Mein Geliebter schaut immer noch auf den Boden. Ich habe das Gefühl, mein Herz zereißt bei jeder weiteren Sekunde.
"Sag bitte etwas." Wieder nur ein Flüstern.
"Ich weiß nicht was." Endlich blickt er vom Boden in mein Gesicht. Auch in seinen Augen haben sich Tränen gesammelt.
"Ich versuche krampfhaft, mir etwas auszudenken, was ich tun kann. Ich will mit Dir ein Leben führen, in dem es uns gut geht. Denkst Du, ich findes es toll, in einer Wohnung eingesperrt zu sein? Ich sehe jeden Tag aufs neue zu, wie die Liebe meines Lebens ein Stück ihrer selbst verliert. Und warum? Wegen mir. Du musst das alles durchmachen, weil Du mich liebst."
Sofort gehe ich einen Schritt auf ihn zu, doch er macht eine Handbewegung, so dass ich wieder einen Schritt nach hinten mache. Ich will nicht, dass er das denkt, dass er an allem Schuld ist.
"Ich habe alles kaputt gemacht, als ich Dich entführt habe. Was habe ich mir dabei gedacht? Dass es Dir bei mir besser geht? Ich mache doch alles was ich anfasse kaputt."
Er sagt das eher zu sich selbst, als zu mir.
"Ich liebe Dich, Loki. Du bist das Beste, was mir jemals passieren konnte. Ich war nie wirklich glücklich und dann kamst du! Ich habe mir das nicht ausgesucht und werde es auch nie ändern wollen. Ich dachte, es würde nichts ausmachen, wo und unter welchen Umständen ich leben würde, wenn nur Du bei mir wärst, aber ich habe mich geirrt. Ich bin in jeder freien Sekunde unglücklich, wenn Du nicht da bist und das macht mich fertig."
Ich kann seinen Gesichtsausdruck nicht deuten. Habe ich ihn noch mehr verletzt, als er es eh schon war? Wird es jemals einfach zwischen uns sein? Wenn wir hier leben würden, niemals.
Loki dreht sich um, öffnet die Tür und geht aus der Küche. Ich lasse mich auf den Boden sinken und heule vor mich hin. Was eben noch ein stilles Weinen war, ist jetzt von Schluchzern und Seufzern übertönt worden. Ich halte mir die Hände vor das Gesicht und schreie. Mir doch egal, was die Scheiß Nachbarn denken. Kathy hat einen Wutanfall, das darf jeder mitbekommen.
Ich ziehe meine Beine an mich heran und überdenke die letzten Minuten. Wie hat Loki meine Worte aufgefasst? Ich hoffe so, wie ich es auch gemeint habe. Ich habe nämlich die Gabe, Sachen so verquer zu erklären, dass alles komplizierter ist, als es eigentlich ist.
Es bringt nichts, hier auf dem Boden zu liegen und mir die Seele aus dem Leib zu flennen. Ich rappele auf und schaue auf den Nudelauflauf von Naomi. Wenn ich schon an ihr dummes Lächeln denke, würde ich das Gericht am liebsten gegen die Wand schmeißen, Naomi holen und es ihr zeigen, nur um ihr dummes Gesicht zu sehen.
Ich lasse ihn in der Küche stehen und gehe in das Wohnzimmer, welches leer ist. Ich durchsuche die Wohnung, bis ich Loki auf dem Boden unseres Schlafzimmers finde. Er packt.
Ich würde ihn gerne fragen, was er vorhat, will aber nicht noch einen Streit anfangen.
Also setze ich mich hinter ihn und lege meine Arme um seine Schultern. Er hält inne und lehnt sich leicht an mich. Ich frage mich, ob das in jeder Beziehung ist, dass man sich so schnell nach einem Streit wieder vergibt.
Ich rutsche neben ihn und schaue ihm wortlos in die blauen Augen. Langsam streiche ich ihm eine Locke seiner pechschwarzen Haare hinter das Ohr.
Schweigend zieht er mich an sich heran und küsst mich. All der Schmerz der vergangenen halben Stunde verblasst und wird durch ein warmes Gefühl ersetzt. Ich löse mich von seinen Lippen und lege meinen Kopf auf seine Schulter.
"Ich liebe Dich." Es ist immer wieder schön, diese drei Wörtet von ihm zu hören.
"Ich liebe Dich auch, Loki." Ich schaue ihn an und entlocke ihm ein dünnes Lächeln.
"Was machst Du?" Da es mir langsam unter den Fingernägeln brennt, muss ich einfach fragen.
"Ich packe. Wir gehen zurück."
"Ohne einen Plan? Die werden Dich mir wieder wegnehmen und dann stehen wir wieder ganz am Anfang."
Jetzt ist er es, der eine Strähne, die sich aus meinem lockeren Pferdeschwanz gelöst hat, hinter das Ohr streicht. Anstatt die Berührung zu stoppen, fährt er gedankenverloren mit dem Finger, meinen Nacken hinunter zu meinem Schlüsselbein. Ein Schauer läuft über meinen Rücken, als seine kalten Finger meinen Ausschnitt nach unten ziehen.
Da ich dafür jetzt keinen Nerv habe, und wissen möchte, wie wir das anstellen wollen, schiebe ich seine Hand sanft beiseite.
"Also..?"
Er leckt sich über seine Lippen und starrt mich an.
"Ich hab da so eine Idee."
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Because i am the Monster parents tell their children about at Night? (Loki FF)
Fanfic[ Loki - Fanfic] (In Bearbeitung) 》"Es tut mir leid." Wie viele Herzstillstände muss ich an diesen Abend noch ertragen?! Tut es ihm leid, dass er nicht das gleiche für mich empfindet? Oder das er mich entführt hat und solche Gefühle in mir geweckt...