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"Ich geh jetzt mit den Jungs zu ner Bar. Vielleicht kennst du die ja. Sie heißt Randevu. Soll voll geil da sein", hörte ich ihn aus dem Gang reden, während er seine Schuhe anzog und ich weiter an dem Menüplan für morgen arbeitete.

Dass ich jemals Chefkoch in einem noblen Restaurant werde, dachte ich mir auch nicht.

"Randevu, sagst du?", murmelte ich leicht abwesend und tippte an meinem Laptop umher, bis mir aber dann etwas auffiel.

"Moment. Warte...", ich blickte auf und er sah mir fragend entgegen.
"Ist das nicht da beim Viertel?", hob ich die Brauen und nackenkratzend druckste er herum.

"Ijaaa... aber das ist ja nicht so schlimm", behauptete er, doch ich stand auf, klappte den Laptop zu und schüttelte den Kopf.

"Sucht euch ne andere Bar. Da gehst du mir sicherlich nicht hin", meinte ich klipp und klar aber natürlich meckerte er dagegen.

"Boah wieso nicht? Chill mal. Da passiert schon nichts und außerdem ist das eine ganz normale Bar", versuchte der schwarzhaarige mich zu überzeugen aber bezweckte damit eher meine Wut.

"Verdammt nochmal, du weißt genau, was für Leute beim Viertel rumhängen! Du gehst da nicht hin, Junho. Punkt.", murrte ich, doch er rollte nur die Augen.

"Ist das dein ernst jetzt, Kookie? Ich bin bald 16. Ich kann gut auf mich alleine aufpassen. Du hast nur Vorurteile gegenüber das Viertel, ohne zu wissen, wie es dort eigentlich wirklich zugeht", fing er an zu spotten, woraufhin ich die Augen weitete.

Es war zwar normal, dass wir uns öfter in die Haare bekamen, da er einfach momentan in so einem gewissen Alter war, doch der nächste Satz ging definitiv über die Grenzen.

Sehr weit über die Grenzen.

"Und überhaupt hast du mir garnichts zu sagen. Du bist weder mein Vater, noch Taetae also lass mich doch einfach".

Mein Atem stockte, meine Kehle schnürrte sich zu und mein Herz riss deutlich ein.

Unglaubwürdig sah ich ihn an und er mich, wobei er aber anscheinend schon merkte, dass er einen Fehler begangen hat.

"Das hast du jetzt nicht gesagt...", murmelte ich nur kopfschüttelnd und spürte direkt, wie mir die Tränen kamen.

"J-Jungkook, ich..", hob er die Hände und ich schritt sogleich auf ihn zu, ließ meine Stimme lauter werden.

"Dass ich nicht dein Vater, weder Taehyung bin, ist mir durchaus bewusst aber ich bin derjenige, der dich neun verdammte Jahre großgezogen hat und Gott, du hast ja keine Ahnung, wie gut ich weiß, wie es beim Viertel zugeht. Yoongi und Hoseok haben da zusammen mit mir gewohnt und wir waren alles andere als die netten Jungen von nebenan! Wir taten auch Dinge, für die wir heute sogar noch ein paar Monate hinter Gitter kommen würden und sogar Tae hat beim Viertel....-", meine Stimme brach zum Schluss und ich musste aufhören zu reden.

dunkelbunt  ᵏᵒᵒᵏᵗᵃᵉWo Geschichten leben. Entdecke jetzt