Es war dunkel aber ich sah sie trotzdem, die vielen Lichter die sich auf das Krankenhaus zu bewegten. Eine riesige Traube von Menschen mit Kerzen in der Hand. Ungläubig rieb ich meine Augen, sah aber immer noch dasselbe.
„Was zum ...?“, fragte ich mich.
„Sie sind wegen dir gekommen, ist das nicht toll?“, fragte sie aufgeregt.
„Hmmm“, machte ich nur. Mom starrte mich besorgt und traurig an, während ich das ganze Spektakel beobachtete.
„Das machen sie, obwohl sie nicht mal genau wissen, ob ich in dem Krankenhaus bin? Ist doch total dämlich“, sagte ich, meinte es aber nicht so. In Wirklichkeit war ich stolz auf meine Fans und fühlte mich geehrt. Mom schwieg wieder einmal.
Irgendwann fingen sie sogar an leise >Baby< zu singen, sie waren ruhig, randalierten nicht, schrien auch nicht meinen Namen, sie sangen einfach nur. Mir kamen langsam die Tränen vor Rührung ...
„Wo willst du hin?“, fragte mich Mom, als ich aufstand.
„Ich will mir das aus der Halle angucken“, antwortete ich ihr und schlüpfte durch die Tür. Das da draußen waren meine Fans, ich konnte ihnen immerhin so weit Respekt verleihen, indem ich es mir auch richtig anschaue. Mom kam mir hinterher.
In der Halle war es bereits voll, alle schauten sich das Spektakel an und murmelten durcheinander. Als ich die Halle betrat, wurde es augenblicklich still und alle starrten mich gebannt an. Ich sang ohne Worte den Text mit und lächelte das erste Mal wieder aus vollstem Herzen.
Der Moment gehörte nur mir und meinen Fans, die nach >Baby<, >Pray< sangen und auch da sang ich still und ohne Worte mit, nur meine Lippen bewegten sich. Der Moment schien magisch, nur meine Fans und ich. Es war so als würden wir in dem Moment dieselben Gedanken teilen, ohne uns überhaupt zu sehen.
Das Ganze ging eine Stunde, in denen sie lauter Songs von mir sangen. In der Halle, an den großen Fernseher liefen die Nachrichten und sie berichteten davon. Nach einer Stunde war der Spuk wieder vorbei und es schien als wäre nie etwas gewesen. Kleine Kerzen und Briefe lagen noch an der Wand des Krankenhauses.
Die Leute starrten mich noch eine Weile an, gingen aber irgendwann auch wieder auf ihre Zimmer. Nur ich stand immer noch in der großen Halle, mit Mom zusammen, die mir die Schulter tätschelte.
Vorsichtig ging ich nach draußen.
„Justin?“, flüsterte Mom mir zu.
Ich hockte mich vor die bunte Wand und las die kleinen Zettel und Plakate. Sie hatten Gedichte darauf geschrieben und mir gute Besserung gewünscht.
>Justin, wir lieben dich, bitte werde schnell wieder gesund<
>Wir vermissen dich!<
Ich nahm ein paar von den kleinen Briefen, um sie mir im Zimmer durchzulesen.
Ein paar Tage später nervte mich Mom immer noch damit, sie fand es schade, dass ich nichts unternommen hatte, aber ich machte ihr klar, dass ich dazu noch nicht bereit war. Ich wollte nicht, dass jemand erfuhr, dass es mir wieder besser ging, ich wollte ... meine Ruhe! So sehr mich das Ganze auch berührt hatte, das war die beste Gelegenheit und irgendwann war es auch wieder vergessen und niemand redete mehr davon. Niemand redete mehr von Justin Bieber so als hätten sie sich endgültig von mir verabschiedet an dem Tag.
Nach ein paar Wochen wurde ich endlich entlassen aber Deutschland vermisste ich bereits, als wir am Flughafen standen und noch gar nicht im Flugzeug saßen, es wurde für mich zur zweiten Heimat. Allerdings vermisste ich Dad noch mehr, mit dem ich zwar telefonierte so oft es ging aber das war nicht dasselbe. Ich vermisste meine Geschwister Jazmyn und Jaxon, Grandpa und Grandma und natürlich Kanada.
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How quickly everything can change!
FanficNur ein winziger Moment und alles ändert sich! Nur wenige Sekunden, die über deine Zukunft entscheiden! Justin ist gerade auf dem Höhepunkt seiner Kariere, da passiert etwas, das alle beteiligte Personen, aus ihrem gewohnten Leben reißt! „Verdammte...