21. Kapitel

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"Nathan, ich glaube wir sollten jetzt lieber..."

"Weißt du noch, wie die Kelten diese Jahreszeit genannt haben?", fiel er ihr ins Wort und ließ seinen Blick aus dunkelgrünen Augen auf ihr ruhen.

Wie soll ich mich denn an irgendetwas erinnern, wenn du mich so ansiehst?, dachte Jule panisch während soe spürte, wie die Hitze der Leidenschaft von ihr Besitz ergriff.

"Nein, daran kann ich mich nicht erinnern."

"Anagantios, die Jahreszeit, in der man besser zu Hause bleibt."

"Ich schätze, das macht einen Sinn. Was will man auch bei diesem Wetter draußen machen?"

Jule hatte immer seine Liebe füt die keltische Lebensweise mit ihm geteilt. Ursprünglich war es sogar ihr eigenes Interesse an den Geräuchen und der Lebensweise ihrer Vorfahren gewesen, die Jule vor fast fünf Jahren in die Stadtbibliothek zu einem Vortrag über die Keltenfeste geführt hatte.

Vom Referenten und seinem Vortrag war sie dann so hingerissen gewesen, dass sie sich danach schüchtern in die Schlange einreihte, die ebenfalls Fragen stellen wollten.

Der Umstand, dass es sich bei ihm dabei um einem Cunningham handelte und außerdem um einen Akademiker mit scharfem Verstand, hätte Jule eigentlich davon abhalten sollen, den Kontakt zu ihm zu suchen.
Aber es geland ihr, ihre Bedenken zu zerstreuen und sich mit Nathan zu unterhalten.

Schnell kamen sie vom Hundertsten ins Tausendste und keimer von beiden war in der Lage, den blick wieder vom anderen zu wenden. Bevor sie an diesem regnerischen Sommerabend nach Hause gingen, lud Nathan Jule für den nächsten Abend auf einen Drink ein. Sie wusste, dass ihr Vater sie wahrscheinlich umbringen würde, sollte er davon erfahren...

Noch jetzt spürte sie die leidenschaftliche intensive Aufregung von damals und erinnertr sich an ihr Erstaunen darüber, dass Liebe auf den ersten Blick tatsächlich möglich war.

"Es schneit schon wieder ganz ordentlich. Bei diesem Wetter sollte ich heute Abend besser nicht versuchen zurückzufahren. Wir werden wohl über Nacht hierbleiben müssen."

Als Nathan das Kaminbesteck wieder auf die Steinumrandung legte und aufstand, klopfte Jules Herz alamierend schnell.

"Du weißt doch, dass wir nicht über Nacht beleiben können!"

"Wieso nicht?" Er schnitt ein Gesicht. "Glaubst du, ich würde versuchen dich ins Bett zu bekommen? Du denkst wohl, ich habe keinen Stolz mehr, nachdem was du mir angetan hast? Aber mach dir keine Sorgen, Jule... so undwiderstehlich du auch bist, habe ich doch einige Bedenken, scheinbar ganz im Gegenteil zu dir!"

Seine Augen funkelten feindselig und Jule spürte, wie die Verzweiflung von ihr Besitz ergriff. Einst war Nathan auf dem Weg gewesen, ihr zu vertrauen, aber diesen Keimling hatte sie durch ihr Handeln zerstört - auch wenn sie damals unter äußeren Zwängen gestanden hatte und jung und unerfahren gewesen war.

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