Hoffnung

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Blinzelnd sah Rey sich um. Es dauerte eine Weile bis sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten und ihre Umgebung nun deutlich sichtbarer wurde. Der Raum, in dem sie sich befand, kam Rey bekannt vor. Kylo hatte sie vor Jahren genau in so einem Raum gefangen gehalten und hatte versucht mit Hilfe der Macht an die Karte, welche zu Luke Skywalker führte, zu gelangen. Damals konnte sie  ihm entgegenwirken aber wie das heute aussah ließ sich schlecht sagen. Dass Rey wieder auf eine Art Stuhl gefesselt war, schien sie nicht zu wundern. Schließlich war dies kein neues Szenario für sie. Ihre Gedanken schweiften erst zu Luke. Irgendwie vermisste sie ihn. Seit er starb schien ein Teil von Rey's Leben zusammen mit ihm verschwunden zu sein. Nun schweiften ihre Gedanken zu Finn. Vor ihren Augen spielte sich die Szene noch einmal ab. Rey sah wie Kylo Ren ihn gegen die Wand schleuderte und dieser bewusstlos zu Boden ging. Danach kam Schwärze und nun war sie ihr. “Hoffentlich ist Finn noch am Leben“, dachte sie sich und der Gedanke er wäre es nicht schmerzte. Die metallischen Handschellen schnitten ihr in die Haut. Ihre Handgelenke waren schon ganz rot; Rey muss also schon länger hier sein. Sie wollte auch gar nicht erst darüber nachdenken wie lange sie schon hier war....und sie kam auch gar nicht dazu, denn die Tür öffnete sich mit einem Zischen und jemand betrat den kleinen dunklen Raum. Von dem Korridor strahlte Licht hinein und blendete Rey. Sie blinzelte ein paar mal bis sie erkennen konnte wer sich nun mit ihr im Raum befand. Die Tür schloss sich genauso wie sie sich öffnete wieder. “Du bist endlich wach, Rey“, sagte Kylo emotionslos und mit verzerrter Stimme. Die Maske verdeckte sein Gesicht und Rey hatte das drängende Bedürfnis sie ihm abzunehmen. “Schon gut ich nehme sie ab.“ Es klickte und Kylo hob sich die Maske aus dem Gesicht. Nun suchte er intensiv Blickkontakt mit Rey. “Du sollst aufhören in meinem Kopf zu sein. Schon mal was von Privatsphäre gehört ?“, erwiderte sie bissig, um die aufkommende Angst in ihr zu unterdrücken. Bei dem Anblick seines Gesichts wurde sie schwach und das machte sie fertig. Er war ihr Feind; sie sollte keine Gefühle für ein Monster entwickeln. Aber ihr Unterbewusstsein sagte ihr, dass sie genau das tat. Kylo lächelte leicht:“ Mir gefällt es aber, dass du an mich denkst.“ Er beugte sich nun direkt über sie und strahlte sie spielerisch an. Ihre Gesichter waren nur wenige Zentimeter entfernt. Unbehagen breitete sich in ihr aus. Einerseits fand sie seine Nähe wirklich angenehm, aber andererseits fühlte Rey sich schutzlos und ausgeliefert; wie auf dem Präsentierteller eben. Kylo schien ihr Unbehagen zu bemerken und entfernte sich wieder von ihr. Mit einer Handbewegung öffnete er die Handschellen. Rey rieb sich erleichtert die Handgelenke, die bereits zu schmerzen begonnen hatten. Zögernd sagte sie “Danke“. “ Tut mir leid, dass ich dich entführt habe, aber ich musste mit dir allein sein, um in Ruhe reden zu können“. “Ben...“, fing Rey an und konnte beobachten wie ihr Gegenüber bei dem Klang seines richtigen Namen zusammenzuckte, “Du weißt, dass ich nicht zur dunklen Seite wechseln werde und ich auch nicht meine Hoffnung für die gute Seite in dir aufgeben werde. Also worüber willst du noch reden ?“ Kylo nickte aber blieb still. Fragend sah Rey ihm in die Augen. Diese strahlten eine Traurigkeit aus, die sie noch nie zu vor bei ihm gesehen hatte. Sonst hatte Kylo diese nur von Entschlossenheit strahlenden Augen, doch jetzt schienen diese trüb und glanzlos zu sein. Bei diesem Anblick empfand sie tatsächlich Mitleid mit ihm. Sie fragte sich, wie sie so etwas für einen Jungen empfinden konnte, der seinen eigenen Vater getötet hatte. “Ich weiß einfach nicht mehr wo ich hingehöre. Ich fühle mich weder dem Widerstand noch der 1. Ordnung zugehörig. Ich habe mir überlegt einfach zu verschwinden, ein Leben abseits und ohne Krieg zu führen. Aber ich brauche jemanden, der mich begleitet. Rey sei du meine Begleitung.“ Rey starrte ihn ungläubig an. Meinte Kylo es ernst ? Wollte er wirklich die 1. Ordnung verlassen ? Freude breitete sich in ihr aus und sie hatte tatsächlich das Bedürfnis mit ihm zu gehen. Doch vor ihr tauchten die Gesichter von Finn, Poe, General Leia und all ihren andern Freunden des Widerstands auf. Sie konnte sie nicht im Stich lassen. Sie legen all ihre Hoffnung auf Frieden in der Galaxis in sie. “Ich kann meine Freunde nicht in Stich lassen, Kylo. Sie brauchen mich, sie brauchen meine Hilfe die 1. Ordnung zu besiegen. Es tut mir leid“, antwortete sie ihm. Für einen kurzen Moment konnte Rey Wut in Kylo's dunklen Augen aufblitzen sehen. Doch schnell wurde Enttäuschung daraus. “Dann werde ich wohl alleine aufbrechen, sagte er mit gesenkter Stimme und wandte ihr den Rücken zu. Bevor er den Raum verließ, sagte er noch:“ Du kannst übrigens gehen. Ich halte dich nicht gefangen.“ Dann verließ er den Raum. Rey blieb alleine zurück und versuchte das Geschehene zu verarbeiten. “Ben, warte !“, rief sie und eilte auf den beleuchteten Korridor. Doch es war niemand mehr zu sehen ....



So hier nun der fünfte Teil. Hoffe er war unterhaltsam. =) Tipps für Verbesserungen gerne in die Kommentare ! Danke fürs Lesen !!!=)

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