Carlo
Wir waren gerade auf dem Weg in einen Club. Wir, das waren Markus und ich. Es war schon ziemlich spät, halb 12.
Das war wohl wieder mal meine Schuld gewesen, aber dieser Beat musste einfach fertig werden.Markus fuhr gerade über die Schnellstraße, als ich ein Mädchen, im Dunkeln, an der Brüstung der Brücke sah. Erst schien mir das nicht wichtig, aber als ich bemerkte wie sie drüber kletterte, gefiehl mir das nicht mehr.
„Halt mal an.", sagte ich. „Was soll ich?", fragte Markus verwirrt. „Anhalten. Halt an!", gab ich lauter zurück. „Mitten auf der Straße?!" „Alter vor und hinter uns ist niemand. Jetzt halt doch mal an!" Genervt hielt Markus an.
Schnell stieg ich aus und joggte zu dem Mädchen herüber. Mitlerweile stand sie hinter der Brüstung und klammerte sich mit beiden Händen an die Brüstung hinter sich fest.Jetzt wo ich hier draußen stand, wusste ich nur nicht mehr was ich machen sollte.
Sie atmetet ein paar mal tief ein und aus und bevor sie doch noch springen konnte rief ich laut: „Hey!" Erschrocken sah sie mich an. Wirkte irgendwie verwirrt und verunsichert auf mich. „Was machst du denn da?", fragte ich sie und ging langsame kleine Schritte auf sie zu.
Ich merkte das sie sich nur weiter fest klammerte. „Hä? Was?", fragte sie verunsichert. „Naja, du stehst an einer Brücke, um diese Uhrzeit. Da frag ich mich eben was du da vorhast?" Als müsste sie sich das selbst fragen sah sie nach unten aufs Wasser.„Bleib stehen!"rief sie plötzlich aus. „Sonst spring ich." Abrupt blieb ich stehen.
„Und warum willst du springen?", versuchte ich eine andere Möglichkeit sie aufzuhalten. Sie gab ein Schluchzen von sich und sagte dann: „Weil niemand zugehört hat." „Ich hör zu." Jetzt sah sie mich wieder an. Ich meinte Tränen auf ihren Wangen zusehen. Langsam setzte ich mich wieder in Bewegung, näher auf sie zu. „Ich bin nur so allein.", gab sie leise von sich.
Ein Gefühl das auch mir leider bekannt war. „Aber jetzt bist du nicht mehr allein." Verwundert sah sie mich an. Das nutzte ich aus, nahm die letzten Meter schnell hinter mich, packte sie unter den Armen und zog sie übers Gelände zurück auf die Straße. Sie hatte gar nicht die Zeit zu reagieren.
Ihr Schluchzen wurde schlimmer und endete damit das sie bitterlich anfing zu weinen. Ihr Zittern bemerkte ich erst, als sie sich auf den Boden sinken ließ. Ich versuchte sie festzuhalten aber landete mit ihr zusammen auf dem Boden.
Damit sie zu zittern aufhörte drückte ich sie fest an mich und hielt ihre Arme fest.So saßen wir da bis sie sich einigermaßen beruhigt hatte. Ein bisschen schluchzte sie noch, aber es kamen keine neuen Tränen mehr und sie hatte mit zittern aufgehört. Sie wischte sich die Augen trocken und presste ein knappes „Danke" hervor. Ich schenkte ihr ein liebevolles Lächeln und fragte leise: „Gehts besser?" Vorsichtig nickte sie etwas. Gemeinsam standen wir auf. Sie klopfte sich den Dreck von der Hose und zog erst ihre Kapuze über bevor sie mich ansah.
„Wir sollten von der Straße runter.", meinte ich nach ein paar Sekunden, in denen wir uns nur angesehen hatten. „Ich bring dich heim." „Komm schon klar.", gab sie tonlos von sich und steckte die Hände in die Jackentaschen. „Damit du wo anders runter springen kannst?! Kommt nicht in die Tüte!", entschied ich. Wahrscheinlich wollte sie etwas erwieder, denn sie öffnete kurz den Mund, schloss ihn dann aber wieder. Ich deutete ihr an vor zugehen, dem sie zögerlich nach kam. Gemeinsam gingen wir zum Auto zurück, das immer noch mitten auf der gottverlassenen Straße stand.
Markus beeugte uns kritisch als ich die Beifahrertür öffnete. „Ja also das..", fing ich an, drehte mich dann aber zu dem Mädchen um und fragte sie: „Wie heißt du?" „Julia." Kurz nickte ich, währen ich mich wieder zu Markus drehte: „Das ist Julia und die bringen wir jetzt nach hause." „Wir sind doch eh schon zu spät!", meckerte Markus. Ich sah ihn einen Moment nur an bis ich mich wieder zu Julia drehte und ihr sagte: „Den bringen wir zur Party und danach bring ich dich nach hause. Also einsteigen." Dabei öffnete ich ihr auch schon die Hintertür.
Unsicher ließ sie sich auf dem Rücksitz nieder und schnallte sich an, dabei schloss ich die Autotür wieder und stieg selbst vorne ein.
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Ab Jetzt!
FanfictionHätte sie ihn nicht getroffen, hätte er sie nicht abgehalten, sie wusste, dann wäre sie lange nicht mehr hier. Doch seid er in ihr Leben gestolpert war, wollte er unter keinen Umständen mehr daraus verschwinden. Viel mehr wollte er es verändern, es...