1. Rückkehr nach Hogwarts

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Ich saß mit Harry, Ron und Ginny in einem Abteil im Hogwarts-Express, auf dem Weg in die Schule. Sie hatten es tatsächlich geschafft, nach der finalen Schlacht von Hogwarts, in der Harry Voldemort besiegt hatte, innerhalb weniger Monate die Schule wieder aufzubauen. Ich war sehr gespannt, was sich verändert hatte, und  hatte auch ein wenig Angst vor der Rückkehr. Immer hin hatten wir im Krieg auch viele Freunde verloren. 

Mein Kopf ruhte auf Rons Schulter. Seit unserem Kuss in der Kammer des Schreckens, waren wir ein Paar. So lange hatte ich für ihn geschwärmt, und jetzt war er mein Freund! So hatte ich die Ferien ganz selbstverständlich, wie Harry auch, bei den Weasleys verbracht. Nach Fred's Tod jedoch, war im Fuchsbau alles anders. Besonders Molly merkte man an, dass sie um ihren Sohn trauerte. Doch viel schlimmer hatte es George getroffen. Ihm merkte man wirklich an, dass sein Zwilling gestorben war, denn er war selber wie tot. Er hatte sich komplett zurückgezogen, und man sah gar nichts mehr von dem fröhlichen Zwilling, der er einst gewesen war. Es war als wäre mit Fred auch die Freude in George gestorben und es war sehr schwer dies mit anzusehen. Zwar trauerten alle Weasleys, und auch wir, um ihn jedoch hatte es George am schwersten getroffen. Auch Ginny litt besonders. Harry hatte sein bestmögliches gegeben, um sie aufzuheitern, jedoch wusste ich im Innern, dass er sich die Schuld am Tod aller Beteiligten gab. Auch wenn Molly immer versuchte, ihm dies auszureden. Und langsam, ganz langsam merkte man, wie es Ginny durch Harry wieder besser ging. 

Der Krieg hatte uns alle verändert. Wir waren ernster, erwachsener, und als ich so darüber nachdachte, lachte kaum noch jemand von uns. Aber wenigstens hatten wir uns. Besonders meine Beziehung zu Harry war sehr eng, er war wie ein Bruder für mich. Wir hatten beide unsere Familien im Krieg verloren. Um meine Eltern in Sicherheit zu wissen, hatte ich einen Vergessenszauber angewendet, und nun war es so, als hätte es mich in ihrem Leben nie gegeben. Und Harry, Harry hatte mit Sirius, der von der Irren LeStrange getötet wurde, seine einzige Familie verloren. 

Das dachten die Zauberer zumindest. Was jedoch niemand wusste, war dass es mir auf unserer Flucht, bzw. der Suche nach den Horkruxen, durch Experimentieren und Lesen gelangen war, einen Trank zu brauen, der Menschen wiederbeleben konnte. Mit diesem Trank konnte ich Sirius, Dobby und Remus retten. Für Fred und Snape jedoch kam jede Hilfe zu spät, da der Trank genau während des Herzstillstandes eingeflößt werden musste. Zwar hatte ich ihnen den Trank danach verabreicht, jedoch war dies schon zu spät. 

In den Ferien war unsere Prämisse, sich von den Ereignissen zu erholen. Dies ging leider nur mehr oder weniger. Alle hatten mir Wunden, Albträumen und Trauer zu kämpfen. Meine Freunde besonders Harry, der sich auf die Aussicht einer Familie gefreut hatte, litt sehr  unter seinem Verlust. Schließlich wusste niemand, außer Tonks, was ich getan hatte.  Ich hatte Sirius, Dobby und Remus zum Haus am Strand appariert, zusammen mit Tonks und einer Heilerin, die die verletzten versorgten. Tonks war dort geblieben. Denn so lange nicht alle Todesser gefasst wurden, waren die vermeintlich Toten in Gefahr. Die Todesser würden so wütend sein, dass sie sie vermutlich sehr grausam umbringen würden. 

Ein lautes Geräusch holte mich aus meinen Gedanken. Ron hatte sein Sandwich hervorgeholt und schmatzte unaufhörlich in mein Ohr. Ja, er war mein Freund, und ja, ich liebte ihn, seine Tischmanieren, oder Manieren im Allgemeinen ließen jedoch sehr zu wünschen übrig. Ich verdrehte die Augen, rutschte ein Stück weit weg und vertiefte mich wieder in ein Buch über Zaubertränke. Aus diesem schreckte ich erst wieder hoch, als Ron mit vollem Mund zu mir sprach: "Schatz, wir sind da." kam schmatzend von meinem Freund. "RON, Kannst du nicht runterschlucken, bevor Du mit mir sprichst?" fragte ich angewidert.Dann wandte ich mich ab, zog meinen Umhang an und verließ das Abteil. Ich liebte Ron wirklich, ich meine, er war mutig und witzig, aber auch nicht sehr sensibel und sein Benehmen ließ echt zu wünschen übrig...

The True Love of the Half-blood princeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt