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---Sie atmete so heftig, dass sich ihre Brüste unter dem hellblauen Pullover hoben und senkten. Dabei war ihr Gesicht ganz gerötet vor Aufregung und für einen Moment fiel es Nathan richtig schwer sich weiter mit ihr zu streiten, weil ein ganz anderes Gefühl sein Blut zum Pulsieren brachte.
"Du klingst schon wie dein Vater. Er hatte auch ein Problem mit reichen Leuten! Hör auf, so kämpferisch zu sein und nimm endlich meinen Vorschlag an! Egal, aus welchem Blickwinkel man es betrachtet, jeder normale Mensch muss doch begreifen, dass es besser ist, wenn Emma hier in Irland im Luxus lebt, als in London, wo du dich abtrampeln musst, damit ihr überhaupt genug zu essen habt."
"So schlimm ist es nun auch wieder nicht! Ich verdiene keine Reichtümer, aber mithilfe meiner Tante habe ich es in den vergangenen vier Jahren auch geschafft."
"Mithilfe deiner Tante?", fragte er verächtlich. "Heißt das, du und Emma wohnt in ihrem Haus und seid auf ihre Großzügigkeit angewiesen? Das sind doch keine Verhältnisse für ein Kind!"
"Emma wird geliebt und man kümmert sich um sie! Von dieser Art von Sicherheit hat sie im Überfluss! Etwas, was du und deine Familie euch nicht rühmen könnt!"
"Und wessen Schuld ist es, dass ich nicht in der Lage war, meine eigene Tochter zu lieben? Bis gestern wusste ich nicht einmal, dass sie existiert! Beantworte mir das einmal, bevor du weiterhin deine ach so selbstgerichte Schiene fährst!"
Erschrocken sah Jule ihn an. "Es tut mir leid", flüsterte sie dann und wollte aus der Küche laufen. Doch Nathan war mit zwei Schritten bei ihr, fasste sie bei dem Armen und sah sie mit einer Mischung aus Frustration und Verzweiflung an. "Sag das noch einmal!"
Würde er ihr jemals vergeben? Während Jule ihm ins schmale Gesicht blickte, fiel es ihr schwer einen Ausweg zu finden. "Du musst mir ein bisschen Zeit geben, um über deinen Vorschlag nachzudenken. Ich.."
"Mummy!", rief da Emma panisch und Jule erstarrte.
Auch Nathan war erschrocken und hatte die Küche noch vor Jule verlassen. Als sie imWohnzimmer ankamen, saß Emma kerzengerade auf der Couch, das goldene Haar zerwühlt vom Schlafen und das hübsche Gesicht Tränen überströmt.
"Deine Mummy ist hier, Darling! Was ist denn los? Hattest du einen bösen Traum?"
Jule zog ihre Tochter in die Arme. Während sie die Kleine an sich gedrückt hielt, spürte sie ihr Herz wie wild schlagen und auch ihr eigener Herzschhlag ging unnatürlich schnell.
"Ich habe geträumt, dass du weggegangen und nie wiedergekommen bist! Genauso wie mein Daddy!"
Nathan sah Jule an, die seinen Blick erwiderte. Dabei stand ihm die Verzweiflung ins Gesicht geschrieben und auch Jule stockte einen Augenblick der Atem.
"Ich bin doch nicht weggegangen, mein Engel! Ich war die ganze Zeit hier, mit...", sagte sie dann und ihr Mund wurde ganz trocken, ehe sie fortfuhr: "... mit deinem Daddy."
Nathan strich seiner Tochter eine tränenfeuchte Strähne aus dem Gesicht. Dabei versuchte er zu lächeln, doch es gelang ihm nicht wirklich. "Hey, Schatz, weißt du was? So schnell gehe ich nirgendwo mehr ohne dich hin, das verspreche ich dir."
Emma hörte auf zu weinen und wandte sich in den Armen ihrer Mutter Nathan zu, der sich inzwischen neben sie gekniet hatte.
"Heißt das, du wirst für immer mein Daddy sein?"
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Zurück nach Irland
RomansaRaue See, Sturm über den Klippen, Schreie der Möwen. Jule ist wieder in Irland! Hier ist ihr Zuhause, hier hat sie einst bei Nathan Cunningham die Liebe gefunden. Und plötzlich steht der irische Traummann vor ihr. Er will wissen, warum sie ihn da...