Back then, everything had changed

255 14 0
                                    

Wann auch immer die Sonne unterging, das Licht brach sich auf den Wellen in den herrlichsten Farben. Du liebtest die abendlichen Runden um das Schiff, genosst das dumpfe Rauschen des Ozeans in deinen Ohren und die Ruhe der Tiefe. Zwei Jahre nach eurem Aufbruch war Big Mom noch berühmter geworden, was definitiv auch euch zu verdanken war. Zusammen hattet ihr schon über zwanzig Sklavenschiffe überfallen und geplündert, die stärksten der Gefangenen zurück nach Totto Land geschifft und euch einen Namen gemacht. Es waren zwei harte Jahre gewesen, doch die Zeit auf dem Schiff hatte euch als Freunde zusammen geschweißt. Anfangs noch von Zweifeln geplagt war die Familie Charlotte inzwischen auch deine Familie geworden. Die Drillinge waren auf Dauer zwar gewöhnungsbedürftig, doch sie hatten ein gutes Herz und passten aufeinander auf.
»Hey, Kleines!« Daifuku lehnte sich über die Reling des Schiffes und starrte ungeduldig ins Wasser. »Komm schon, wir wollen essen!«
»Ist ja gut!«, riefst du zurück, als du auftauchtest und genervt mit der Schwanzflosse aufs Wasser schlugst. Spaßbremse!
Mit den Händen griffst du nach der Ankerkette, welche auch direkt nach oben aufs Deck gezogen wurde. So schön es im Ozean auch war, das Leben auf dem Schiff hattest du dir unangenehmer vorgestellt. Sie Saccharine war eines der Flagschiffe von Big Mom, groß genug um eine Crew von 50 Mann zu beherbergen und dazu noch die Drillinge und dich. Jedoch nicht immer wart ihr zusammen unterwegs, immer öfter blieb Katakuri auf Totto Island um dort seinen Pflichten als großer Bruder nachzukommen. Oven und Daifuku waren stets an deiner Seite und ihr wart ein unschlagbares Team, doch – du vermisstest Katakuri oft. Seine ruhige Art war sehr angenehm und du genosst die Zeit die du mit ihm verbringen konntest. Doch auf dieser Jagd nach Sklavenhändlern war er nicht dabei, eine Tatsache die dich traurig stimmte.
»Was gibt es denn Schönes?«, fragtest du Daifuku, der dich von der Reling hob und mit dir zusammen unter Deck zum Essen gehen wollte. »Bitte keinen Fisch!«
»Steak.«, bekamst du als Antwort. »Und gebratenes Gemüse.«
»Hm. Besser als Fisch.«, murmeltest du und schlangst die Arme um seinen Hals, während er dich auf seinen Rücken zog. »Haben wir schon die Route für das Schiff in der Nähe?«
»Ja, wir fangen sie morgen früh ab.«
»Muss es denn am Morgen sein?«, stöhntest du auf. »Ich will ausschlafen! Morgen ist Sonntag!«
»Dienstag.«, korrigierte Daifuku dich und verdrehte die Augen. »Morgen ist Dienstag. Und du schläfst sonst jeden Tag aus, also hör auf so herum zu heulen.«
»Aber so früh am Tag den Köder zu spielen... Anstrengend...«, jammertest du theatralisch. Und das war es tatsächlich, denn deine Aufgabe als Köder für die Sklavenhändler war durchaus gefährlich. Möglichst auffällig musstest du den Weg der Händler kreuzen, dich wie ein dummes Huhn fangen lassen und auf die Rettung durch die drei Brüder warten. Es war eine furchtbare Aufgabe, aber es war die beste Möglichkeit um die Besatzungen von den Sklavenschiffen abzulenken und zu infiltrieren. Wenn sie eine seltene und große Meerjungfrau wie dich sahen waren meist schon alle Bedenken über Bord geworfen – die geldgierigen Menschen fingen dich mit Netzen und Seilen, steckten dich in ein Goldfischglas und versuchten dich so schnell wie möglich zum nächsten Auktionshaus zu bringen. Doch die Saccharine war den Sklavenschiffen jedes Mal dicht auf den Fersen und bevor eure Opfer etwas dagegen tun konnten waren die Drillinge auf dem feindlichen Schiff, nahmen es vollkommen auseinander. Bei der Stärke der drei Brüder war es jedes Mal wieder ein Leichtes die Sklaven zu befreien und nachdem die feindlichen Crews ausgeschaltet waren ging es um die Rekrutierung. Für den Fall, dass Meerjungfrauen an Bord waren redetest du sanft auf sie ein, sie sollten sich Big Mom anschließen; Wenn die jungen Mädchen sich der großen Piratin unterwarfen, dann konnten sie unter dem Schutz der Big Mom Piraten in Totto Land leben und mussten sich nie wieder vor Sklavenhändlern fürchten. Sollten sie sich weigern, wurden die Meerjungfrauen freigelassen und sie mussten von allein den Weg zurück zur Fischmenscheninsel finden. Die bessere Möglichkeit war offensichtlich, so dass ihr in den letzten zwei Jahren so einige Mädchen für die Charlotte Familie hattet gewinnen können.
»Genug geschwommen?« Oven kam euch entgegen und schenkte dir ein breites Grinsen.
»Wenn ich nicht zeitig beim Essen bin, dann frisst du alles auf.«, erwidertest du und bekamst dafür einen sanften Schlag auf die Schulter vom Jüngsten. Frech strecktest du ihm dafür die Zunge heraus und Daifuku seufzte, genervt von euren Kindereien. 

RootsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt