Die richtige(?) Entscheidung

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Kylo Ren lag in seinem Bett und starrte an die Decke seines Zimmers. Niemand wusste von seinem Unterschlupf, er hat ihn immer als Rückzugsort für Krisensituationen benutzt. Seit er Snoke getötet hat, war er eigentlich der oberste Befehlshaber der 1. Ordnung, doch von dieser Position zog er sich immer mehr zurück und Hux sah seine Gelegenheit die Führung zu übernehmen. Kylo hatte Rey sein einziges Schiff überlassen, weshalb er nun keine andere Möglichkeit hatte als hier zu bleiben. Es war eigentlich auch geplant, dass er zusammen mit Rey diesen Planeten verlässt, doch sie wollte zu ihren Freunden des Widerstands zurück und dort konnte er nicht hin. Jeder dort sah ihn als Monster an, sogar er selbst.

Kylo dachte nach. Vor seinen Augen spielte sich erneut der Kuss ab. Er hatte Rey tatsächlich geküsst; er hatte Gefühle für sie und das schon länger als ihm bewusst war. Er konnte spüren, dass sie tief und fest schlief und am liebsten würde er das selbe tun, doch seine Gedanken kreisten um Rey und ließen keine Anzeichen von Müdigkeit zu. Er dachte immer, er würde nie Gefühle für eine Person entwickeln, da es ein Anzeichen von Schwäche wäre. So zumindest hatte es ihm Snoke ständig eingetrichtert und Kylo glaubte an seine Worte, weswegen er skrupellos unschuldige Leben ausgelöscht hatte. Seit er Snoke getötet hatte, schien eine große Belastung von ihm gefallen zu sein.

Plötzlich tauchte das Bild von Han Solo, seinem Vater, vor ihm auf. Die weit aufgerissenen Augen, als das rote Lichtschwert seine Brust mit Leichtigkeit durchbohrte, starrten ihn innig an. Kylo konnte sogar spüren, wie sein Vater mit letzter Kraft seine Wange streifte, bevor er in den Schacht stürzte und für immer verschwand. Tränen stiegen ihm in seine glasigen Augen. Er dachte mit seinem Tod würde der Sog zur hellen Seite endgültig verschwinden und die Dunkelheit würde siegen. Doch nun musste Kylo schmerzlich feststellen, dass sein Vater nur ein weiteres Leben war, das er ausgelöscht hatte, weil er glaubte das Richtige zu tun. Er lag so falsch. Die ganze Zeit über hatte das Licht immer mehr die Dunkelheit verdrängt, denn es war Rey, die an dieses Licht glaubte und dieses in ihm entfachte.

Ein vertrautes Geräusch riss Kylo aus seinen Gedanken. Große Raumschiffe schienen sich seinem kleinen Stützpunkt zu nähern. Der Widerstand ? Wollte seine Mutter ihren Sohn zurück holen ? Nein, denn Kylo konnte die Anwesenheit einer völlig anderen Person spüren und dies gefiel ihm ganz und gar nicht. General Hux. Dies waren also Schiffe der 1. Ordnung und Hux gelang es seinen kleinen Stützpunkt ausfindig zu machen.

Schnell sprang Kylo auf und griff nach seinem Lichtschwert, welches auf einer kleinen Ablage neben seinem Bett lag. Für einen kurzen Moment starrte er auf den glänzenden Griff und fuhr die Konturen nach. Dies war die Waffe, mit der er seinen Vater kaltblütig ermordet hatte. Schließlich stürmte er aus seinem Zimmer und lief den Korridor entlang bis er zur Landeplattform gelangte, wo die Schiffe bereits gelandet waren.

Hux stand bereits mit einem Haufen Sturmtrupplern im Schlepptau vor der Luke des einen Schiffes. Die Luken der anderen beiden kleineren Schiffen öffneten sich und Sturmtruppler stürmten ins Freie. “ Sucht ihn und bringt ihn zu mir !“, befahl Hux seinen Schwachköpfen in weißer Rüstung. Allein seine Stimme ließ Kylo wütend werden.

Er wartete eine Weile bis sich die Sturmtruppler verteilt und verschwunden waren, bevor er sich langsam auf Hux zu bewegte. Dieser schien ihn erst zu bemerken, als einer der Sturmtruppler ihn auf Kylo aufmerksam machte. “Sir, hinter ihnen“, rief der Sturmtruppler und Hux drehte sich um. Mit einem höhnischen Grinsen im Gesicht schaute der Kylo an. “Kylo Ren, wie schön dich zu sehen“, sagte er mit einem falschen, aufgesetzten freundlich Ton.

Kylo ging weiter auf ihn zu, schenkte jedoch seinen Sturmtrupplern, die ihre Blaster auf ihn richteten, keine Beachtung. Sie wären kein großes Problem für ihn; mit Leichtigkeit würde er sie auschalten können. Er trug seine Maske nicht und so war sein wutentbrannter Gesichtsausdruck deutlich sichtbar. Er hatte Hux schon immer gehasst und ihn schon so oft gerne den Garaus gemacht. Doch Snoke hatte große Hoffnungen in diesen Mann gesetzt und ihn somit daran gehindert. Jetzt aber wo Snoke tot war, konnte Kylo ihn einfach töten.

Kylo stand nun vor ihm, alle Blaster waren auf ihn gerichtet und Hux hatte immer noch dieses verdammte höhnische Grinsen im Gesicht. Am liebsten hätte Kylo ihm dies aus dem Gesicht geschlagen, doch aufgrund der auf ihn gerichteten Blaster hielt er sich zurück. “ Hast du wirklich geglaubt, du könntest einfach so davon laufen ohne das man dich finden wird, Kylo Ren ? Diese Schrottsammlerin von Jakku hat dich wirklich schwach gemacht. Du kannst froh sein, dass Snoke tot ist und das nicht mehr miterleben muss was aus dir geworden ist “, knurrte Hux Kylo ins Gesicht. Kylo ballte die Fäuste. Das war's. Die Wut in ihm wurde stärker und es war nur noch eine Frage der Zeit bis er die Kontrolle verlor.

Mit einer Handbewegung löste sich Hux vom Boden und konnte spüren, wie seine Lunge zusammen gedrückt wurde. “ Keinen Schritt weiter oder er ist tot !“, brüllte Kylo den Sturmtrupplern ins Gesicht. Hux wand sich ihn der Luft, versuchte verzweifelt nach Luft zu schnappen und krächzte :“ Das wirst du bereuen, Kylo Ren“.

Kylo könnte ihn einfach hier und jetzt auslöschen; das wollte er schon immer tun. Es würde der 1. Ordnung den Todesstoss geben, wenn ihr General nicht mehr am Leben wäre. Doch konnte Kylo wirklich all dem so einfach ein Ende bereiten ? Schließlich war er es, der der 1. Ordnung zu ihrer derzeitigen Macht verhalf. Er sah zu, wie die Starkiller Basis ganze Planeten auslöschte und hatte sich dabei stark und mächtig gefühlt. Jetzt schämte er sich bei diesem Gedanken. Dies musste ein Ende haben und mit dem Tod von Hux würde der Widerstand mit Leichtigkeit die 1. Ordnung zerbersten.

Doch plötzlich vernahm Kylo einen starken Schmerz in seiner Hüffte, als er gerade Hux endgültig die Luft abschnürren wollte. Er wurde angeschossen. Er ließ Hux und dieser fiel zu Boden. Lachend rappelte er sich auf und sah zu wie Kylo zu Boden ging. Er fasste sich an die Wunde und sah, dass seine Handschuhe ganz klebrig von Blut waren. Kylo hörte noch, wie Hux sagte: “Bringt ihn auf das Schiff und sorgt dafür, dass er am Leben bleibt. Ich will wissen wo sich die Schrottsammlerin und ihre Freunde des Widerstands befinden, damit wir endlich dem Widerstand den entscheidenden Treffer versetzten können !“, bevor Kylo das Bewusstsein sein verlor und Dunkelheit ihn umgab ...

So hier nun auch der 9. Teil =D Dieses Kapitel ist länger geworden als üblich geplant aber es gab so viel , das ich einbringen wollte 😅 Ich habe es diesmal auf Kylo Ren bezogen , hoffe das gefällt euch . Viel Spaß beim Lesen !!!😘👍

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