Yesterday, I was all in for an adventure

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Dein neues Zimmer war traumhaft! Es war riesig und mit einer Art Pool ausgestattet, so dass du dich endlich wieder wie ein Fisch im Wasser fühlen konntest – wortwörtlich. Das Wasser hatte die perfekte Temperatur und fühlte sich herrlich auf deiner Haut an, während du einige Runden durch das Becken schwammst.
»Viel besser als die Wanne!«, seufztest du und lehntest dich auf den Beckenrand. »Was meinst du, wie lange noch bis wir aufbrechen?«
»Du bist ja ganz schön aufgeregt, hm?«, fragte Oven, der zusammen mit Daifuku am Rand saß und dich beobachtete. »Aber ich bezweifle, dass es so ein Kinderspiel wird wie du denkst.«
»Aber es klingt nach einem Abenteuer!«, murrtest du und schlugst mit der Schwanzflosse ungeduldig ins Wasser. »Bei mir Zuhause war es sterbenslangweilig... Ich will etwas erleben!«
»Erleben werden wir sich er was.«, knurrte Daifuku zu deiner Linken und seufzte. »Oven hat Recht, es wird nicht so leicht wie du vielleicht glauben magst. Sklavenhändler sind nicht ganz ohne.«
»Ich bin nicht wehrlos.«, verteidigtest du dich und zeigtest auf deine Zähne. »Siehst du die hier? Ich bin eine Tötungsmaschine!«
Die beiden Brüder lachten über dein Selbstvertrauen, doch sie hatten ja keine Ahnung wie scharf die Zähne einer Haifisch-Meerjungfrau sein konnten! Menschliche Haut wurde sofort von ihnen durchdrungen und mit genügend Kraft konntest du einem Sklavenhändler ein ganzes Stück Fleisch herausreissen. Sie hatten vielleicht Teufelskräfte, aber du konntest unter Wasser atmen und warst eine unschlagbare Schwimmerin!
»Was meinst du, werden wir viele Meerjungfrauen retten können?«, fragtest du nachdenklich und legtest den Kopf schief. Wenn der Sklavenhandel wirklich so eine ernste Sache war - war es dann nicht gut, dass ihr die Sklaven befreien würdet?
»Es geht nicht darum sie zu retten.«, korrigierte Daifuku dich. »Mama will schon lange eine Verbindung zur Fischmenscheninsel haben. Wenn sie genügend Meerleute einspannen kann, dann ist ihr dieser wichtige Punkt auf der Grand Line so gut wie sicher.«
»Klingt ziemlich kompliziert.«, murmeltest du und sahst zur Tür, als Katakuri in das Zimmer kam und seinen Schal ein wenig höher ins Gesicht zog. »Katakuri!«
»Was wollte Mama denn von dir?«, fragte Oven sofort, doch der Älteste schüttelte nur den Kopf.
»Nur einige Details zu ihrem Vorhaben mit den Sklavenschiffen.«
»Welches Schiff aus der Flotte nehmen wir?«, fragte Daifuku und beobachtete, wie Katakuri sich zwischen seine Brüder im Schneidersitz auf den Boden sinken ließ, direkt dir gegenüber. Mit großen Augen sahst du ihn an, doch er wich deinem Blick aus. Was war mit ihm los? Er war noch abweisender als sonst, so wie er es vermied dich auch nur anzusehen!
»Wir nehmen die Saccharine. Sie ist groß genug für eine mittlere Crew und wir können trotzdem jeder unser eigenes Zimmer haben. Ich werde nicht wie ein Kind mit euch zusammen in einem Raum schlafen.«
Zustimmendes Gemurmel von den beiden Jüngeren und neugierig setztest du dich auf den Rand des Beckens.
»Habt ihr denn schon einmal zusammen in einem Zimmer geschlafen?«, fragtest du, wolltest mehr über die Drillinge wissen. Du konntest dir nur zu gut vorstellen, dass das Leben mit Big Mom nicht einfach sein musste.
»Als wir noch Kinder waren, ja.« Daifuku verzog genervt das Gesicht und warf Oven einen Seitenblick zu. »Es war die Hölle! Oven schnarcht und Katakuri, hast du überhaupt geschlafen? Warst immer nach mir im Bett und immer vor mir wach.«
»Weil du bis spät in den Nachmittag hinein geschlafen hast.«, erwiderte der Älteste sofort. »Du bist so verdammt faul!«
»Bin ich nicht!«
Amüsiert beobachtetest du das hin und her zwischen den beiden älteren der Drillinge, als Oven sich an dich wandte.
»Sag mal, wie ist es denn überhaupt bei dir Zuhause? Auf der Fischmenscheninsel?«, fragte er dich.
»Langweilig.«, gabst du zu und seufztest leicht auf. »Ich war Kellnerin in einem kleinen Café und es war jeden Tag das Gleiche! Ich will doch nur ein Abenteuer erleben...«
»Gibt's da auch Meerjungfrauen die nicht so viel wiegen wie du? Kleinere?« Empört verpasstest du Oven einen Schlag auf den Oberarm, doch er lachte und ein Lächeln konntest du dir auch nicht verkneifen. Er schien ehrlich erfreut zu sein, dass du mit ihnen zusammen segeln würdest. So zurückhaltend dir gegenüber Katakuri und Daifuku auch waren, Oven redete gern mit dir und fragte dich auch noch die nächsten zwei Stunden aus. Zusammen saßt ihr am Becken in deinem Zimmer, ließt euch sogar von einigen Köchen ein herzhaftes Mittagessen bringen. Es wurde viel geredet, du gabst viele Antworten auf Oven und Daifuku's Fragen und auch wenn Katakuri sehr verschwiegen war, er hörte dir aufmerksam zu. Die weinroten Augen waren fest auf dich fixiert, es trieb dir schon beinahe eine verlegene Röte ins Gesicht. Warum starrte er denn nur so? Erst sah er dich nicht an und dann war es fast so als wärst du ein Ausstellungsstück. Dieser junge Mann war durch und durch seltsam, ein einziges Mysterium.

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