- 5 - [Aurora]

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Seit zwei Tagen liegt Adam jetzt schon auf der Krankenstation und schläft fast nur. Er hat kaum etwas gegessen und schafft es nicht mal mehr aufzustehen. Ich mache mir furchtbare Sorgen um ihn.

Jede Minute, die ich Zeit habe und nicht trainieren oder mich untersuchen lassen muss, verbringe ich hier bei ihm. Nur leider habe ich hier kaum freie Zeit.

Auch jetzt sitze ich wieder auf seinem Krankenbett und halte seine Hand. Er ist grade aufgewacht.

Ich streichle ihm sanft über seine glühend heiße Stirn. „Wie geht es dir, Brüderchen?"

„Ich glaube, es ging mir noch nie so beschissen."

Er schwitzt und gleichzeitig zittert er leicht. Er muss sehr hohes Fieber haben.

„Brauchst du irgendetwas?"

Er schüttelt nur ganz leicht mit seinem Kopf.

„Kümmern sie sich gut um dich?", frage ich ihn besorgt. Ich weiß, er braucht Ruhe, aber ich will ihm doch nur helfen, damit es ihm bald wieder bessergeht.

„Es ist alles gut. Sie geben mir Medizin und in ein paar Tagen bin ich wieder auf den Beinen. Du wirst sehen." Er versucht mich mit einem kleinen Lächeln aufzumuntern, aber es tut nur noch mehr weh, zu sehen, dass er nicht mal dafür noch genug Kraft besitzt.

Erschöpft schließt er wieder die Augen. „Ich würde jetzt gern weiterschlafen", flüstert er nur ganz leicht, legt den Kopf zur Seite und ist sofort wieder weg.

„Ok", flüstere ich, als er schon längst weggetreten ist, drücke noch einmal sanft seine Hand und stehe vorsichtig von seinem Bett auf.

Leise schleiche ich aus dem Zimmer und schließe ganz langsam die Tür hinter mir.

Eine Zarte läuft gerade auf dem Gang entlang.

„Entschuldigung", halte ich sie auf und sie bleibt auch sofort stehen. „Können Sie mir vielleicht sagen, was genau mein Bruder hat?"

Sie schaut auf die Nummer an seiner Tür und tippt dann auf einer kleinen viereckigen, weißen Platte in ihrer Hand rum, die auf der Oberseite leuchtet.

Komisches Ding. Sowas habe ich noch nie zuvor gesehen.

„Symptome sind hohes Fieber, Appetitslosigkeit, starke Schläfrigkeit, Kraftlosigkeit und Durchfall."

Ok, das letzte hätte ich echt nicht wissen müssen.

„Ja, aber warum hat er das? Hat er die Grippe oder irgendeinen Virus? Tollwut? Pest? Was ist es?"

„Wir sind noch dabei Tests mit ihm zu machen", winkt sie mich ab und will bereits weitergehen. Doch ich halte sie an ihrem Handgelenk fest. Diese Antwort reicht mir nicht.

„Hören Sie. Mein Bruder liegt jetzt schon seit zwei Tagen hier. Ihre Spezies ist doch angeblich so fortschrittlich, da kann es doch nicht so schwer sein, herauszufinden, warum es meinem Bruder so schlecht geht."

„Es wäre tatsächlich gar kein Problem, wenn ihr Bruder ein Städter wäre. Die werden nämlich regelmäßig von uns untersucht und so gut umsorgt, dass sie nur sehr selten irgendwelche Krankheiten haben. Wir kennen uns hier leider nicht so gut aus mit den Gewogenheiten und Krankheiten von Wilden." Sie reißt hier Handgelenk von mir los und geht einfach weiter den Gang hinunter.

Hat diese Kuh mich gerade als ‚Wilde' beleidigt?

Das Weib sollte froh sein, dass ich freiwillig hier bin, um ihr den Arsch zu retten und nicht so arrogant sein!

Ich werfe noch einen Blick durch das kleine Fenster in der Tür auf Adam.

Hoffentlich wird er wieder gesund. Bei diesen inkompetenten Pappnasen hier, bin ich mir da nicht so sicher.

Besetzeraugen (Band 3)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt