19. Das Denkarium

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Zunächst ging ich zu Professor McGonagall. Sie war überrascht mich zu sehen. „Hermine, ich habe leider gleich Unterricht, wie kann ich Dir helfen?" fragte sie direkt. „Minerva, könnte ich mir das Denkarium ausleihen?" „Hermine, was hast Du denn damit vor." „Wie Du sicherlich weißt, haben Ron und ich Streit, und ich würde ihm gerne meine Erinnerung an den Moment, als Fred gestorben ist, zeigen.", erklärte ich der Schulleiterin. „Okay, gut, nimm es mit.", erlaubte sie. „Vielen Dank. Und dann gibt es noch Etwas, das ich mit Dir besprechen möchte, hast Du heute noch ein wenig Zeit für mich?" „Selbstverständlich, komm doch einfach nach dem Abendessen wieder hierher.", schlug sie vor. „Gut, dann bis später." So ging ich mit dem Denkarium zum Gryffindor-Turm.

Ron saß, wie zu nicht anders zu erwarten mit Lavender auf einem der Sofas. „Ron, hast Du mal eine Minute?" fragte ich ihn. „Wie Du siehst bin ich mit Lavender beschäftigt." Entgegnete dieser. Harry war sofort bei mir. „Was ist los, Hermine?" fragte er. Ich erzählte ihm von meinem Plan. „Das, das wäre wundervoll, wenn Ron und Du es wieder hinbekommen könntet. Ich helfe dir.", sagte mein bester Freund. Er holte eine Phiole, zog mit meinem Zauberstab die entsprechenden Erinnerungen heraus, und ließ sie in diese laufen. „Ich zeig sie ihm und dann sage ich ihm, dass er heute Abend zu Dir gehen soll, um darüber zu reden." Ich gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Danke, Du bist der Beste." „Gerne, doch, Du hast es verdient glücklich zu sein, Mine." So verließ ich den Gryffindor-Turm etwas zuversichtlicher.

Ich hatte noch genug Zeit bis zum Abendessen und so ging ich noch eine Runde laufen. Mit frischen Lebensgeistern machte ich mich auf in den großen Saal, um pünktlich beim Essen zu sein. Ich war aber wegen meines bevorstehenden Gespräch mit der Schulleitung und dem mit Ron zu nervös um etwas runter zu bekommen. Schnell machte ich mich auf den Weg zum Büro der Schulleitung, in dem Minerva schon auf mich wartete.

„Hermine, was kann ich für Dich tun?" „Es geht um meine Ausbildung, Minerva. Ich würde gerne, wenn es möglich wäre, lieber bei Professor Slughorn lernen." „Wie kommt denn das?" fragte sie neugierig nach. „Gibt es Schwierigkeiten mit Severus?" „Nein, Minerva, jedoch glaube ich, dass ich mit Slughorn menschlich besser klarkomme, als mit Professor Snape. Er ist manchmal so undurchdringlich, das fällt mir schwer, nie zu wissen, woran ich bin, oder was er erwartet" „Wenn das Dein Wunsch ist, werde ich dem nach kommen, Hermine. Jedoch bitte ich Dich, dir das noch einmal gut zu überlegen. Severus ist wesentlich qualifizierter als Slughorn und ich glaube auch, dass er für Dich ein besserer Ausbilder ist, Hermine." „Okay, ich werde noch einmal darüber nachdenken.", versprach ich ihr.

Dann machte ich mich auf in die Kerker, wo bereits Ron stand. „Hallo.", begrüßte er mich schüchtern. „Hey," sagte ich genau so schüchtern. „Komm doch rein." Wir schritten in meine Privaträume, wo Ron sich erst einmal umsah. „Wow. Nicht schlecht, Hermine." Meinte er anerkennend. Ich war jedoch nicht für Geplänkel und so fiel ich direkt mit der Tür ins Haus. „Hast Du es Dir angesehen?" fragte ich ängstlich. „Ja, das habe ich und ich weiß gar nicht, was ich machen soll. Es tut mir so unglaublich leid, Mine. Es tut mir leid, dass ich Dir nicht geglaubt habe, es tut mir leid, wie ich dich behandelt habe und es tut mir leid, dass ich aus Trotz mit Lavender rumgemacht habe." Das war mehr, als ich erwartet hatte. „Danke, Ron. Da bedeutet mir sehr viel." Er kam auf mich zu und wollte mich küssen. Ich jedoch wich zurück. Fragend sah er mich an. „Was ist los?" „Ron, ich finde es toll, dass Du hier bist und wir reden konnten. Ich finde es schön, dass Du mir endlich glaubst, und uns vielleicht noch eine Chance gibst, jedoch geht mir das zu schnell. Ich, noch vor zwei Stunden saßt Du mit Lavender da und Du hast mir schreckliche Dinge an den Kopf geworfen..." –„Nur weil ich dachte, du hättest meinen Bruder sterben lassen. Jetzt wo ich die Wahrheit kenne, können wir doch wieder zusammen sein.", sagte er unbedarft.

„Nein, Ron.", warf ich ein. „So einfach ist das nicht. Du hast mich unglaublich verletzt. Versteh das nicht falsch, ich möchte gerne, dass das mit uns klappt, aber Du hast mir so weh getan, das kann ich einfach nicht vergessen..." erklärte ich ihm. „Ich verstehe. Es tut mir leid, Hermine. Es tut mir leid, dass ich an Dir gezweifelt habe. Ich werde das wieder gut machen. Ich möchte Dich wirklich zurück." Er stand auf und begab sich zur Tür. Ich begleitete ihn. Auf dem Flur beugte er sich nach vorne, gab mir einen Kuss auf die Wange und sagte leise: „Gute Nacht, Mine." „Gute Nacht, Ron.", entgegnete ich und drückte seine Hand. 

The True Love of the Half-blood princeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt