wieder so richtig hartes Stimmtraining. Ich vermisste tatsächlich das Singen.
In Kanada wurde Thanksgiving traditionell am zweiten Montag im Oktober gefeiert. Das berühmte lange Wochenende!! Und nach der Aufführung in der Schule benötigten meine Ohren ein langes Wochenende. Ich schlief so richtig lange aus und genoss den freien extra Tag. Ich wusste, dass Mom fast den ganzen Tag über am Truthahn basteln würde. So eine Zubereitung schien mir immer recht aufwändig und kompliziert.
Erst gegen Mittag stand ich auf, ich war vom vielen Dösen unglaublich entspannt und freute mich schon auf den Truthahn, den es leider erst am Abend geben wird.
„Oh, der werte Herr ehrt mich mit seiner Anwesenheit“, sagte Mom gespielt sarkastisch. Wütend wirkte sie nicht.
„War halt müde“, verteidigte ich mich und nahm mir Orangensaft aus dem Kühlschrank.
„War ja nur ein Spaß aber ich brauche deine Hilfe“, sprudelte es aus ihr heraus.
„Meine Hilfe?“, fragte ich sie skeptisch.
„Du musst unbedingt in den Supermarkt und mir Möhren holen, die kleinen Möhren, nicht die Wuchtigen“, erklärte sie.
„Möhren?“, fragte ich nochmal.
„Ja Möhren, hab sie vergessen, los beeil dich, sonst gibt’s kein Essen heute Abend“, drohte sie. Genervt aber immer noch zügig machte ich mich fertig. Da hatte ich so entspannt geschlafen, hetzte sie mich schon wieder ...
Der Supermarkt war nur zwei Straßen weiter, deshalb war es auch nicht ganz so fürchterlich. Trotzdem war ich etwas demotiviert. Ich stöberte das Gemüse nach, nicht wuchtigen, Möhren durch, ohne Erfolg. Mittlerweile war ich total genervt!
„Justin?“, flüsterte jemand hinter mir, wieder einmal zuckte ich bei meinem Namen zusammen.
„Nur die Ruhe, ich bin es nur“, sagte Jess und lächelte mich an.
„Hi“, erwiderte ich nur, ich war zu beschäftigt damit, nicht wuchtige Möhren, zu finden! Innerlich musste ich über die Wortwahl lachen.
„Was machst du hier?“, fragte sie und beobachtete mich.
„Ich suche Möhren ..., nicht die Wuchtigen“, erwiderte ich schnell, als ich bemerkte, wie Jess auf die normal großen Möhren zusteuerte.
Verwundert hielt sie inne.
„Wie... nicht Wuchtige? Ach soooo! Du meinst die Minimöhren?“, hellhörig geworden hörte ich auf zu suchen und starrte sie erwartungsvoll an:“ Die Beilagenmöhren“, Jess lachte.
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How quickly everything can change!
FanfictionNur ein winziger Moment und alles ändert sich! Nur wenige Sekunden, die über deine Zukunft entscheiden! Justin ist gerade auf dem Höhepunkt seiner Kariere, da passiert etwas, das alle beteiligte Personen, aus ihrem gewohnten Leben reißt! „Verdammte...