Eine Jungfrau?

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Der Geschmack von dem himmlischsten Hühnchen, was ich je gegessen habe, erfüllt meinen Mund als ich den letzten Bissen herunterschlucke. Ich versuche mir den Geschmack genau einzuprägen, um ihn ja nicht zu vergessen.
Während des Dinners haben wir nicht viel geredet. Bis auf "Schmeckt es dir?" oder "Möchtest du noch etwas?", haben wir uns nur verliebt angeschaut. Immer wieder denke ich an die Worte, die er zu mir sagte.
Unwillkürlich muss ich dabei grinsen. Loki ist mal wieder vor mir mit dem Essen fertig, aber daran haben wir uns schon gewöhnt.
Sachte tupfe ich mir mit dem Stofftuch den Mund ab.
Als ich sie auf meinen Teller lege, schauen wir uns wortlos an. Der Raum ist bis zur Decke mit Glücksgefühlen gefüllt. Ich habe inzwischen mein Aussehen völlig vergessen. Aber so sollte es doch sein, oder? Dass man alles um einen herum vergisst. Es ist egal wo man ist oder wie man aussieht. Einzig und allein zählt die Liebe zu einem anderen Menschen - oder in meinem Fall, die Liebe zu einem Eisriesen.
Ein Räuspern reißt mich aus den Gedanken.
"Noch ein Wein auf dem Balkon?"
"Gerne."
Bevor ich aufstehen kann, steht Loki schon hinter mir und hilft mir, ganz Gentleman like. Er platziert seine Hand, wie schon so oft, an meiner Hüfte. Aber jetzt, nach den drei berühmten Worten, fühlt es sich anders an. Ich kann es nicht beschreiben, aber besser und wärmer.
Am Geländer angekommen, greift Loki nach einer Weinflasche in einem Eiskübel. Gekonnt entkorkt er die Flasche und schenkt uns ein. Die warme Luft weht über meine Nase. Ich spüre noch immer das Salz der Tränen auf meinen Wangen. Ich führe das Glas zum Mund und die kalte, süßliche Flüssigkeit rinnt meinen Hals hinunter.
Dieser Ausblick schafft es jedes mal, mich umzuhauen. Ich hatte Loki mal gefragt, ob die Leute uns nicht sehen können wenn wir hier stehen. Er hat mir erklärt, dass er einen Zauber um dieses Gebäude gelegt hat, wie ein Schutzschild. Wenn die Asen zu uns hinauf sehen, sehen sie nur den Felsen, welcher die Stadt umgibt. Klever gemacht, hier wird uns wirklich keiner finden... Schnell schiebe ich den Gedanken fort und konzentriere mich auf das hier und jetzt. Ich beobachte die Lichter in den Fenstern und die wenigen Menschen, die noch durch die Gassen laufen.
"Einfach wunderschön." Die Worte kommen automatisch aus meinem Mund.
"Ja, das bist du." Damit entlockt er mir ein kleines Kichern. Wenn er das vor ein paar Tagen gesagt hätte, wäre es anders rübergekommen. Jetzt weiß ich, dass er es wirklich ernst meint.
Ich spüre das Gewicht dieser Worte und atme tief ein. Ich schlinge die Arme um seinen Hals und lege meine Lippen auf seine. Durch den Wein fühle ich eine angenehme Wärme in meiner Mitte. Hoffnung blitzt in mir auf. Vielleicht ist heute der Tag, an dem ich Loki ins Bett bekomme. Also lasse ich meine Hüften verführerisch kreisen. Ich bemerke, dass sich etwas in seiner Hose regt. Meine linke Hand vergräbt sich in seinen Haaren, während ich meine rechte Hand über seinen Kragen streichen lasse. Ich fange an, seinen Nacken zu küssen und daran zu saugen. Langsam arbeite ich mich vom Kragen, weiter nach unten zu seinem Hosenbund. Ein kehliges Stöhnen entfährt ihm und gibt mir mehr Vertrauen. Seine Hände liegen mittlerweile auf meinem Po, ich wünschte, er würde fester zupacken.
Ich habe noch nie versucht, eine Hose mit nur einer Hand zu öffnen, stelle mich aber ziemlich geschickt an. Mit nur drei Handgriffen springt die Hose auf und eine harte Beule kommt zum Vorschein, als ich sie ein wenig nach unten ziehe.
Doch aufeinmal stockt Loki und entfernt seine Hände von meinem Körper. Mit einem festen Griff, so wie ich es mir für meinen Po gewünscht habe, umgreift er mein rechtes Handgelenk. Verwirrt blicke ich ihn an. "Was ist los?" Schnell knöpft er seine Hose zu und streicht sich über die Haare. Mittlerweile weiß ich, dass er das immer macht, wenn er nervös ist.
"Ich weiß nicht, ob das gut ist."
Meine Verwirrung steigt noch mehr. Wir lieben uns. Manche haben schon miteinander Sex, bevor sie überhaupt den Namen des anderen wissen.
Ich stehe da wie ein trauriger Hund. Ich will ihn!
"Warum? Wir lieben uns, da hat man schonmal Sex."
Wieder die Hand, die über seinen Kopf streicht.
Was ist denn los? Sex ist doch was natürliches und nichts wofür man sich schämen müsste. Und ich habe es gespürt, dass er es auch wollte.
Oder ... Nein, das kann nicht sein.. Hatte Er vielleicht noch nie ...
Niemals! Oder vielleicht doch?
Ich versuche mit ihm Blickkontakt aufzunehmen, was sich als schwierig erweist, da er meinem Blick ausweicht.
Ich versuche verständnisvoll zu wirken. "Es ist in Ordnung, wenn du noch nie Sex hattest. So ging es jedem schonmal." Mit weit aufgerissenen Augen schaut er jetzt doch in meine Augen.
Aber eine Antwort bekomme ich wieder nicht. Sonst ist er immer so wortgewandt, aber wenn es um uns geht, muss man ihm jedes Wort, mit viel Kraft aus der Nase ziehen.
Er steht wie eingefroren vor mir. Er blinzelt nicht mal. Na toll, wieder alles kaputt gemacht. Wieso kann ich nicht einfach meine Klappe halten und mich selbst befriedigen.

Because i am the Monster parents tell their children about at Night? (Loki FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt