4. Schicksalhafte Begegnungen

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Direkt trugen mich meine Beine in den Gryffindorturm. Harry begleitete mich und hielt meine Hand. Ron saß neben Ginny auf einem der Sofas. Ginny sah auf, und auch sie blickte mich böse an. Oh, nein! Harry ging zu ihr und verschwand dann mit ihr durch das Gemälde der dicken Dame. „Ron?" fragte ich zögerlich. Ich sah,dass er geweint hatte. Er blickte mich an, und in seinem Blick lag der gleiche Hass, der mich aus dem großen Saal getrieben hatte. „Ron, bitte!" flehte ich.Schon wieder sammelten sich Tränen in meinen Augen. „Was willst du Hermine?"fragte er kalt. „Hör mir nur kurz zu, bitte, danach gehe ich wieder." Er schnaubte verächtlich. „Was willst du denn? Alle wissen es, alle wissen, dass du meinen Bruder hast sterben lassen..." „ICH HABE IHN NICHT STERBEN LASSEN!"schrie ich Ron an. Dieser zuckte kurz zusammen. Dann war sein Blick wieder voller Hass. „Wie nennst du es denn sonst? Du hast alle gerettet, sogar Snape! SNAPE! Und Fred, meinen Bruder und deinen Freund hast Du einfach sterbenlassen!" „DER TRANK FUNKTIONIERT NUR EIN PAAR SEKUNDEN NACH DEM STILLSTAND DES HERZENS! UND DU MÜSSTEST EIGENTLICH AM BESTEN WISSEN, DASS WIR IN DER KAMMERWAREN, ALS FRED GESTORBEN IST! ICH HÄTTE IHM ALSO GAR NICHT HELFEN KÖNNEN"schrie ich ihn nun an. 

Das reichte. Das war genug. Mehr brauchte ich nicht davon. Ich rauschte durch das Gemälde. Ginny und Harry standen davor. „Stimmt es?" fragte Ginny. „Stimmt es, dass der Trank nur ein paar Sekunden nach dem Herzstillstand hat um zu wirken?" fragte sie und blickte mich mit verquollenen Augen an. „Ja, ich habe zumindest noch nicht herausgefunden, wie man ihn so verändern kann, dass man dies umgeht. Es tut mit leid, Ginny. Ich vermisse ihn auch, aber ich konnte nichts mehr tun. Ich habe es ja noch versucht, ihm den Trank zu geben. Aber es war einfach zu spät." Weinte ich. „Danke, Hermine."Sagte Ginny und umarmte mich. „Wofür?" fragte ich perplex. „Dass Du wenigstens versucht hast meinen Bruder zu retten. Es tut mir leid, dass ich so sauer war,aber ich dachte du hättest ihm den Trank nicht geben wollen." „Ginny..." „Ja, ich weiß, das war doof. Es tut mir Leid, Mine. Und Ron, wird auch schon wieder zu sich kommen." Sagte sie zuversichtlich. Na hoffentlich hatte sie recht. 

Ich hechtete den Turm hinunter und prallte geradewegs mit jemandem zusammen. „Miss Granger..." sagte eine Stimme, von der ich bis vor kurzem geglaubt hatte, sie nie wieder zu hören. „Professor..." murmelte ich. „Ist alles in Ordnung mit Ihnen Miss Granger?" hörte ich seine tiefe, angenehme Baritonstimme fragen. Moment mal, tiefe angenehme Baritonstimme? Was war denn nur los mit mir? Das war Snape! Klar, bewunderte ich ihn für seine Taten, alles was er auf sich genommen hat, um uns zu schützen, und für seine Intelligenz. Er war einer der wenigen Lehrer, bei denen man meiner Meinung nach etwas lernte. „Miss Granger?" hakte der Professor noch einmal nach. Ich war ganz verwirrt. „Sir?" „Ob es Ihnen gutgeht, Miss Granger." „Ich, keine Ahnung, Sir." Mein Gott, was tat ich hier bloß? Aber irgendwie hatte seine Anwesenheit eine merkwürdige Wirkung auf mich. Wo bitte war mein messerscharfer Verstand hin, wenn ich ihn einmal brauchte? „Miss Granger, Folgen Sie mir, bitte. Die Schulleitung möchte Sie sehen." Ich tat wie mir geheißen und folgte dem Mann mit dem wehenden Umhang. In McGonagalls Büro angekommen, wurde ich von der warm lächelnden Schulleiterin empfangen. 

„Miss Granger, schön, dass Sie es einrichten konnten. Severus." Nickte sie auch Snape zu. „Bitte setzt euch." Ich setzte mich, und auch Snape nahm Platz. „Hermine, Sie haben sicher keine Ahnung, warum ich Sie herbestellt habe, oder?" fragte die ehemalige Hauslehrerin. Ich verneinte. „Nun ja, nachdem ich mit Severus, Remus und Sirius gesprochen habe, die nur Dank Ihnen überlebt haben, sind wir zu der Idee gekommen, dass Sie bei Professor Snape in Ausbildung gehen könnten, um ihn  zu unterstützen. Wenn Sie Lust haben..." „Was bedeutet das für mich?" fragte ich an Snape gewandt. „Nun ja. Ich braue für das St. Mungo Heiltränke und analysiere Gifttränke die für Verbrechen genutzt wurden. Hierbei assistieren Sie mir. Wir treffen uns an drei Abenden die Woche zum Brauen und Üben. Auch im Unterricht können Sie mir zur Hand gehen, Miss Granger. Gerne können wir auch gemeinsam Ihre Ideen und Tränke realisieren. Talent dazu haben Sie ja. " grinste er. "Dazu hätten Sie bei mir auch Kräuterkunde für Tränke. Die Ausbildung ginge über ein Jahr. Danach könnten Sie nach Ihrem Abschluss direkt Unterrichten." Ich war überrascht. Mit so einem Angebot hätte ich niemals gerechnet. „Ähm..." sagte ich, zu mehr sah ich mich nicht im Stande. 

The True Love of the Half-blood princeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt