Es war ungefähr vier Uhr morgens, als ich immer noch hellwach neben dem schlafenden Taehyung am Bett saß.
Er nickte wieder weg und drehte sich dann mal so, dass sein Ärmel bis zu seinem Ellebogen hochrutschte und mir durch diesen Anblick glatt schlecht wurde.
Lange, gerade und tiefe Narben waren kreuz und quer auf seiner seine Haut.
Ich spürte direkt wie meine eigenen Unterarme anfingen zu schmerzen und ich nur schwer schlucken konnte.
Die Vorstellung, wie dreckig es ihm in solchen Momenten gegangen haben musste, trieb mir erneut die Tränen in die Augen.
Ich lehnte mich leicht zu seinem friedlich ruhigen Gesicht und strich für ihn kaum merkbar über seine Wange.
"Wieso konnten wir uns nicht schon früher begegnet sein?", hauchte ich und hielt meine Tränen nicht mehr länger zurück.
"Ich hätte dich beschützt vor dem, was leider schon geschehen ist".
Langsam entfernte ich mich wieder und stand auf.
"Ich sollte zu Junho gehen. Hoffentlich ist bei ihm wenigstens alles gut...".
Einen letzten Blick warf ich noch zu Taehyung, ehe ich leise die Zimmertür aufmachte und sogleich wieder schloss.
Meine müden Beine zerrten meinen schmerzenden Oberkörper durch diese grässlichen Gänge des Krankenhauses, bis ich schließlich endlich nach draussen kam.
Eine Zigarette brauchte ich nun einfach.
Ich schlenderte also zu Taehyungs Wohnung und stand bald vor der herabgekommenen Tür.
Ich sperrte auf, trat ein und blieb sogleich wieder stehen.
Es rührte sich kein Staubkorn in diesem Raum. Der angehende Sonnenaufgang erhellte die Wohnung ein wenig und ließ alles so kalt und leblos aussehen.
Ich blickte mich etwas um, bis mir dann die weit offene Tür von Junho's Zimmer auffiel.
"Scheiße...", murmelte ich nur zu mir und keine Sekunde später war mein Puls auf Anschlag.
Ich malte mir wieder alles mögliche aus.
Jemand könnte eingebrochen sein. Irgendeiner von Taehyungs verrückten Freiern, die sich an ihm rächen wollen, weil ihr Rotlicht-Sternchen nicht zur Arbeit kam.
Doch ich schwöre bei Gott, wenn Junho an diesem Abend etwas zugestoßen wäre, hätte ich dem Verursacher eigenhändig das Herz aus der Brust gerissen, ohne dabei mit der Wimper zu zucken.
"Junho!", schrie ich reflexartig, doch noch bevor ich die Tür ganz aufmachen konnte, sprang jemand an meine Beine.
"Jungkook! Du bist da...! Ich habe so Angst... Ich habe so Angst...", weinte der kleine Junge.
Er weinte so stark, dass er schon am ganzen Leib zitterte und vollkommen aufgelöst kniete ich mich zu ihm runter.
"Ich bin ja da...", versuchte ich ruhig zu bleiben und zog ihn in meine Arme, um ihm Sicherheit zu geben.
"B-Bitte bleib hier, Kookie. Ich h-habe so Angst alleine...", schluchzte er und umklammerte mich fest samt seinem Stoffhasen.
"Ich bleibe hier, keine Sorge. Alles ist gut, Junho. Ich gehe nicht wieder...", flüsterte ich, doch er wollte einfach nicht aufhören zu weinen.
Er hatte enorme Angst.
"D-Da hat mal jemand an die Tür geschlagen u-und Taehyung gebrüllt... Ich hab so viel Angst gehabt".
Langsam wurde diese ganze Geschichte hier wirklich brenzlig.
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dunkelbunt ᵏᵒᵒᵏᵗᵃᵉ
FanfictionNiemals dachte ich, dass Sozialstunden in einem verdammten Kindergarten mein gesamtes Leben verändern konnten.... ❁ ❁ ❁ ❁ ☞ KookV ☞ ! TRIGGERWARNING ! (SVV, Prostitution, Drogen)
