Es geht mir gut

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"Es ist kein Bruch, er ist nur verstaucht." Ich nicke und der Arzt geht aus dem Zimmer.
Nachdem wir endlich wieder beim Stark-Tower angekommen sind, wurde ich direkt zum Arzt geschickt. Steve wurde kontaktiert und jetzt bleibt uns nichts weiter, als zu warten.
"Was wird mit Loki geschehen?" Diese Frage habe ich mich nicht getraut zu stellen, bis jetzt.
Mein Blick ist auf den Boden des Krankenzimmers gerichtet.
"Er wird sich für das, was er getan hat, verantworten müssen."
"Und das heißt?"
"Er wird wieder eingesperrt werden, denke ich. Aber mit mehr Schlössern und mit mehr Überwachung. Und ich dachte, er habe sich geändert."
Bei diesen Worten muss ich ihn anschauen. Nun ist er es, der traurig auf den Boden schaut. Ich weiß, dass er mehr als alle anderen von seinem Bruder erwartet hat. Wie gern würde ich ihm sagen, dass er sich irrt. Ich öffne den Mund, doch bevor ich etwas sagen kann, was Loki in Schutz nehmen kann, springt die Tür auf.
"Kira!"
Steve steht in seinem Captain America Anzug in der Tür und schaut mich an. Er sieht verloren aus, unter seinen Augen haben sich dunkle Ringe gebildet. Ich renne auf ihn zu und schlinge meine Arme um ihn.
Ich bin zu glücklich um ein einziges Wort von mir zu geben, also genieße ich die Umarmung einfach.
Steve löst sich meiner Meinung nach, viel zu früh, doch es gibt wichtigeres als das.
"Wie geht es dir? Hat er dir etwas getan? Wurdest Du schon untersucht?"
Ein Kloß steckt in meinem Hals. Ich wollte ihm direkt von mir und Loki erzählen, aber ich kann es nicht. Noch nicht. Wie ich zumindest hoffe.
"Mir geht es gut. Es müsste nur ein Chip entfernt werden. Er hat mir die Kräfte genommen. Aber sonst nichts, wirklich."
Steve öffnet den Mund, doch bevor er anfängt zu sprechen, schaut er Thor an, der im hinteren Teil des Zimmers steht.
Er bemerkt es, entschuldigt sich und verlässt den Raum.
Die Tür schließt sich wieder und ich sehe Steve erwartungsvoll an.
"Es tut mir leid, ich kenne seine Stellung zu Loki und ich möchte, dass du mir alles ungezwungen erzählen kannst." Wenn er bloß wüsste. Ich beiße mir auf die Innenseite meiner Backe.
Ich kann es nicht.
Ich kann es einfach nicht.
Ihm sagen, dass er sich keine Sorgen machen muss, ist eine Sache.
Aber ihm sagen, dass ich mit dem in seinen Augen, schlimmsten Mann überhaupt eine Beziehung geführt habe und auch echte Gefühle für ihn habe? Ich muss mir etwas einfallen lassen. Irgendwas, das seine Einstellung zu meinem Geliebten ändert.
Ich setze mich auf das Bett und hole Luft.
"Er hat mich nicht wie eine Gefangene gehalten. Ich konnte mich frei in seinem Versteck bewegen, ich war die meiste Zeit in der Bibliothek und habe gelesen." Als er mich unglaubwürdig anschaut, füge ich hinzu:"Wirklich, du musst dir keine Gedanken machen. Was war bei euch los?"
Ich denke ich habe ein wenig untertrieben und das merkt Cap, hinzu kommt, dass ich das Thema zu schnell wechseln wollte.
Er geht einen Schritt vor und legt seine Hände auf meine Schultern.
"Spiel die Sache nicht so runter. Du wurdest von einem Monster entführt. Hat er dich manipuliert? Du darfst das alles nicht einfach in dich hineinfressen. Du weißt, dass du mir alles sagen kannst."
Sein Blick verschärft sich.
Ich lächele ihn an und schüttele seine Hände ab.
"Ich kann dir versichern, dass er mir nichts angetan hat."
Zu meinem Glück öffnet sich die Tür und mein zuständiger Arzt blickt uns beide an.
"Entschuldigung, ich wusste nicht, dass Sie Besuch haben."
Er will auf dem Absatz kehrt machen, ich halte ihn aber auf.
"Ist schon in Ordnung. Um was geht es denn?"
Er dreht sich wieder um und streicht über eine Akte, die er in seinen Händen hält.
"Wir habe die Röntgenaufnahmen untersucht und wissen, dass der Chip, der Ihre Kräfte blockt, an Ihrem Nacken sitzt. Wir wären bereit zum entfernen."
Ohne Steve nochmal anzusehen, gebe ich mein Einverständnis und folge ihm aus dem Raum.
Mir ist unwohl dabei über das ganze zu sprechen. Vor allem, wenn ich Steve die ganze Zeit anlügen muss. Obwohl das, was ich gesagt habe, die Wahrheit war.
Was soll ich nur machen?
Loki versauert in irgendeiner Zelle und ich lasse mir bei seiner Befreiung Zeit.
Warte...
Wird Loki frei gelassen, wenn ich allen die Wahrheit erzähle?
Wenn ich Ihnen sage, dass wir uns lieben?
Oder werden sie mich mit ihm einsperren?
Ich kann aber nichts anderes tun. Ich werde meine liebe zu Loki preisgeben. Wann, muss ich mir noch überlegen.

Because i am the Monster parents tell their children about at Night? (Loki FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt