Because i am the Monster parents tell their children about at Night? (Loki FF)

Aufgeflogen

Schweiß tropft von meiner Stirn auf mein Schlüsselbein.
Es ist wahr, dass es manchmal gut tut, zu weinen.
Meine Alternative ist der Boxsack. Ich hole aus und dräsche mit aller Kraft auf den Sandsack ein.
Ich hab kaum geschlafen, schon nach zwei Stunden habe ich Loki alleine im Bett liegen lassen und bin in den Trainingsraum.
Ich feuere alle Bedenken aus mir raus und auf den Sack.
Ein harter linker Haken. Ein fester Schienbeintritt in die Mitte.
Zwischendrin Kampfgeschrei. Zumindest rede ich mir das ein.
Plötzlich legen sich zwei Hände auf meine Hüften. Es schrillen meine Alramglocken. Ich greife nach beiden Händen und drehe mich, so dass die Arme meines Angreifers über Kreuz liegen. Ich ziehe die Arme nach aussen und trete mit meinem rechten Fuß zu.
Mein Angreifer fliegt mit einem Aufschrei nach hinten, erst jetzt bemerke ich, wer es ist.
"Oh mein Gott, es tut mir so leid! Ich dachte, ich würde angegriffen werden!"
Loki liegt auf dem Boden und reibt sich die Schulter.
"Weil man hier, im gesichertesten Gebäude in ganz New York, sehr oft angegriffen wird." Mir entgeht nicht sein sarkastischer Unterton.
Ich bin aber deswegen nicht wütend, es steht ihm zu mich zu verhöhnen, ich habe ihn gerade durch das Zimmer geschleudert.
Schnell gehe ich auf ihn zu und helfe ihm hoch.
Als er fiel, ist seine Tarnung verflogen.
Gedankenverloren streiche ich über seine weiße Haut, die harten Wangenknochen und das schwarze lange Haar.
"Ich liebe Dich, Loki."
Er nimmt wieder meine Hüften in Beschlag und sieht mir mit seinen eisblauen Augen in die meine.
"Ich liebe Dich auch, Kira."
Er beugt sich herunter, um mir einen Kuss zu geben, doch wir werden aufgehalten.
Loki wird von mir weggestoßen, bevor er fällt, fängt er sich und stolpert an die nächstgelegene Wand.
"Was zum..?", wie ein dunkler Blitz schießt Sam auf ihn zu und presst ihn gehen die Wand.
"Sam! Lass ihn los!" Ich gehe auf die beiden zu und versuche Sam von meinem Freund wegzuziehen.
"Ich hab ihn, Kira! Hol Cap und wir regeln das! Er wird Dir nichts mehr anhaben können!"
Ich weiß, dass Loki sich zurückhält, aber als er merkt, dass es nichts bringen wird, befreit er sich mittels eines Handgriffes.
Nun ist es Sam, der gegen die Wand gedrückt wird.
"Sam, Loki wird dich jetzt loslassen und Du wirst nicht schreien, weglaufen oder angreifen, kapiert? Ich erkläre alles!"
Langsam verlagert Loki seine Kraft und lässt Sam nach und nach los.
Er reibt sich die Wange und sieht uns verwirrt an.
"Was soll das?"
Wahrheit oder Lüge?
"Loki ist hergekommen, weil er mich zurück will, aber er muss jetzt gehen." Bestärkt sehe ich zu meinem Schatz. Ich bezweifle, dass das eben echt rüber kam.
An Sams Gesichtsausdruck zu urteilen, ist es das nicht.
Ich atme tief durch.
"Okay, Loki und ich waren nie getrennt. Wir sind zusammen abgehauen, aber mir ging es dort, wo wir waren, nicht gut. Ich hab mein altes Leben vermisst und da haben wir beschlossen zurückzukehren. Ich wusste, dass ihr es nie akzeptieren würdet, dass ich mit Loki zusammen bin, also hat er sich äußerlich verändert. Alex gibt es nicht wirklich, Loki war das die ganze Zeit."
Nun sieht Sam verwirrter denn je aus.
Er klappt den Mund auf, um ihn gleich darauf wieder zu schließen. Dann fängt er sich und fragt:"Weiß Cap davon?"
Jetzt blickt er wieder ernst.
"Nein."
Ich schaue auf meine Hände. Schuldgefühle schleichen sich in mein Herz.
Loki legt einen Arm um meine Schultern.
"Er weiß, dass wir zusammen abgehauen sind. Er hat uns dabei geholfen. Dass ich Alex bin, weiß er nicht. Er denkt, ich habe Kira verlassen."
Daran habe ich nicht mehr gedacht.
Sam erwacht aus seiner Starre und fährt sich mit der Hand über seine kurzen Haare.
Man sieht ihm die Verzweiflung an. Er weiß nicht was er tun soll, ich kann es ihm nicht verübeln.
"Bitte behalte es für Dich." Ich sehe ihn hoffnungsvoll an. Wenn er das alles aufliegen lässt, bin ich am Arsch. Und was noch schlimmer ist, Loki auch.
"Was? Kira! Das kannst du nicht von mir verlangen. Ich.... Ich kann nicht.. "
Ich senke den Blick.  Tränen drängen sich in meine Augen. Es musste ja irgendwann zu Ende gehen.
Aber nicht so!
Sam benutzt das hier, um bei den anderen wieder ins rechte Licht gerückt zu werden.
Ich rücke weiter an Loki heran und vergrabe mein Gesicht in seiner Schulter.
Es ist leise. Man hört nur mein gedämpftes Schluchzen. Sonst nichts.