Julia
Leise tapste ich durch die untere Etage von Carlos Haus. Ich hatte ein schwarzes Vio Shirt von ihm an. Vorsichtig und so leise wie möglich öffnete ich die Tür zu Carlos Homestudio.
Wo sollte er auch anders sein?
Er war total konzentriert, während er seine Beatsbaute. Ich hatte nach wie vor keine Ahnung was genau er da eigentlich machte und wie, aber eigentlich war das auch nicht wichtig. Wichtig war, dass ich genau wusste wie sehr er liebte, was er da tat.
Die Arme vor der Brust verschränkend lehnte ich mich in den Türrahmen. „Kannst du nicht wenigstens mit mir zusammen aufwachen?", sagte ich dann. Tatsächlich erschreckte Carlo sich leicht und drehte sich sofort zu mir um, mit seinem coolen drehbaren Bürostuhl, dabei grinste er mich entschuldigend an.
„Komm mal her.", sagte er dann lieb und hielt mir seine Hand entgegen. Ich kam dieser Aufforderung gerne nach, stieß mich vom Türrahmen ab, ging auf ihn zu und ergriff seine Hand. Sofort zog er mich auf seinen Schoß, sodass ich seitlich saß und mich an ihn lehnen konnte. „Hör dir das mal an, und sag mir was du denkst.", meinte er leise. Verwirrt sah ich ihn an: „Du weißt schon, dass ich davon keine Ahnung habe?" „Als Zuhörerin.", sagte er lauter und lachte kurz auf. „Okay", gab ich nur zurück und lehnte mich wieder an ihn. Carlo drückte auf irgendeine Taste und das Lied spielte sich ab.‚Das Leben macht Spaß, ja, du bist 'n Star
Isst von goldenen Löffeln und fickst schöne Frau'n
Zehntausend km/h, doch du gibst noch Gas
Und brauchst nie wieder Schlaf, denn du lebst den Traum
Doch wozu Girls, Cash, pretty things, 'n wunderschönen Benz in weiß?
Und all der ganze fancy Scheiß
Du stehst vor hunderttausend Fans und weißt:
Irgendwann ist der Moment vorbei
Und ich wollt' eigentlich Unendlichkeit (...)'Interessiert hörte ich zu, während Carlos Blick die ganze Zeit ernst und abwartend war. Irgendwie süß, dass meine Meinung für ihn Bedeutung hatte. Das sie zählte. Das bedeutet mir nämlich unheimlich viel.
Als das Lied zu Ende war, sah Carlo mich direkt an. „Das ist total schön. Carlo ich liebe dieses Lied. Jetzt schon.", sagte ich lächelnd und immer noch geflasht, weil dieses Lied sofort mein Herz erobert hatte. Jetzt lächelte auch Carlo. „Meinst du?" „Meine fachkundige Meinung als tägliche Musikhörerin sagt mir, dass dieses Lied großartig ist!" verkündete ich so ernst es ging, war aber eigentlich schon jetzt am kichern. „Dann muss ich deiner fachkundigen Meinung wohl glauben.", grinste er mich an und gab mir einen kurzen Kuss.
„Gibt es noch was fachkundig zu bewerten?", grinste ich durch die Gegend und lehnte mich mehr zu Carlos Computer vor. „Du hast fachkundig deine Finger davon zulassen!", sagte Carlo und packte sofort meine Hände. Er schlang seine Arme um mich und drückte mich dabei fest an sich. Ich lachte mich halb schlapp. Während Carlos Kopf sanft auf meinem lag.Nach dem Carlo mich irgendwann los gelassen hatte, hatte ich es mir zur Aufgabe gemacht, mich ums Frühstück zu kümmern. Ich machte mich an den Versuch, perfekte Spiegeleier zu machen.
Schon klar, die sind jetzt keine Herausforderung, aber für eine Perfektionistin wie mich, konnte auch sowas zu einer gewissen Herausforderung führen.
„Was verbrennt denn hier?", kam Carlo grinsend in die Küche. „Wir können ja mal gucken wie gut deine Ketten brennen.", verteidigte ich mich und zog an seiner goldenen Kette mit dem chinesischen Zeichen. „Vorsicht wo du deine Hände hast!", mahnte er und gab mir einen Klaps auf den Hintern. „Hey!", rief ich theatralisch und kümmerte mich dann weiter ums Spiegelei.
Derweil holte Carlo Teller für uns raus. „Willst du auch Toast?", fragte er mich dann. „Zwei auf Stufe drei." „Gut!", Sekunden später hörte ich wie er den Toast runter drückte.„Wann sind deine Sommerferien?", fragte Carlo in die Stille. Naja, Stille konnte man es nicht ganz nennen. Man hörte zumindest unsere Essgeräusche, aber wir hatten geschwiegen, beim Essen. „In so drei vier Wochen. Warum?", sah ich ihn fragend an und biss von meinem Toast ab.
Carlo hatte ihn doch zu kross werden lassen. Er hatte den Regler falsch gestellt. Daher kaute ich teilweise auf Asche.
„Nur so.", auch Carlo biss in seinen Toast. Er versuchte ein Grinsen zu verstecken, aber schaffte es nicht ganz. „Wieder eine deiner Überraschungen?", fragte ich und sah ihn eindeutig an. Keine Reaktion.
Wahrscheinlich versuchte er weiter nicht zu grinsen, sonst würde er schließlich auffliegen. Aber mir war schon klar, irgendwas hatte er mal wieder vor.
„Na schön, dann tu ich eben so, als würde ich mich über eine weitere Überraschung freuen.", gab ich nur von mir und widmete mich wieder stumm meinem Frühstück.
Es fuchste mich. Zum einen, dass er mir nicht sagte was er wieder mal vorhatte und zum anderen, weil er mir nicht antwortet. Und das wusste er ganz genau.
„Du musst einfach mal spontaner werden.", war sein einziger kurzer Kommentar dazu, bevor er sich etwas vom Spiegelei in den Mund schob. Dabei grinste er so selbst gefällig.
Na toll, ich würde mal wieder Teil einer spontanen Abenteuer Aktion werden.
Während ich mich weiter im Stuhl zurück lehnte und Carlo skeptisch beobachtete, trank ich etwas von meinem Saft.
Carlo hatte noch frischen Orangensaft gepresst.
Bei so was konnte er dann doch der perfekte normale Ehemann Typ sein, auch wenn er das sonst eher nicht war. Und naja, mein Ehemann war er ja nun auch nicht, aber würde ich mir den perfekten Ehemann vorstellen, na dann auf jeden Fall einen der frischen Orangensaft presste. Obwohl niemand weder gefragt hatte noch drum gebeten hatte. Einfach nur so.
Schon komisch. Unbewusst fand schon eine Art Zukunftsplanung in meinem Kopf statt, obwohl ich das mit dem planen eher sein lassen wollte. Erst recht was Beziehungen angeht.________________________________
Noch mal ein etwas kürzeres Kapitel zum Ende der Woche.
Hoffe es gefällt euch.
Lasst was da.Eure Starsdancegirl <3
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Ab Jetzt!
FanfictionHätte sie ihn nicht getroffen, hätte er sie nicht abgehalten, sie wusste, dann wäre sie lange nicht mehr hier. Doch seid er in ihr Leben gestolpert war, wollte er unter keinen Umständen mehr daraus verschwinden. Viel mehr wollte er es verändern, es...