Das Wasser war eiskalt und ich fing erst mal an zu frösteln. Ich tauchte einmal unter um mich an das Wasser zugewönnen. Als ich wieder hoch kam stand ein grinsender, nasser Carlo vor mir.
Man waren seine Haare lang!
„Du musst zum Friseur!", verkündete ich. Carlo lachte: „Ja ich weiß."
Dann schwammen wir etwas rum, jeder für sich.
Es war mittlerweile sehr angenehm im Wasser und die Abkühlung tat gut bei diesem fast schon sommerlichen Wetter.
Irgendwann meinte Carlo dann mich packen zu müssen und durchs Wasser zu wirbeln. Spielerisch kreischte ich auf. Er fand das total lustig und lachte sich einen ab. Danach schloss er mich fest in seine Arme.
Mich durchzog das altbekannte kribbeln und ich wünschte mir, das er mich nie wieder los lassen würde.
Als ich hinter mir aber Schritte hörte und dann wie jemand ins Wasser ging, ließ Carlo mich los. Ein bisschen enttäuscht war ich schon, das unsere Zweisamkeit gestört wurde.
Markus kam, Ninas Hand haltend, zu uns.
Ich sah etwas runter und wusste gar nicht wohin mit mir. Ich hörte auch gar nicht zu als Markus etwas sagte.
Stattdessen entfernte ich mich schwimmend etwas von der kleinen entstandenen Gruppe. In Ninas Gegenwart fühlte ich mich einfach unglaublich hässlich.Carlo musste mir nach geschwommen sein, denn er war es der mich am Bein zurück zu sich zog.
Manchmal nervte es, das er größer und stärker war als ich.
„Was machst du denn?", fragte er dann. Ich zuckte nur die Schultern. Ich wollte einfach nicht mehr hier sein. Hier in der Nähe dieser Schönheit.
„Wir können uns ja auch hinsetzen.", schlug Carlo vor.
Schnell willigte ich ein. Wir verließen das Wasser und setzten uns wieder ins Gras zu unseren Sachen.
Ich streckte mich ein bisschen als Carlo plötzlich meinen rechten Arm nahm, ein kleines bisschen drehte und verblüfft meinte: „Das ist mir noch gar nicht aufgefallen!"Carlo
Als wir uns hinsetzten und sie sich etwas ausstreckte fiel mir zum aller ersten Mal diese Schrift an ihrem rechten Oberarm auf.
Da prangerte doch tatsächlich ein Tattoo an ihrem Arm und es war mir nie aufgefallen!
Schnell nahm ich ihren Arm um es mir besser ansehen zu können.
„Das ist mir noch gar nicht aufgefallen!", rief ich aus und betrachtete es genauer.
Als erstes bemerkte ich, dass sie dort keine Narben trug, so wie am linken Arm. Nur das Tattoo zierte den Arm.
Es stand in Handschrift ‚So schön kaputt' darauf und ein Herz machte den Abschluss.
Es war schlicht und unscheinbar, gefiel mir an ihr aber trotzdem sehr gut.
„Was denn?", fragte sie verlegen. Schnell ließ ich ihren Arm los. Es war ihr unangenehm. Irgendwie süß.
„Na das Tattoo! Seid wann hast du es?", fragte ich nach.
„Schon ne Weile.", meinte sie knapp und versteckte das Tattoo. Irgendwie war es ziemlich süß, dass sie nicht so in den Vordergrund reizen wollte. Wahrscheinlich war es einfach ihr persönliches Ding, für sie. Und unwichtig ob jemand davon Notiz nahm.
Ich wollte sie heute nicht weiter in Verlegenheit bringen oder sonst etwas, daher beließ ich es dabei und legte mich zurück.
Sie tat es mir gleich, so das sie neben mir lag.
Fast schon unbemerkt und vorsichtig griff sie nach meiner Hand und hielt sie leicht.
Ein Stromschlag durchzuckte mich. Ihre Berührung war so einfach und leicht, und löste dabei so viel in mir aus.Später hatten wir alle beschlossen was zu essen. Also Sachen gepackt, alle ins Auto und ab nach Mcess. Standard eben.
Wir standen schon alle an der Kasse. Vor uns die Jungs, dann Markus und Nina.
Die ganze Zeit schon war Julia sehr schweigsam mit mir gewesen. Irgendwas war passiert, am See. Und es ärgerte mich, dass ich nicht wusste was.
„Was möchtest du?", fragte ich sie dann.
Kurz sah sie zur Kasse, schüttelte dann den Kopf und sagte leise: „Hab eigentlich gar keinen Hunger.."
Nicht schon wieder! Diese Diskussion führten wir andauernd.
Keine Ahnung was der Grund dafür war, sowas erzählte sie mir nicht, aber es nervte mich.
Tief seufzte ich: „Dann bestell ich dir eben irgendwas!", bestimmte ich.
Jetzt seufzte sie. „Aber nur EINEN Cheeseburger.", sagte sie leise und betonte das einen.Ich kaufte dennoch mehr, was sie mit einem genervten stöhnen quittierte. „Was du nicht isst, esse ich.", sagte ich lächelnd. Sie sagte nichts, verschränkte nur die Arme vor der Brust.
Das Tablett tragend suchten wir die anderen auf und ließen uns neben ihnen am Tisch nieder. Julia saß ganz nah neben mir. Unsere Beine berührten sich die ganze Zeit. Ein schönes Gefühl irgendwie.
Tatsächlich schenkte sie bloß einem Cheeseburger Beachtung, und dem nicht mal ganz. Sie aß langsam und mit minimalen Bissen.
Ich hatte noch nie gesehen wie jemand krampfhaft versuchte nichts zu essen. Es kam mir wirklich so vor als müsste sie es sich runter zwingen. Und jedes Mal wenn sie hoch blickte, kaute sie langsamer.
Nina saß ihr gegenüber und in dem Moment begriff ich was hier los war.
Manchmal bin echt ein nullchecker.
Ich nahm unterm Tisch unbemerkt ihre freie Hand und drückte diese kurz. Jetzt sah sie mich verblüfft an. Lieb lächelte ich sie an, sie lächelte zurück.
Obwohl ich es hasste anderer Leute Hand zu halten, ihre ließ ich erst los als wir aufbrachen um zu gehen. Weiter blieb sie nah bei mir. Und ich fand das wirklich schön, das sie meine Nähe suchte. Ich wollte ihre nämlich genauso sehr.Am Parkplatz verabschiedeten wir uns. Nach wie vor hasste ich es wenn JoJo sie umarmte. Er drückte sie immer viel zu fest.
In mir war einfach die Angst, er könnte sie sich klar machen, und der Gedanke machte mich innerlich wütend.
Dann stiegen wir wieder in mein Auto.
„Willst du nach Hause?", fragte ich beim verlassen des Parkplatzes. Sie bedachte mich mit einem undefinierbaren Blick und meinte dann: „Was steht noch zur Auswahl?"
Ich schenkte ihr nur ein Grinsen und fuhr zu mir.Wir wollten den Tag mit Bier und kippen im Garten beenden. Alles also mitgenommen raus auf die Wiese und hingesetzt.
Denkste. Wir saßen vielleicht ein paar Minuten da, jeder mit Kippe im Mund und Bier in der Hand, und dann fing es heftigst an zu regnen.
Wir waren in kürzester Zeit Klatsch nass und hatten es nicht mal begriffen.
Verblüfft sahen wir uns an und fingen dann laut Hals an zu lachen.
Diese Situation war heftigst strange und trotzdem hatte sie was schönes an sich.
Nach dem wir uns beruhigt hatten, rannten wir zurück zum Haus. Das Bier ließen wir stehen und die nassen kippen hatten wir auch einfach ins Gras fallen lassen.
Eine Weile sahen wir dem Regen zu, bis ich bemerkte wie Julia ihre Arme um sich schlang.Später saßen wir zusammen im Wohnzimmer. Die nassen Sachen hatten wir uns natürlich ausgezogen.
Sie trug eine kurze Hose von mir, die ihr viel zu lang war. Das war übelst komisch. Darüber trug sie einen dunklen Pullover von mir der natürlich auch viel zu groß war. Darin sah sie aber unglaublich süß aus.
Ich glaube, da hatte ich mich richtig in sie verliebt. Wie sie grinsend vor mir saß, mit den nassen Haaren, die über ihre Schultern hingen, meinem viel zu großen Pullover, der ihr selbst in der Länge fast wie ein Kleid stand und den Shorts von mir, die unten raus lugten. Dazu fummelte sie immer wieder nervös an ihrer Unterlippe.
Ich hätte sie gerne geküsst.
Stattdessen aber sagte ich: „Was hälst du davon wenn wir nächste Woche essen gehen?"
Dann fiel mir die Szenerie von heute bei Mcess wieder ein und ich bereute meine Frage.
„Gerne. Wann denn?", fragte sie entgegen meiner Erwartungen. Verblüfft meinte ich: „Wieso sagst du dazu ja, aber machst bei Mcess so ne Nummer?"
Sie seufzte leicht, zog den Pullover über ihre angewinkelten Beine und sagte: „Ich nehme an das Nina dann nicht dabei sein wird."
Ich bedachte sie mit einem netten Blick und sagte: „Hast du was gegen sie?" Schnell schüttelte sie den Kopf: „Nein. Sie ist nett, aber auch unfassbar schön! Und ich nur ein kleines hässliches Mädchen."
Ich zog sie in eine Umarmung. „Was redest du denn da?! Du bist auch hübsch! Mehr als hübsch!"Julia
Carlos Worte ließen es warm um mein Herz werden. Er fand mich hübsch. Mehr als hübsch! Ich lehnte mich mehr an ihn um seine ganze Nähe zu spüren. Ich schloss sogar meine Augen für einen Moment.
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Ab Jetzt!
FanfictionHätte sie ihn nicht getroffen, hätte er sie nicht abgehalten, sie wusste, dann wäre sie lange nicht mehr hier. Doch seid er in ihr Leben gestolpert war, wollte er unter keinen Umständen mehr daraus verschwinden. Viel mehr wollte er es verändern, es...