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" [...] Einer von euch im Krankenbett genügt".
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"Lass mich los!", wehrte er sich mit seiner letzten Kraft und hielt sich dann stattdessen an der Wand fest.

"Was machst du eigentlich hier?", fragte er und ich konnte nur die Augen rollen, während ich ihm den Stuhl hinschob und er sich langsam darauf setzte.

"Ich musste mitfahren, als Junho im Kindergarten ohnmächtig geworden ist", seufzte ich und lehnte mich nun an der Wand an, wobei der schwarzhaarige zu seinem Bruder rückte.

"Hey.. wie gehts dir? Ist es besser?", redete er sanft und strich an der Wange des Jüngeren entlang. Junho war immernoch zu perpelx und nickte einfach, woraufhin Taehyung verzweifelt die Hand an die Stirn nahm und schwer hustete.

"Ey man... Was läuft bei euch eigentlich für ein Spiel?". Ich stieß mich von der Wand ab, doch noch bevor ich auf den Jungen in meinem Alter zugehen konnte, stand er auf und huschte zur Tür.

"Ja wa-.. Wo willst du hin?", fragte ich vollkommen überrascht, doch er öffnete schon die Tür.
"Frische Luft", war das einzige, was er sagte und schnell rannte ich ihm hinterher, ließ dabei den sechsjährigen alleine.

Trotz seinen scheinbaren Schmerzen, lief der Schwarzhaarige durch den Gang und die nächste Tür raus, zu einem leeren Raucherbalkon.

Er stützte sich an das Geländer ab und atmete hektisch ein und aus, als ich schließlich auch bei ihm war.

"Verdammt... was willst du?", keuchte er und ich wurde aus diesem Kerl echt nicht schlau.

"Ich frage dich, was bei euch zuhause abgeht? Oder warte... Im Endeffekt ist es mir egal aber nur weil du dein Leben nicht auf die Reihe bekommst, heißt das nicht, dass du Junho mitreißen musst", meinte ich und seine Brauen verzogen sich.

"Was weißt du schon über mein Leben?! Und was geht dich das an, wie es meinem Kin.. also meinem Bruder geht, hah?", entgegnete er und versuchte seinen schmächtigen Körper mir gegenüber aufzubauen.

"Mir geht es sehr viel an, da ich nicht den Leihvater spiele und den Kleinen zum Essen bringe, damit er nicht komplett von den Knochen fällt", entgegnete ich und schluckend schüttelte Taehyung nur den Kopf.

"Was zur Hölle laberst du da?", verstand er nicht wirklich, was ich sagte und ich räusperte mich.

"Also nochmal... Ich hab keinen Plan, was zum Fick bei euerer Familie schief gelaufen ist, aber lasst den Kleinen da raus, verdammt. Er isst nie etwas im Kindergarten, ist dünn wie ein Streichholz und wird von den anderen ausgeschlossen. Das, in so einem jungen Alter, kann später nur zu großen Problemen führen und ausgerechnet du müsstest es wissen, wie es ist, von allen ausgeschlossen zu werden", erteilte ich ihm eine Standpauke und wusste immer noch nicht, wieso ich mich so sehr für dieses Kind einsetzte.

Doch das einzige, mit was der schwarzhaarige mir antwortete, war ein unglaubwürdiges Kopfschütteln, so wie zuvor.

"Woher weißt du das? Wer bist du?", fragte er und ich entfernte mich wieder etwas, da mir garnicht auffiel, dass wir für meine Verhältnisse schon zu nah aneinander standen.

"Kann dir egal sein", antwortete ich nur und steuerte die Tür wieder an.

"Ich sags dir jetzt noch einmal, verstanden? Halt' den kleinen Jungen von deinen Problemen fern".

dunkelbunt  ᵏᵒᵒᵏᵗᵃᵉWo Geschichten leben. Entdecke jetzt