Kapitel 10

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Die nächsten Tage vergingen nur schleppend. Der Unterricht war langweilig, Luke hatte sich inzwischen mit ein paar Leuten angefreundet und beachtete mich kaum, was mich sehr verwunderte und vom Nachsitzen will ich gar nicht erst anfangen.

Heute ist Samstag, dass heisst für mich und Fiona denn ganzen Tag nachsitzen. Lustlos betreten wir das Gebäude und machen uns auf den Weg zum Klassenzimmer, wo uns Mrs. Keller bereits erwartet. "Guten Morgen Mädchen. Setzen sie sich", begrüsst sie uns und deutet auf einen Tisch. "Sind wir etwa die einzigen?", Frage ich sie. "Nein, laut meiner Liste fehlen noch zwei", meint sie nachdenklich.

Genau in diesem Moment kommt Mandy hinein. Sie war ganz nett, allerdings auch eine ziemliche Schlampe die nichts anbrennen liess. "Was ist es diesmal?", Fragt Fiona nachdem sie sich zu uns gesetzt hat. "Wurde erwischt wie ich einem eins geblasen habe", grinst sie. Ich verziehe angeekelt das Gesicht und rutsche etwas weg, als auch der letzte das Zimmer betritt. Erstaunt sehe ich Luke an, der ohne mich zu beachten die anderen begrüsst und sich danach alleine ans andere Ende des Zimmers setzt.

Auch Fiona wirft mir einen irritierten Blick zu, was ich nur mit einem Schulterzucken quittiere. "Dann wären wir ja jetzt vollzählig. Also. Jeder arbeitet für sich, flüstern ist erlaubt. Um 12am ist dann bis 1.30pm Mittagspause und um 4pm dürft ihr dann gehen", erklärt sie. "Falls ihr mich sucht, ich bin im Lehrerzimmer", ergänzt sie noch, bevor sie auch schon davon rauscht.

"Hey Süsser. Bist du neu hier?", Macht sich Mandy natürlich direkt an Luke ran. "Ehm ja.." antwortet er zögerlich und rutscht etwas von ihr weg, als sie sich extrem nahe zu ihm gesetzt hat. "Du musst doch keine Angst haben vor mir", lacht sie und legt ihre Hand auf seinen Oberschenkel. Angewidert verdrehe ich die Augen und fange an mit Fiona zu quatschen. "Möchte jemand einen Kaugummi?", Fragt Luke plötzlich in die Runde. "Sehr gerne", flötet Mandy und nimmt einen aus der Packung. Fiona nimmt ebenfalls einen aber bevor ich antworten kann hat er die Packung verstaut. "Ich hol mir was vom Automaten", Murmel ich und stehe auf.

Nachdem ich für meine Chipstüte bezahlt habe und ich gelangweilt beobachte wie sie herauskommt, fängt plötzlich jemand an meinen Hals zu küssen. Erschrocken drehe ich mich um und schubse die Person weg, die sich als David entpuppt. "Was machst du hier?", Frage ich ihn und ziehe die Chips aus dem Automaten. "Dich besuchen", grinst er und kommt wieder auf mich zu. "Verschwinde. Wenn dich Keller erwischt sind wir geliefert", mahne ich und schubse ihn wieder weg.

"Seit wann bist du so ein Angsthase?", Lacht er und sieht mich provozierend an. "Bin ich nicht aber ich muss wieder zurück. Ich kann Fiona nicht mit Mandy und Luke alleine lassen", verteidige ich mich und schlagartig verfinstert sich sein Gesicht. "Luke ist hier?", Brummt er. "Ja und Mandy macht sich bereits an ihn ran. Echt eklig", Sage ich und Schüttel mich. "Weisst du....wir könnten das gleiche tun. Die Besenkammer ist nur zwei Türen entfernt", haucht er verführerisch und grinst. "Iuh. Nein danke. Ich hab genug davon. Und jetzt geh endlich", fordere ich. "Nach schön", presst er hervor und verschwindet dann.

Kopfschüttelnd sehe ich ihm hinterher bevor ich wieder zurück ins Klassenzimmer gehe, wo Mandy inzwischen fast auf Lukes Schoss sitzt. "Was hab ich verpasst?", Frage ich meine beste Freundin und lege die Tüte auf den Tisch. "Nicht viel. Mandy macht sich an Luke ran und er versucht ihr so gut es geht auszuweichen", erklärt sie kurz und knapp. "Und du? Als ob du solange für eine Chipstüte gebraucht hättest", meint sie und sieht mich prüfend an. "Ehm...ich war noch auf der Toilette", lüge ich und lächel. Sie nickt nur und sieht mich skeptisch an.

Mittagspause

Endlich war Mittagspause. Der Morgen hat sich unglaublich in die Länge gezogen und war deshalb froh endlich was essen zu können. "Toll. Die Cafeteria hat nichts zu bieten", stöhne ich und sehe mir die labrigen Sandwiches an. "Lasst uns Pizza bestellen!", Schlägt Mandy vor. "Das klingt gut aber...ich hab gar kein Geld dabei", gebe ich betreten zu. "Ist schon gut. Ich zahl es dir. Gib es mir einfach irgendwann zurück", bietet ausgerechnet Luke an. "Ehm...danke", bedanke ich mich verdattert. Zuerst ignoriert er mich die ganze Zeit und jetzt zahlt er für mich? Was bei dem Jungen im Gehirn wohl abgeht?

 Just Friends with Benefits?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt