- 51 - [Nick]

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„Tamara kannst du dich an irgendwas von hier erinnern?", frage ich sie frustriert, doch es kommt keine Antwort.

„Tamara?!"

„Hmm, was?", flüstert sie schwach.

„Kannst du dich an irgendwas von hier erinnern?"

Wir sind durch viele weiße Gänge gerannt, haben bereits dutzende Starke auf unserem Weg getötet - das heißt Aurora und Milli haben das - doch wir wissen noch immer nicht, wo wir hinmüssen oder wo wir überhaupt sind.

Als wir um die nächste Ecke laufen, gelangen wir plötzlich an eine riesige Glasscheibe, von der aus man in das Zentrum des Raumschiffs sehen kann. Das Raumschiff ist in der Mitte wie ausgehüllt und unzählige Wege führen kreuz und quer durch dieses Zentrum, Ganz oben befindet sich eine gläserne Kuppel. „Ist das die Kommandozentrale?", frage ich und deute auf die höchstgelegenste Plattform, obwohl ich ja eigentlich genau weiß, dass es mir keiner von ihnen sagen kann.

Außer vielleicht Tamara.

„Das habe ich schon mal gesehen", stöhnt diese. „Als sie uns mit Waffen ausgestattet haben, wurden wir auch hier lang geführt. Überall liefen Starke, Zarte und Gelehrte rum, aber auf diese Plattform da oben durften nur Ultimative."

„Warum sollten sie auch Sklaven ein Raumschiff fliegen lassen. Lieber fliegen sie es selbst", schlussfolgert Milli.

„Also ist das sehr wahrscheinlich unsere Kommandozentralle", tippe ich und hoffe innerlich, dass wir da nicht falsch liegen. Wir haben nur eine Chance.

„Doch überall befinden sich Besetzer. Wie sollen wir es bis dorthin schaffen?", fragt Aurora.

„Gar nicht", hören wir plötzlich eine tiefe Stimme hinter uns. Ich weiß, dass es sich dabei um einen Ultimativen handelt, noch bevor ich mich umgedreht habe.

Dieses furchterregende Grinsen auf seinem Gesicht. Sofort blitzen in meinem Kopf wieder diese Bilder von der Simulation auf, als ich gegen so einen kämpfte und tatsächlich gewann.

„Milli, halte Tamara", trage ich ihr auf und lasse Tamara langsam von meinem Rücken gleiten.

Ich habe schon einmal einen von ihnen besiegt, ich werde es wieder schaffen und erst recht jetzt mit meinen neuen Kräften und Aurora an meiner Seite.

Doch als plötzlich weitere von seines gleichen erscheinen, wird mir doch ein wenig flau im Magen.

Ich habe gegen einen Gekämpft und gerade so gewonnen. Ich könnte nun zwei besiegen. Aurora ebenfalls. Doch zwölf Ultimative auf einmal macht sogar mir etwas Angst.

Ich bin nicht unsterblich. Wir sind nicht unsterblich. Doch wir sind sehr schwer zu töten und mit genug Wut und Hass in mir, besiege ich auch sie.

Sie wollen uns töten? So einfach lasse ich mich aber nicht töten.

Und wenn ich dafür die Kontrolle verlieren muss.

„Milli, wenn du siehst, dass Auroras und meine Augen orange leuchten, dann schnappst du dir Tamara und rennst so schnell du kannst vor uns weg. Das wird dann nämlich seeehr unschön hier", ermahne ich sie und grinse dabei die Ultimativen an. Doch die erwidern mein Lachen nur.

„Na dann, lass uns tanzen, Knirps."

Besetzeraugen (Band 3)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt