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Da Junho wieder als letzter vom Kindergarten abgeholt wurde, konnte ich auch schon gleich meine Sachen packen und stürmte dann Taehyung und dem Kleinen hinterher.

"Taehyung!", rief ich, da er plötzlich so schnell von mir abhaute.

Sein Verhalten kam mir komisch vor und erst recht da, als er vorgab, mich nicht gerufen zu hören.

Murrend blieb ich stehen, stemmte meine Hände in meine Seiten und holte tief Luft.

"Tu nicht so", gab ich fast in ruhiger Tonlage von mir und anscheinend hörte er dies besser, als mein Schreien.
Taehyung stoppte also zusammen mit Junho und drehte sich langsam zu mir um, wobei er den Kopf gesenkt hatte.

Ich seufzte, schritt auf ihn zu, bis ich schließlich vor ihm stand und der Kleine uns mit großen Augen musterte.

"Was ist los?", fragte ich, legte meine Hand reflexartig an sein Kinn, um somit sein Gesicht anzuheben und ihn dazu zu zwingen, mir in die Augen zusehen.

"Nichts..", murmelte er aber nur und schielte zu Junho.

Ich verstand.

Der Kleine sollte es nicht erfahren.

Ich nickte also, ließ von ihm ab und wir gingen alle drei still zu der Wohnung von Taehyung und Junho.

Nur das Kind plapperte einige Male irgendetwas von dem heutigen Tag, woraufhin der schwarzhaarige versuchte, nicht ganz so abweisende Antworten darauf zugeben.

Wir kamen wieder bei diesem Betonbunker an, stiegen die ranzigen Treppen nach oben und zu der halb am zerfallenen Haustür.

"Ich geh ins Zimmer", gab Junho uns Bescheid und stürmte zu seiner Tür.

War auch mal etwas neues, dass Kinder, ohne es von ihnen zu verlangen, auf ihr Zimmer gingen.
Ich wollte nachfragen, wieso das so war, doch Taehyung warf mir diesen Gedanken aus dem Kopf, als er sich erschöpft auf das Sofa fallen ließ und zischte.

"Fuck...", keuchte er und hastig ging ich zu ihm.
"Hey... was ist denn passiert?", fragte ich und beugte mich etwas zu ihm, während ich mir die Haare aus dem Gesicht strich.

"Jackson ist passiert", antwortete er mir ganz leise und ab diesem Punkt konnte ich schon wieder sauer werden.

"Du sollst mir doch schreiben, wenn er dir etwas tut, man!", fauchte ich ihn an und er zuckte nur mit den Schultern.
"Ich weiß, es tut mir Leid aber ich wollte dich nicht extra zur Schule scheuchen", verteidigte er sich und kopfschüttelnd setzte ich mich neben ihn.

"Denk nicht über das nach, sondern schreib mir in Zukunft einfach sofot. Geht es..? Zeig mal...", verlangte ich, da er sich schmerzend die linke Seite hielt, doch als ich das sagte, verneinte er wie wild.

"Nein. Niemals. Mein Körper ist sowieso schon abgekämpft, da kommt es auf diese eine weitere Verletzung auch nicht drauf an", behauptete er und augenrollend stand ich wieder auf, um nach Kleingeld in meiner Tasche zu kramen.

"Was... machst du da?", fragte Taehyung verwirrt, als ich die letzten Münzen zweimal umdrehte und dann wieder alle einsteckte.

"Zur nächsten Apotheke laufen und dir irgendwelche Cremes oder sonst etwas zu kaufen", erwiderte ich nur und noch bevor er mich aufhalten konnte, war ich schon aus der Tür. 

dunkelbunt  ᵏᵒᵒᵏᵗᵃᵉWo Geschichten leben. Entdecke jetzt