Erwachen

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Rey kämpfte sich durch das dicht bewachsene Unterholz des Waldes und kam nur mühsam vorwärts. So schnell wie möglich will sie zu Ben, weswegen sie ihrem Umfeld kaum Beachtung schenkte und einfach nur rannte. Das große lodernde Feuer, welches aus dem kleinen Funken Hoffnung nun entstanden ist, trieb sie immer weiter nach vorne und ließ keine Erschöpfung zu. Rey rannte und rannte. Sehnsüchtig darauf Ben womöglich wieder in die Augen sehen zu können und seine Wärme spüren zu können.

Jedoch merkte sie erst zu spät das Rascheln und Knurren hinter ihr. Als Rey dieses vernahm wurde sie schon mit gewaltiger Kraft auf den Boden gedrückt. Zu erst betäubte der Schock den aufkommenden Schmerz, jedoch nur kurzfristig, denn kurz darauf spürte Rey das schmerzhafte Ziehen in ihrem Rücken, welches ihr fast die Atmung raubte.

Sie konnte das Wesen, welches sie angriff, kaum erkennen. Es hatte weißes Fell und scharfe Krallen, welche sich in ihre Haut bohrten. Rey fühlte, wie das Blut in kleinen Rinnsalen die Arme entlang floss. Das hatte ihr gerade noch gefehlt. Sie wollte doch nur zu Ben und jetzt wurde sie von einer Kreatur attackiert. Rey muss jetzt schnell reagieren. Die Kreatur scheint sich in der dominierenden Position zu wiegen und dies konnte sie ändern. Als das Wesen gerade seinen Kopf hinunter zu ihrem senkte und sie aus den Augenwinkel die messerscharfen Zähne, welche sich ihrem Hals gefährlich näherten, sah, nutzte Rey die Gelegenheit sich auf den Rücken zu drehen. Dadurch geriet das Wesen auf ihr ins Schwanken und sie konnte es mit ihren Beinen von sich herunter treten.

Ein Jaulen ertönte und die Kreatur fiel auf den noch feuchten Waldboden. Für einen kurzen Zeitraum konnte Rey erleichtert durchatmen, doch schnell hatte sich die Kreatur wieder aufgerappelt und setzte zu einem neuen Angriff an. Doch blitzschnell zückte sie ihr Lichtschwert und als die blaue Klinge aufleuchtete, erstarrte das Wesen in seiner Bewegung. Für einen kurzen Moment blickten die bedrohlich gelb-oragenen Augen verwundert zu der tödlichen Waffe in ihrer Hand, bevor es sich aus dem Staub machte und schließlich in dem Wirrwarr von Pflanzen verschwand.

Erleichtert schaute Rey an sich herab. Zum Glück nur ein paar Kratzer. Es blieb keine Zeit für eine Verschnaufpause, Ben wartete bestimmt bereits auf sie. Also rannte sie weiter und hoffte bald das Gebäude vor sich auftauchen zu sehen.

Poe stand bereits mit Leia und Chewie in dem kleinen sterilen Raum und beobachtete wie diese einen besorgten Blick auf den blassen jungen Mann vor ihnen warfen. Er hatte nie wirklich Sympathie für Ben gehabt, schließlich hat dieser Finn getötet. Auch wenn Ben sein Leben gerettet hat, würde Poe ihm das niemals verzeihen. Aber Rey war ihm wichtig, weswegen er ihre Gefühle zu Ben akzeptierte. Wenn es Ben gut geht und Rey somit glücklich ist, würde Poe alles tun, um für das Wohlergehen des einst gefürchteten Kylo Rens zu sorgen.

Er blickte zu Tür. Immer noch kein Anzeichen von Rey. Poe hatte eigentlich erwartet, dass sie, sobald sie von der Nachricht über Ben gehört hatte, sofort hier auftauchen würde. Hoffentlich ist ihr nichts zugestoßen. Immer wieder blickte er zwischen der Tür und dem jungen Mann hin und her. Rey würde bestimmt bald auftauchen. Poe hatte mitbekommen, wie Ben's Werte schlagartig gestiegen waren und auch seine Augenlider zuckten, als er hier vorbei kam. Sofort hatte er Rey benachrichtigt. Erst danach hatte er Leia darüber informiert, welche ihn darauf ungläubig angeblickt hatte. Jedoch folgte der General ihm schnell und auf dem Weg dorthin sind sie noch Chewie begegnet. Und nun standen sie zu dritt in dem Raum und warteten darauf, dass Ben aufwacht.

Ben kämpfte und kämpfte. Wild schlug er um sich. Sein dunkles Gefängnis bekam schließlich Risse, wodurch gleißendes Licht viel. Endlich! Endlich keine Dunkelheit mehr. Mit aller Kraft zerrte er an den Rissen, um diese zu vergrößern und somit einen Ausweg aus diesem Alptraum zu erschaffen. Immer mehr von der tiefen Schwärze bröckelte ab und wurde durch Licht ersetzt. Nicht mehr lange und Ben war frei.

Rey stürmte in den hell erleuchteten Raum und blickte in drei verdutzte Gesichter. Poe musterte sie eindringlich und da fiel ihr ein, dass sie wohl nach dem Angriff des Wesens im Wald ziemlich zugerichtet aussah. Ihre Haare waren zerzaust und ihre Haut mit Kratzern und Schnitten, die die scharfen Krallen der Kreatur ihr zugefügt hatten, überseht. Poe öffnete den Mund, um gerade zu fragen was denn passiert sei, doch Rey eilte an ihm, Leia und Chewie vorbei und stand nun direkt vor dem Bett, in dem Ben immer noch lag.

Zu ihrer Enttäuschung waren seine Augen noch immer geschlossen. Doch Rey vernahm das wilde Zucken seiner Augenlider, als ob diese gegen etwas ankämpften, um sich endlich öffnen  und Licht in die Augen lassen zu können. Auch seine Hände lagen nicht mehr leblos da, sondern zuckten leicht. Vorsichtig nahm Rey eine Hand in die ihre und konnte feststellen, dass etwas von Ben's Wärme zurück gekehrt ist. “Ben ? Hörst du mich ?“, flüsterte sie und sah aus dem Augenwinkel wie die Blicke der anderen Anwesenden auf ihr ruhten.

Da war sie wieder. Die Stimme, nach der Ben sich schon so lange gesehnt hatte. Endlich hatte er es geschafft die Risse genug zu vergrößern, um endlich dieser schwarzen Hölle entkommen zu können. Noch nie hatte Ben solch eine bedrückende Atmosphäre erlebt, wie hier in diesem dunklem Gefängnis. Doch nun wurde dieses mit wunderschönem Licht durchflutet. Ben bahnte sich durch die Risse seinen Weg in die Freiheit.

Er schlug die Augen auf. Zuerst blendete das helle Licht sehr, doch nach kurzer Zeit hatte er sich an dieses gewöhnt. Ben hörte einen erschreckten Laut direkt neben sich und blickte in Rey's Gesicht. Eine einzelne Tränen lief ihre Wange hinab, ihre Hände hatte sie überrascht vor ihrem Mund platziert und sie flüsterte seinen Namen. Ebenso vernahm Ben die Anwesenheit seiner Mutter, Chewie und dem Piloten. Doch diese spielten im Moment keine Rolle, denn einzig und allein Rey zählte jetzt.

Er wollte aufstehen, doch die zierlichen Hände, die eigentlich gar nicht so zu dem starken Mädchen passten, drückten seinen Oberkörper behutsam wieder ins Bett. “Ben, du musst dich erst ausruhen. Du lagst jetzt einen Monat im Koma“, sagte Rey liebevoll aber auch besorgt. Einsichtig nickte Ben und blieb liegen. Er wusste was er die ganze Zeit schon ihr sagen wollte, nachdem er ihre Worte gehört hatte. “Ich liebe dich auch, Rey.“

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So Leute,
endlich wieder ein Kapitel🙌

Sorry, dass in letzter Zeit so wenig kam; ich war echt im Stress und bin es auch immer noch😥
Aber ich wollte mal wieder schreiben und hab dieses Kapitel auch mal wieder länger geschrieben als normalerweise
Seht es als Entschädigung an ;)

Hoffe wie immer es hat euch gefallen und vielen Dank für's Lesen!😇😘💕

Auch schon mal danke für Kommis und Votes! 😊

Hoffe bald das nächste Kapitel veröffentlichen zu können, aber auf jeden Fall werde ich weiterhin Zeichnungen in meinem anderen Buch veröffentlichen.

Bis bald... Hoffentlich 😅

The light in youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt