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Taehyung P.o.V

Im Bad zuhause kramte ich mir Schmerztabletten hervor, in der Hoffnung, sie konnten mich retten.

Ich musste heute Abend wie immer arbeiten aber wie, wenn jede falsche Bewegung weh tat?

Jackson hatte heute noch mehr Wut als sonst und diese bekam ich sehr deutlich zu spüren.

Ich zog mein Shirt hoch und überall waren rote Flecken, die sich langsam schon gelb-blau verfärbten.

"Fuck..", zischte ich und stützte mich am Rand des Waschbecken ab.
Das alles passierte nur wieder, weil die Lehrer mich in den Pausen am Klo erwischt haben und mich in die Aula schickten.

Mein Körper war sowieso schon zerstört aber ich musste aufpassen, dass er nicht nochmal so demoliert werden konnte, sodass ich nicht bei der Arbeit ausfallen musste.

Mein Chef würde sauer werden, weil ich meine Kunden somit dann nicht zufrieden stellen konnte.
Durch mich kamen immer mehr ins Bordell.
Alte, sowie auch junge Männer.
Teilweise wollten es auch schon Frauen bei mir versuchen aber damit wollte ich nichts zu tun haben.
Ich bewarb mich als eine lebendige Puppe für die Männer und anscheinend war mein kaputter Körper mehr als bliebt bei ihnen.

Viele machten mir schon ein Liebesgeständnis und wollten mit mir ausgehen, doch soetwas gab es bei mir nicht.

Dieses Gefühl in mir, das mich Liebe empfinden ließ, starb mit meiner Mutter zusammen.
Aber auch waren das alles nur Freier.
Nichts weiter als einsame, gestörte Freier, die lediglich nur meinen Körper wollten.

Seit fast einem Jahr arbeitete ich schon beim Rotlicht im einem Viertel, dass dem Friedhof der Drogentoten, Stricher und Armen glich.

Nicht nur mein Leben hing von diesem Milieu ab, sondern auch Junho's.

Er wusste nicht, was ich arbeitete und das sollte er auch nicht. Er war zu jung dafür, um das zu wissen und zu verstehen.

Ob ich es ihm jemals erzählen werde, war die andere Frage.

Ich fühlte mich so ekelhaft und dreckig, wegen dem was ich tat.
Aber ich steckte schon zu Tief in dieser Scheiße drinnen, um mich irgendwie wieder retten zu können.

Allgemein mein gesamtes Leben konnte man nicht mehr retten.

Der einzige Grund, wieso ich überhaupt noch hier war, war Junho.

Ihn wollte ich beschützen und ich tat alles dafür, dass mir niemand ihn wegnehmen konnte.

Keiner wusste von meinem Job Bescheid, doch wenn dies irgendwann mal an die Nachbarschaft kommen würde oder in der gesamten Stadt die Runde macht, dann steht das Jugendamt schneller vor meiner Tür, als ich es realisieren kann.

Das wollte ich vermeiden.

"Taetae?", hörte ich die Stimme von dem einzigen Engel in meinem Leben und schnell schluckte ich ein paar Schmerzmittel, ehe ich zu ihm rausging.

"Was ist denn, mein Kleiner?".
Ich kniete mich zu Junho runter, unterdrückte den Schmerz dabei und sah auf seinen schwarzen Kuschelhasen, den er eng an sich gedrückt hatte.

"Wieso warst du vorhin so böse zu Jungkook?", fragte er und überrascht hob ich die Brauen.

Was hatte er nur mit diesem Typen?

dunkelbunt  ᵏᵒᵒᵏᵗᵃᵉWo Geschichten leben. Entdecke jetzt