Nachdem ich die Tür zu meinem Kerker hinter mir geschlossen hatte lehnte ich mich erst einmal dagegen. Ich versuchte mich zu beruhigen. Doch alle meine Gedanken drehten sich um Sn...Severus. Was war nur los mit mir? Er wollte mir eine Alraune aus dem Haar entfernen, und ich hatte gleich an einen Kuss gedacht. Total verwirrt ließ ich mich auf s Sofa sinken. Ich schloss meine Augen, doch öffnete sie sofort wieder, denn was ich vor meinem Inneren Auge sah, war ein paar schwarzes Augen, das mich sehr intensiv musterte. Ich glaube ich brauchte erstmal einen Tee. Ich ging zum Wasserkocher und stellte ihn an. Ja, ich war eine Hexe, doch ich liebte es einfache Sachen auf die muggelart zu machen, zu kochen und so etwas. Ich suchte einen Teebeutel meines Lieblingstees, Rooibusch-Vanille, und legte ihn in die Tasse. Das Wasser kochte und ich wollte es in den Becher schütten. „AU! Verflixter!" entfuhr es mir laut. Ich hatte mir das Wasser statt in den Becher über meine Linke Hand geschüttet. Zunächst hielt ich meine Hand unter kaltes Wasser. Ich wollte mich gerade dazu aufraffen, das Wasser aufzuwischen, als es an meiner Tür klopfte. „Hermine? Ist alles Okay?" fragte diese samtene Stimme. „Ja, alles gut!" wehrte ich schnell ab. „Lass mich bitte rein. Ich hab gehört, dass Du dich verletzt hast." Sagte er in einem unüberhörbaren Befehlston. Schnell zauberte ich die Tür auf. Ebenso schnell war Severus bei mir. „Was ist passiert?" fragte er und sah auf meine Hand. „Ich hab mich verbrannt." Gab ich zu und senkte meinen Blick.
Er griff nach meiner Hand um diese zu inspizieren. Doch als er meine Haut berührte war er, als würden tausende von kleinen Stromschlägen durch meinen Körper rasen. Schnell zog ich meine Hand zurück. „Hermine..." murmelte er. „Komm, wir gehen kurz zu mir rüber, ich habe eine passende Salbe für eine solche Verletzung." Wies er mich an und schob mich vor sich aus dem Raum. Immer noch jagten Stromstöße durch meinen Körper, diesmal an meinem Rücken, wo seine Hand meinen Körper berührte. Er öffnete die Tür zu seinem Kerker und schob mich hinein. „Setz' Dich doch. Ich suche die Salbe." Er deutete auf ein Sofa, auf dem ich Platz nehmen sollte. Kurze Zeit später kam er mit einem Verband und einer Creme aus dem Nebenraum. „So, gib mir Deine Hand." Diese Worte erwärmten mein Herz und ich konnte nicht verhindern dass ich rot wurde. Entweder sah er es jedoch nicht, oder er hatte das nötige Feingefühl mich nicht noch mehr in Verlegenheit zu bringen, und sprach es deshalb nicht an.
Sanft nahm er meine Hand und verteilte eine wohltuende, kühlende Creme auf ihr. Sofort hörte das Brennen auf. „Möchtest Du nun einen Tee trinken?" fragte er, als auch der Verband saß. „Hast du auch Etwas stärkeres da?" kam es aus mir, bevor ich hatte reagieren können. Er sah mich an, zog eine Augenbraue hoch und lächelte mich an. „Selbstverständlich. Magst Du Feuerwhiskey?" „Keine Ahnung." antwortete ich wahrheitsgemäß. „Du hast noch nie Feuerwhiskey probiert?" fragte er schockiert. „Nein." „Na dann. Auf die Premiere, und auf deine Ausbildung." Sagte er und hatte zwei Gläser mit einer bernsteinfarbenen Flüssigkeit in der Hand. Wie stießen an und allmählich entspannte ich mich.
Er durchbrach die Stille und fragte mich: „Wie kam es eigentlich dazu?" „Ich wollte mir einen Tee kochen, war in Gedanken und habe mir das heiße Wasser über die Hand geschüttet." Antwortete ich wahrheitsgemäß. „Und was hat Dich so abgelenkt?" Deine Augen, dachte ich. „Ich habe Streit mit meinem Freund." Sagte ich schnell, da ich ihm nicht die Wahrheit sagen wollte. „Mit Weasley?" fragt er. Ich nickte. Und irgendwas an seinem Blick ließ mich weitersprechen. „Er wirft mir vor, dass ich seinen Bruder nicht gerettet habe..." Mir schossen die Tränen in die Augen, „...aber Dich schon." „Warum?" fragte er. „Ich war zu spät. Der Trank wirkt nur, während das Herz eines Menschen zwar schwach ist, aber noch schlägt." Erklärte ich. „Nein. Warum Du mich gerettet hast...? Ich habe euch und vor allem Dich nicht immer gut behandelt, Hermine. Du hättest mich auch einfach sterben lassen können" „Nun ja, ich habe Deinen Unterricht immer sehr geschätzt, und Deine Art, zu Unterrichten. Und irgendwas in mir wusste immer, dass du ein guter Mensch bist. Außerdem nachdem wir wussten, was Du alles für Harry, und für uns getan hast, konnte ich Dich nicht sterben lassen, Severus." Erklärte ich. „Du bist eine wahnsinns Hexe. Du hättest mich einfach sterben lassen sollen. Dann hättest Du jetzt keine Probleme mit Weasley." Sagte er ruhig. Das machte mich sauer. „Wie bitte? Severus, ich kenne niemanden, der so mutig ist wie Du, all die Zeit hast Du alles getan, damit wir sicher sind." Fuhr ich aus der Haut. „Aber Ron, Ron kann das einfach nicht vergessen, und dass ich seinen Bruder nicht retten konnte, das wird er mir nie verzeihen." Schluchtze ich.
„Weasley ist ein Schwachkopf." Sagte Severus und streichelte über meinen Arm. „Ohne Dich hätte er keinen Tag im Krieg überlebt, Hermine. Obwohl ich mich schon immer gefragt habe, was Du mit jemandem wie Weasley an Deiner Seite willst. Er kann Dir doch nicht das Wasser reichen. Ich meine, Du bist klug, vermutlich die schlauste Hexe seit Jahrtausenden, und du bist hübsch. Der Dummkopf sollte sich glücklich schätzen, Dich an seiner Seite haben zu dürfen." „Aber ich liebe ihn." Sagte ich. „Liebst Du ihn wirklich, oder hast Du das Gefühl ihn nach all dem Lieben zu müssen, Hermine?" bohrte Snape nach. „Wie bitte?" entkam es mir sauer. „Ich liebe ihn. Und es wird immer nur ihn geben. Gerade Du müsstest das verstehen, Severus." Sagte ich und spielte damit auf Lilly an. „Diese Dinge, Hermine, Gefühle können sich ändern. Ich habe gemerkt, dass es weitaus interessantere Hexen gibt, als Lilly und ich dies nur nicht gemerkt habe, da ich immer an Lilly festgehalten habe. Wie dem auch sei. Tu, was Du für richtig hältst... Aber verzeih bitte, ich würde nun gerne ins Bett, es ist schon weit nach Mitternacht." Ich fühlte mich zurückgewiesen, ohne Grund, und dieses Gefühl machte mich wahnsinnig. „Gute Nacht, Miss Granger." Sagte er, und da war wieder seine Maske, der kalte Lehrer, den ich so hasste. „Gute Nacht, Professor." Sagte ich erhob mich und verließ eilig seinen Kerker. In dem meinen angekommen, legte ich mich ins Bett und schlief schnell ein. Und in meinen Träumen verfolgten mich eine samtweiche Stimme und ein Paar schwarzer Augen.
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The True Love of the Half-blood prince
Roman d'amourDer Krieg ist überstanden, Voldemort ist besiegt, und das goldene Trio und ihre Freunde kehren zurück nach Hogwarts um ihre Abschlüsse nachzuholen. Doch gerade für Hermine wird sich dieses Schuljahr einiges ändern. .. aber lest selbst.