James (zeitgleich mit Kapitel 2)Es ist früh am Morgen als ich in meiner Villa aufwache und mich bereit mache für die Arbeit.
Nach einer Dusche begebe ich mich ins Ankleidezimmer, um nach einem Outfit für den heutigen Tag zu suchen.
Ich entscheide mich für ein weißes Hemd und ein dunkelblaues Jackett. Dazu eine passende Anzugshose und blaue Stoff Schuhe in der selben Farbe wie das Jackett.
Als ich runter gehe hat mir Mrs. Malin schon einen Kaffee gekocht und Frühstück angerichtet.Pünktlich um acht verlasse ich das Haus und laufe dich gefolgt von meinem Bodyguard zum Auto in der Auffahrt.
»Guten Tag, Sir«, grüßt mich mein Chauffeur und hält mir die Tür auf.
Ich nicke bloß und gehe an ihm vorbei, um ins Innere des schwarzen Mercedes zu gelangen.
Manchmal fahre ich auch selbst zur Arbeit, aber heute habe ich einfach keine Lust mich mit dem New Yorker Straßenverkehr geschlagen zu geben. Da ist es deutlich entspannter auf der Rückbank zu sitzen und es andere machen zu lassen.
Ich liebe New York, die Stadt die niemals schläft und mit ihren Fassaden und Gebäuden einfach atemberaubend schön ist.
Das einer der Wolkenkratzer mir gehört macht sie noch besser.
Ein Gebäude mit siebzig Stockwerken und einer komplett verglasten Vorderfront ragt aus der Mitte Manhattans hervor und lässt mich schmunzeln.
Der Mercedes parkt direkt am Haupteingang und der Fahrer hält mir die Tür auf.
Ohne ein weiteres Wort gehe ich an ihm vorbei und betrete das Gebäude. Mein Gebäude.
Ein Foyer mit gefliestem Mamor ergibt sich mir und der sonst cremig braun gehaltene Eingangsbereich hinterlässt sofort Eindruck.
Ohne meine Mitarbeiter zu grüßen biege ich nach links zu den Fahrstühlen ab und ignoriere gekonnt, die schmachtenden Blicke der Empfangsdamen.
Wofür bezahle ich diese Frauen überhaupt ?
Drei zugeschminkte Blondinen mit gefakten Wimpern und Ausschnitten die niemals jugendfrei sind. Ich sollte ihren Job mal überdenken, denn ihre Auftritte jeden Morgen, gehören nicht zu ihren Aufgaben und für mich sollen sie solche Fussel nicht anziehen. Ich finde es ekelerregend.
Frauen, die »normal« herumlaufen, habe ich tatsächlich noch nie gesehen. Daher ist das Normal einer Frau bei mir auch ziemlich benebelt. Vielleicht ist das, was sie tragen ja auch normal.
Das fände ich schrecklich.
Mit verzogenem Gesicht lasse ich die winkenden Frauen hinter mir und weiche auch den anderen meiner Arbeiterinnen aus. Ich sollte dringend mehr Männer einstellen, vor denen muss ich mich wenigstens nicht verstecken.
Erleichtert atme ich aus, als der gläserne Fahrstuhl im fünfundsechzigsten Stockwerk hält und ich in den Flur zu meinem Büro gelange. Hier halten sich schon deutlich weniger Menschen auf und der extra Empfang, an dem meine Assistentin sitzt und niemanden ohne Termin vorbei lässt, schließt eine Barriere vor allen ungebetenen Gästen.
»Guten Morgen, Mr. Sine«, begrüßt mich Tanja, meine Assistentin, die sich auch überspitzt angezogen und geschminkt hat. Ihr Körper steckt in einem roten Spitzenkleid und einem hervorragenden Ausschnitt, mit dem sie sich ungeniert über den Tresen lehnt. Das sie sich nicht schämt. Ich finde es peinlich und in ihrer Lage fände ich es auch ziemlich unangemessen. Ich bin ihr Chef, kein One Night Stand und wenn ich sie so sehe, wünschte ich, wir würden uns gar nicht kennen.
Trotz meiner Gedanken lächle ich ihr überzogen entgegen und begrüße sie. Nach einem knappen Austausch flüchte ich förmlich in mein Büro und lasse mich erleichtert auf dem Sessel vor meinem Schreibtisch nieder. In dem geräumigen Zimmer mit einer gläsernen Fensterfront und feinsten Möbeln, für die ich ein Vermögen bezahlt habe, herrscht angenehme Ruhe und zumeist Frauen freie Zone, was mir mehr als recht ist.
Wie sieht eigentlich eine Frau ohne Schminke aus ? Gibt es sie ?
Eine Frau, die eine normale Jeans und eine dicke Winterjacke mit Schal und Mütze trägt, um Haut zu verdecken, als zu zeigen ?
Solch eine würde mir gefallen. Wenn sie dann noch mehr Gehirnzellen im Kopf hat, als Perlen an einer Kette. Perfekt.Wie wäre es mit einer Frau, die ihren eigenen Willen hat und nicht mit sich umgehen lässt, als wäre sie eine benutztes Spültuch ?
Eine, die sich wehrt und auch Grenzen einhält um mit ihrer Peinlichkeit nicht allzu viel Schaden anzurichten.
Was denken sich meine Mitarbeiterinnen ?
Wieso merken sie nicht, dass ich mich für sie schäme und nicht interessiert bin ?
Wieso machen sie sich gegenseitig fertig um meine Aufmerksamkeit zu erlangen, obwohl keine von ihnen sie je hat ?
Merkt man denn gar nicht, wie billig ich ihre Nummer finde ?
Mein Abstand sollte ihnen doch etwas klar machen, sollte man meinen, aber Fehlanzeige. Leider kündigt keine von ihnen freiwillig und sie zu feuern, finde ich ziemlich unmenschlich.
Bei Frauen jedenfalls ist es immer das Selbe. Alles billige Schnecken mit noch billigerem Wortschatz.
Kein Abitur aber die große Hoffnung Millionär zu werden um sich ein Schloss für Stöckelschuhe leisten zu können. Und für so etwas arbeiten dann wir Männer, na danke.
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ROSE - Warum weinst du?
RomantiekInhalt: Seit ihre Mutter sie verließ, besteht das Leben der jungen Rosalie aus ihrem betrunkenen, gewalttätigen Vater und einem Haufen aus Scherben. Als sie mit der Angst flieht, ihn jemals wieder sehen zu müssen, und nach New York kommt, ist ihr...