Schläge

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Tae

Wieder ist es passiert. Ihm ist die Hand ausgerutscht. Es blieb nicht bei dem einen Mal, von Tag zu Tag wurde es schlimmer. Bei der Hand blieb es auch nicht, denn eines Tages nahm er den Gürtel. Und ich? Ich lasse es über mich ergehen, rühre mich keinen Millimeter, gebe keinen Laut von mir. Ja ich bin zu diesem Schwächling geworden. Mich zu wehren kam mir nicht mal in den Sinn. Für was auch. Das er noch mehr ausrastet? Sein Hass ist zum Greifen, ich kann es in jedem seiner Schläge spüren, höre es aus jedem seiner Worte heraus. Seine Gefühle sind gestorben, in diesem Zeitpunkt als meine Mutter aus dieser Tür verschwunden war. Mich mit diesem Elenden Säufer alleine liess, mich einfach so vergessen hat. Ob sie mich wohl je geliebt hat? Ob mich mein Vater je geliebt hat?

Ein lautes Poltern reisst mich aus meinen trüben Gedanken und mein Vater steht im Türrahmen. In einer Hand hält er seine Bierflasche während in der anderen eine Zigarette vor sich hin qualmt. Sofort macht sich die Angst in mir breit, wie jedes Mal, wenn ich meinen Vater sehe. Er setzt sich in den Sessel und würdigt mich keines Blickes als er sagt ich solle ihm etwas zu essen machen. Dies tue ich auch sofort, denn ich will nicht riskieren, dass er sauer wird. Also begebe ich mich in die Küche um ihm ein Sandwich zu machen.
Mit dem fertigen essen gehe ich zu ihm und halte es ihm hin. Mit einer Handbewegung schlägt er es mir aus der Hand so dass der Teller an der Wand zerschellt und ich reflexartig meine Arme schützend über mich halte. Doch das hält meinen Vater nicht davon ab mir eine zu knallen. Ich laufe immer weiter zurück während er immer und immer wieder ausholt. '' Nicht mal etwas Gescheites zu essen kannst du zubereiten. Du bist ein Nichtsnutz, ein Schwächling. Ein Schwächling der sich in den Arsch ficken lässt von jedem dahergelaufenen Typen. Das ist auch was deine Mutter in dir gesehen hat. Ein Nichts!! '' Gebrochen lasse ich mich auf meine Knie fallen. '' Sieh mich gefälligst an, wenn ich mit dir rede! '' Langsam hebe ich meinen Kopf und genau in diesem Moment sehe ich wie seine Faust in mein Gesicht kracht. In meiner Wange macht sich ein höllischer Schmerz breit und ich kann spüren, wie etwas meine Wangen hinunterläuft. Doch ich rühre mich nicht, hoffe das er endlich aufhört. Stumme Tränen laufen über mein Gesicht, während er noch ein paar Mal in meine Rippen tritt, bis er genug hat und von mir ablässt. Ich höre wie sich seine Schritte entfernen und im nächsten Moment höre ich wie die Türe ins Schloss fällt.
Nun lasse ich meinen Tränen freien Lauf. Es tut weh, so weh. Warum tut er das? Hat er wirklich kein Stückchen Liebe in sich? Laute Schluchzer verlassen meine Kehle, kann nicht aufhören. Und diese unendliche Leere in mir will auch nicht verschwinden. Es soll mich doch nur jemand in den Arm nehmen, sagen dass er mich gerne hat, mir seine Liebe zeigen. Sofort muss ich an Jungkook denken.
Kookie... Der der mir so viel Wärme schenkt in diesen kalten Tagen. Ich muss zu ihm. Also rapple ich mich auf, ganz langsam. Mein ganzer Körper schmerzt doch das ist mir egal, denn mein einziger Gedanke ist er.

Der Weg zu Jungkook war die reinste Qual. Ich dachte ich ersticke an meinen eigenen Tränen und gehe an meinen Schmerzen zugrunde. Doch endlich stehe ich vor seiner Haustür und klingle. '' Ja Hal-... '' Stille. Ein gequälter Schluchzer entflieht mir. '' Oh mein Gott... Taeee!! '' Sofort stürzt sich Kooks zu mir. Wie ein Ertrinkender kralle ich mich in sein Shirt. Immer wieder lässt ein Schluchzer mein Körper erzittern. Langsam nimmt er mich im Brautstil hoch und trägt mich in sein Zimmer, wo er all meine Wunden versorgt, meine nicht endenden Tränen wegwischt und mir bequeme Sachen zum anziehen gibt. Er drückt mich vorsichtig in die Matratze, schmiegt sich von hinten an mich, gibt mir Schutz und Geborgenheit. Er fragt nicht nach, sagt nichts. Weshalb ich ihm sehr dankbar bin, jetzt zu reden könnt ich nicht. Denn das einzige was ich will ist ihn bei mir zu haben und seine Nähe zu spüren.  

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