Ein weiterer mieser Tag

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Ohne es zu nerken stehe ich schon vor Namjoons Haus. Ich klingle und er macht mir auf. Ich begrüsse alle mit einem Handschlag und setz mich neben Tae aufs Sofa. „Wir reden gerade über die nächste Party, die bei Felix stattfindet. Bist du dabei?", fragt mich J-Hope. „Das musst du mich nicht zweimal Fragen.", antworte ich. J-Hope lacht und nickt wissend. Jennie wird wohl auch dort sein. Das heisst ich werde bestimmt eine Menge spass haben. Ob Jimin auch auf die Party geht? Ob der wohl überhaupt je auf einer war? Ich glaube es kaum. Er wirkt auf mich so schüchtern und als hätte er keine Freunde. Das tut mir leid für ihn. Ich habe irgendwie das Bedürfnis ihm einen Freund zusein. Aber was zur Hölle? Woher kommen diese Gedanken? Ich mache mir sonst keine Gedanken über fremde Menschen. Und ich mache mir schon gar nix aus deren Gefühlen. Alle sagen ich bin ein kühler und herzloser Mensch. Und teilweise stimmt das. Ausser es kommt zu meiner Clique. Zu denen bin ich zu 100% Loyal.
Ich werde aus meinen Gedanken gerissen als ich höre wie J-Hope über Jimin redet. „Dieser neue ist schon komisch. Schon klar hat der keine Freunde." Er lacht. Das macht mich irgendwie wütend und traurig zugleich das man so über ihn spricht. „J-Hope was soll das. Wer weiss vielleicht hat er eine gebrochene Seele und ish deshalb so schüchtern und alleine!", sage ich schroff. Alle starren mich an, weil sie von mir so eine Reaktion nicht erwartet hätten. „Seit wann gibst du einen Fick auf andere Leute?", fragt mich Tae. Ich zucke nur mit den Schultern und wechsle das Thema. Ich weiss selbst nicht was mich da geritten hat um das zu sagen.

Jimin's Sicht

Ich weiss nicht warum ich gehofft habe das der zweite Tag besser wird. Er war noch mieser als der erste. Jungkook ist krank und ich sitze alleine in der Mittagspause. Die Leute starren jetzt nicht nur sondern lästern auch noch über mich. Wenn ich auf dem Schulflur laufe rämpeln sie mich auch an. Traurig sitze ich am Tisch. Warum kann ich keine Freunde haben? Oder warum können sie mich nicht zumindest ignorieren? Das wäre alle mal besser als diese Situation jetzt. Wieder einmal esse ich nichts. Apettit habe ich schon lange keinen richtigen mehr.
Als ich von meinem Teller aufschaue sehe ich wie mich dieser Junge von meiner Klasse anstarrt. Ich weiss seinen Namen immer noch nicht. Ich kann es nicht beschreiben aber jedesmal wenn er mir in die Augen schaut ist es als ob ich nicht mehr wegschauen könnte. Ich bekomme das Bedürfnis ihm all meine dunklen Geheimnisse anzuvertrauen. Aber dieser Gedanke muss ich mir aus dem Kopf schlagen. Ich kann und will niemandem Vertrauen. Ich stehe auf und will in den Klassenraum gehen um den Blicken auszuweichen. Doch plötzlich stellt mir jemand das Bein und ich knall der Länge nach hin. Natürlich direkt vor den Tisch von dem namenlosen Jungen. Seine Freunde lachen und ich kann mir das nicht länger mit anhören und flüchte auf die Toilette. Dort kommen mir die ersten Tränen. Man könnte meinen ich hätte keine mehr, so viel wie ich geweint habe und immer noch weine. Aber dieser Schmerz in mir will einfach nicht aufhören. Wie konnte ich auch hoffen das ich an einem neuen Ort alles hinter mir lassen könnte. Wie naiv und dumm von mir. Plötzlich fliegt die Tür zur Jungstoilette auf. „Jimin bist du da drin? Es tut mir leid wie du behandelt wirst. Und wegen meinen Freunden entschuldige ich mich auch." Diese Stimme. Sie gehört dem namenlosen Jungen.

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