16. Einmal Todesser, immer Todesser

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Schnell machte ich mich auf den Weg in meine Kerker. Ich hätte es wissen müssen. Ich wusste, dass er nur Lilly liebte und dass sich das auch niemals ändern würde. Schließlich hatten wir das im Denkarium gesehen. Aber ein Teil von mir, ein Teil von mir wollte ihm diese wunderschönen Worte von gestern glauben. Weil ich schon länger beeindruckt von ihm war. Er war ein schlauer Mensch. Jedoch hatte ich gerade am eigenen Leib erfahren müssen, dass er immer noch ein böser Mensch war. Vermutlich war es doch so. Einmal Todesser immer Todesser. Wie konnte ich mich so in ihm täuschen? Das hat sich alles so echt angefühlt. Ein Meer von Gefühlen brach über mich herein und ich hatte das Gefühl, dass ertrinke. Immer mehr salzige Tränen liefen über mein Gesicht. Und das Gefühl in meiner Brust, noch nie hatte ich solche Schmerzen. Plötzlich lief ich gegen jemanden. „Hermine? Was ist los?" frage Sirius. „Nichts, Sirius. Es ist alles gut." „Sicher, darum weinst Du ja auch.." sagte er besorgt. „Warst Du bei Snape?" Ich nickte. „Bei Merlin. Was hat der Dreckssack getan?" Ich konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten.

Sirius nahm mich in den Arm. „Hermine. Was ist denn nur los mit dir? Du weinst in der letzten Zeit viel zu oft. Was ist mit Ron?" „Ron redet nicht mehr mit mir. Und Severus keine Ahnung. Er hat gemeine Sachen zu mir gesagt." „Ach Mine, das ist typisch Schniefelus, nimm die das nicht so zu Herzen." „Das ist nicht so einfach." „Ich weiß, Hermine, ich weiß. Aber Du bist eine so kluge Hexe, dass du das alles bestimmt lösen kannst." „Ja vielleicht. Ich denke mal darüber nach. Danke, Sirius." „Lass uns eine Runde gehen. Vielleicht tut Dir ein wenig frische Luft gut." Er lächelte mich an.

Nebeneinander gingen wir in Richtung des Sees. „Weißt Du Hermine, ich habe das Gefühl, dass Dich weit aus mehr bedrückt, als Du mir erzählt hast. Und es ist okay, dass Du nicht darüber reden möchtest. Aber ich möchte, dass Du weißt, dass ich immer ein offenes Ohr für Dich habe." „Danke, Sirius." „Gern. Ich muss jetzt wieder los." Er ging wieder zum Schloss und ließ mich mit meinen Gedanken alleine. Eigentlich hätte ich jetzt zu Snape gemusst zum Brauen, jedoch würde ich es nicht schaffen, ihm heute noch einmal unter die Augen zu treten.

Ich machte mich auf den Weg in die Kerker und beschloss ein Bad zu nehmen um zu entspannen. Als ich in meinen Kerker kam, wartete bereits eine Eule auf mich. Sie hatte einen Brief für mich. Ich hatte jedoch keinen Nerv ihn zu lesen, sondern wollte nur noch ins Bad und ins Bett. Als ich das warme Wasser spürte, merkte ich, wie es zum ersten Mal an diesem Tag schaffte, auch meine Gedanken abzuschalten. Ich genoss eine lange Zeit den Schaum um mich herum, bis ich beschloss, ins Bett zu gehen. Vorher nahm ich den Brief der Eule und las ihn. Er war von Snape. Er würde mich pünktlich zum Brauen erwarten. Ich warf den Brief weg und ging zu Bett. Ich lag jedoch lange wach, mit meinen Gedanken war ich jedoch einen Kerker weiter. Ständig liefen mir Tränen über mein Gesicht, bis ich irgendwann vor Erschöpfung einschlief. 

The True Love of the Half-blood princeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt