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Ich schluckte schwer und entfernte mich von Junho, hielt mich dabei an dem Türrahmen fest.

Die Bilder von damals gingen mir durch den Kopf.

"Tae hat beim Viertel... was?", fragte er und blickte mich überrumpelt an, woraufhin ich tief ausseufzte.

Vielleicht war es nun an der Zeit, ihm die Geschichte zu erzählen.

"Kannst du dich noch daran erinnern, wie Tae jeden Abend weg musste um zu arbeiten?", sprach ich leise und sah zu Junho, der zögernd nickte.

"J-Ja... das weiß ich noch", murmelte er und ich holte tief Luft.

"Naja... jeden Abend arbeitete er in einem Bordell als Prostituierter, um dich und ihn einigermaßen über die Runden zu bringen", erzählte ich ihm endlich das, was er zuvor noch nie gehört hatte.

"Was...?", kam nur aus ihm und seine Hand schlug sich auf seinen Mund, während seine Augen keine Sekunden später daraufhin wässrig wurden.

Ich seufzte nur, wandte mich von ihm ab und griff nach meiner Kette, die ich um meinen Hals seit dem Tod meines Freundes trug und noch kein einziges Mal abgenommen hatte.

"Taehyung hat mir gesagt, ich sollte dir irgendwann wenn du fähig dazu bist, es zu verstehen, alles über ihn und mich erzählen", brachte ich über meine Lippen und Junho schien seinen Trip mit den Jungs volkommen vergessen zuhaben.

Er strich sich die Schuhe von den Füßen und trat näher an mich ran.

"I-Ich will nur zu gerne wissen, was alles passiert ist oder warum sich Taetae umgebracht hat und wie du ihn kennengelernt hast...", schoss aus ihm und ich blickte leicht verwundert in seine weiten Augen.

"Aber ich habe mich nie fragen getraut, weil du so empfindlich gegenüber diesem Thema warst und... und es tut mir Leid, was ich gerade gesagt habe. Du bist für mich wie ein Vater, Jungkook".

Sofort musste ich leicht lächeln und zog 'den Kleinen' an mich.

Er war zwar älter geworden, doch seine Art hatte sich nur kaum verändert.

"Wenn du willst, erzähl ich dir die Geschichte, ja?".

Junho sah zu mir und nickte hastig, woraufhin ich ihn zur Couch zog und wir uns hinsetzten.

Ich atmete tief durch.

Es kostete mich nun sehr viel Überwindung, ihm alles, was damals vor neun Jahren geschehen ist, von hinten bis vorne zu erzählen.

Aber er sollte es wissen.
Er hatte das Recht dazu.

Meine Hand strich wieder zu der Kette an meinem Hals und spielte damit rum, woraufhin ich dann schließlich anfing.

"Es begann alles damit, dass ich wegen nem' Päckchen Gras als Strafe Sozialstunden in einem Kindergarten machen musste...."

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ENDE

" Wir malen uns die Welt in kuntergraudunkelbunt "- Casper

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" Wir malen uns die Welt in kuntergraudunkelbunt "
- Casper

dunkelbunt  ᵏᵒᵒᵏᵗᵃᵉWo Geschichten leben. Entdecke jetzt