dieses plötzliche Wir

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So standen wir uns ein paar Sekunden schweigend gegenüber und lächelten.
„Machen wir heute noch was?", fragte Julia neckend. Ich grinste.
„Ja machen wir! Komm!", sagte ich schnell und deutete auf mein Skateboard. Kritisch sah sie mich an.
„Steig drauf. Ich halt deine Hand!"
Seufzend kam sie dem nach. Stellte sich wacklig auf das Board und hielt dabei meine Hand fest.
„Und jetzt?", fragte sie unsicher. „Jetzt gehen.", grinste ich, und zog sie, an der Hand haltend, mit mir mit.
Sie kicherte unsicher.

So kamen wir nach einer Weile im Skatepark bei den anderen an.
Ich blieb stehen, wobei ich dafür sorgte das auch mein Skateboard anhielt.
Grinsend stieg Julia vom Board. „Das war toll!", sagte sie fröhlich und fiel mir um den Hals. Ich lachte leicht und drückte sie fest. „Und das nächste mal, schaff ich es allein!", versicherte sie mir grinsend.
Ihre Augen strahlten im schönsten Blau. Ich konnte nicht anders, ich musste sie küssen.
Sanft drückte ich meine Lippen auf ihre. Sie grinste während sie erwiderte.

Julia
Nach dem Kuss grinsten wir uns an, dann schnappte ich mir Carlos Hand und zog ihn mit zu den anderen.
Mit Markus und JoJo hatte ich mittlerweile eine wirklich gute Freundschaft. Ich würde sogar behaupten Markus war zu meinem besten Freund geworden.
Zur Begrüßung drückte Markus mich ganz fest.
Seine Freundin Nina war nie mit beim Skatepark. Irgendwie fand ich das manchmal komisch. Ich hatte das Gefühl die beiden hatten nicht viel gemeinsam.
Mit JoJo gabs Check genau wie mit Flo und Tim.
Danach saß ich eigentlich nur rum und sah den Jungs bei ihren Tricks zu. Das war aber auch ganz lustig.

Einen Moment lang ließ ich mich ablenken, als ich dann wieder zu den Jungs sah, skatete Carlo auf mich zu und kam ein paar Millimeter vor mir zum stehen.
Ich rutschte weiter gegen die Mauer hinter mir und sah ihn erschrocken an. Carlo grinste.
Jetzt lächelte ich auch.
Carlo kam mir näher und beugte sich etwas vor. Ich bereitete mich eigentlich auf einen Kuss vor, da schwang er sich aber schon neben mich und setzte sich.
Ich sah ihn von der Seite an. Er kickte sein Skateboard hoch und hielt es aufrecht fest.
Jetzt saßen wir beide stumm nebeneinander und sahen den anderen zu.
Es war lange nicht so cool wie Carlo beim skaten zuzugucken.

Irgendwann löste sich die Gruppe langsam auf. Ganz am Ende waren es nur noch ich und Carlo die dort saßen. Die Sonne ging langsam unter und der Himmel färbte sich Orange.
Aus heiterem Himmel griff Carlo nach meiner Hand und verschränkte seine Finger mit meinen. Verblüfft sah ich auf unsere Hände.
Dann sah ich Carlo an. Der sah aber nur geradeaus auf den Himmel.
„Da ist eine Frage, die mich beschäftigt.", sagte ich in unsere Stille. Er drehte sich zu mir: „Und die wäre?" „Was ist das jetzt mit uns?", fragte ich und hielt dabei unsere noch immer verschränkten Hände in die Höhe.
Erst betrachtete er mich nur. Seinen Blick konnte ich überhaupt nicht deuten.
Dann seufzte er tief, drehte den Kopf wieder weg und sagte leise: „Ich wünsche mir, dass da mehr zwischen uns ist.."
Ein Lächeln zauberte sich auf meine lippen.
Er wollte es auch!
„Also?", fragte ich weiter.
Keine Ahnung was mich trieb, aber ich wollte es unbedingt von ihm hören. Ganz unbedingt!
Er drehte sich wieder zu mir und sprach mit fester Stimme: „Ich möchte das wir zusammen sind."
Fast hätte ich los gekreischt, stattdessen aber drückte ich ihm einen heißen innigen Kuss auf die Lippen.

Auf dem Skateboard fahrend brachte Carlo mich nachhause.
Diesmal hatten wir eine andere Variante ausprobiert, die folgendermaßen aussah: Carlo und ich standen beide auf dem Board, er seitlich hinter mir und ich dem entsprechen vor ihm. Wir versuchten bei jedem Anstoß, den Carlo machte, das Gleichgewicht zu halten. Dabei musste (oder musste auch nicht) Carlo meine Hände festhalten. Meine Arme waren dabei komplett ausgestreckt und Carlos nicht. Schließlich habe ich kürzere Arme als er.
Irgendwie hatten wir es geschafft heile bei mir anzukommen. Und diesmal zögerte Carlo nicht, sondern gab mir einen langen Kuss zur Verabschiedung. Danach entfernte er sich auf seinem Skateboard.
Erst als ich ihn nicht mehr sah, ging ich rein.
Ich liebte diesen Jungen!

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