Kapitel 25

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Nervös stehe ich nun schon 10 Minuten vor Zoeys Haus und kämpfe damit zu klingeln. Was wenn Luke bei ihr ist? Wenn sie mich auslacht und mir unter die Nase reibt das die beiden zusammen sind? Aber das würde sie doch nicht tun. Oder? Ich gehe um das Haus herum und spähe in das Wohnzimmer. Ich weiss das ist falsch und auch creepy aber ich muss Gewissheit haben. Doch was ich sehe lässt mein Herz noch mehr zersplittern. Sie sitzen tatsächlich zusammen auf der Couch und unterhalten sich angeregt. Sie sehen so vertraut aus und als Luke Zoeys Hand ergreift, schnappe ich nach Luft. Augenblicklich verschwimmt meine Sicht und ich taumle benommen zurück. Schnell drehe ich mich um und laufe schluchzend weg.

Ich weiss nicht wie lange ich gelaufen bin aber als ich langsamer werde, habe ich keine Ahnung wo ich bin und es wird auch schon langsam dunkel. Scheisse. Natürlich habe ich mein Handy zu Hause vergessen, sodass ich einfach orientierungslos geradeaus laufe. Meine Tränen sind inzwischen getrocknet und ich starre einfach auf den Boden. "Eleanor?" Ich sehe auf und schaue in Davids vertraute blaue Augen. "Oh Hi", meine ich verlegen und streiche mir über die Wangen, obwohl die Tränen schon längst getrocknet sind. "Was machst du hier so ganz alleine? Du wohnst nicht mal hier in der Nähe", fragt er und mustert mich. "Ich..Ich war...ehm..also ich wollte...keine Ahnung", seufze ich. "Und was willst du hier?" "Ich war beziehungsweise bin joggen", antwortet er und deutet auf sich herab. Erst jetzt fällt mir seine sportliche Kleidung auf und das sein Gesicht leicht gerötet ist. "Ouh, ja klar", sage ich nur. "Soll ich dich nach Hause begleiten?", bietet er an. "Ich habe ehrlich gesagt nicht so Lust nach Hause zu gehen", antworte ich monoton. "Oh..willst du...naja...mit zu mir? Also nur wenn du willst natürlich", meint er und legt denn Kopf schief. Sieht das süss aus. "Ja gerne", sage ich schüchtern und lächle halbherzig. "Okay" Zusammen gehen wir los und reden während des ganzen Weg kein Wort. Es ist falsch das ich mit zu David gehe. Schliesslich ist er ja verantwortlich für den ganzen Schlamassel. Oder?

In seinem Zimmer setze ich mich aus Gewohnheit direkt auf sein Bett und er sich neben mich. "Willst du darüber rede?", fragt er und sieht mich von der Seite an. "Ich..Ich denke Luke hat eine andere", bringe ich mühsam hervor und mein Herz zieht sich schmerzhaft zusammen. "Was?! Mit wem?" Entsetzt stösst er Luft hervor und ich seufze tief. "Zoey", ist das einzige was ich sage. "Ernsthaft? Wie kann sie dir sowas antun?" Ich zucke nur mit den Schultern und starre ausdruckslos ins nichts. "Es tut mir leid...also das du verletzt wurdest", meint er und legt einen Arm um meine Schultern. "Schon gut", sage ich leise und sehe ihm ins Gesicht. "Ist es nicht. So ein wunderschönes Mädchen wie du sollte immer glücklich sein und einen Freund haben der es ernst meint", wispert er und kommt mir langsam näher. Sein Gesicht ist nur noch einen Zentimeter von meinem entfernt und ich spüre seinen warmen Atem in meinem Gesicht. Doch bevor er näher rücken kann, stehe ich auf und entferne mich von ihm. "Ich kann das nicht. Sorry", meine ich und renne aus seinem Zimmer. "El! Warte!", ruft er mir nach, doch ich laufe ohne zu zögern aus seinem Haus und bleibe erst zwei Blocks weiter stehen. Wow unter Stress habe ich eine Wahnsinns Kondition.

Ich laufe im dunkeln nach Hause und denke nach. Ich hätte fast Luke betrogen. Wobei..bin ich überhaupt mit ihm zusammen? Würde es also als Betrug gelten? Meine Gedanken überschlagen sich und ich stolpere fast über die Person welche vor der Tür sitzt. "Luke?", frage ich erstaunt als ich genauer hinsehe. Tatsächlich. Sein braunes Haar ist wie gewohnt nach oben gestylt und er hat einen kleinen Blumenstrauss mit gelben Lilien dabei. "Hi. Können wir reden?", fragt er und kratzt sich im Nacken. Ich nicke stumm und er folgt mir ins Haus, nachdem ich aufgeschlossen habe. Wir gehen nach oben in mein Zimmer, wo ich soweit wie möglich von ihm weg sitze. "Also...ich denke ich habe ziemlich viel zu erklären" "Ja, wohl war", meine ich und verschränke die Arme. "Okay...also...was auch immer du dir zwischen mir und Zoey eingebildet hast...da ist nichts. Ich schwöre es. Sie hat mir nur dabei geholfen wie ich mich am besten bei dir entschuldigen kann. Als du uns im Park gesehen hast, haben wir gerade den Plan besprochen wie ich dich zurückgewinnen kann. Ich würde dich nie betrügen Baby. Glaub mir. Vor allem nicht mit deiner besten Freundin. Das musst du mir glauben! Es tut mir unendlich leid und dich leiden zu sehen schmerzt in meiner Seele" Inzwischen haben sich meine Augen mit Tränen gefüllt, genauso wie seine. "Okay...nehmen wir an ich glaube dir. Was ist mit deiner Vergangenheit die David erwähnt hat?", frage ich und wische die Tränen weg.

"Ich...also...das ist schwer zu erklären. Ja meine Ex...Caroline ist...sie ist...", seine Stimme bricht ab und Tränen laufen auf seinen Wangen herunter. Ehe ich mich versehe bin ich bei ihm und nehme ihn in den Arm. "Was ist passiert?", frage ich sanft. "Es war im Dezember vorletztes Jahr. Care und ich haben uns gestritten. Heftig. Es regnete stark. Ich habe sie angeschrien und ihr böse Sachen an den Kopf geworfen. Ich hab ihr gesagt sie soll gehen...als sie in ihrem Auto nach Hause fuhr, verlor sie die Kontrolle und..und" Er bricht erneut ab und weint hemmungslos. "Luke", seufze ich nur und lasse ihn in mein Shirt weinen. "Ich wollte doch nicht dass das passiert. Ich hätte sie nicht gehen lassen sollen. Ich wusste doch wie rutschig die Strassen waren", schluchzt er und krallt sich in mein Shirt.

"Das weiss ich doch", meine ich sanft und streiche ihm über sein Haar. "Doch. Sie ist nur meinetwegen tot, nur weil ich so gemein war", macht er sich weiter Vorwürfe. "Hör auf. Du konntest sowas doch nicht vorhersehen", versuche ich ihn weiter zu beruhigen. Er antwortet nicht sondern vergräbt sein Gesicht in meiner Halsbeuge. Zusammen legen wir uns auf mein Bett und ich streiche ihm übers Haar, während er sich ausweint. Nach einer Weile werden seine Schluchzer immer weniger und ich merke das er eingeschlafen ist. Ich beschliesse ihn schlafen zu lassen und beobachte ihn dabei. Seine Tränensäcke sind geschwollen und seine Augen ganz rot vom weinen. Er sieht unglaublich jung aus und er klammert sich an mich als ob sein Leben davon abhängt. Plötzlich überkommt auch mich die Müdigkeit, denn der Tag war nichts als verwirrend und anstrengend.

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