Eine mir bekannte Stimme fiel ihm ins Wort.
„Merkst du nicht, dass sie nicht will?!", knurrte die Stimme. Mir wurde ein Arm fest um die Schultern gelegt und man drückte mich fest an seine Brust, so dass mein Ex Freund meine Hand los ließ.
„Die Kleine braucht deine Hilfe nicht. Sie hat mich. Ihren Freund. Mach nen Abgang!", wurde er noch schroffer.
Mein Ex blickte uns an. Zu lange. Dann stand er aber auf, guckte noch entschuldigend und ging in eine andere Richtung.
Ich atmete erst aus als ich ihn nicht mehr sehen konnte. Dankend sah ich JoJo an, nachdem er mich wieder los gelassen hatte. Seine Aktion hatte ihn eingeschüchtert.
Doch meine erste Frage war: „Was machst du hier?" „Hab gesehen wie du abgehauen bist und bin lieber hinterher. Zum Glück!" Ich nickte zustimmend. „Na komm, wir gehen zu mir.", sagte er noch und nahm mich wieder an der Schulter. Ich lächelte kurz und ließ mich bereitwillig mitziehen.JoJo wohnte nicht sonderlich weit von der Haltestelle weg. Er bewohnte eine normal große Wohnung im Oberstenstock eines Mittel großen Mehrfamilienhauses. Wir waren mit dem Fahrstuhl hoch gefahren und nun öffnete er uns die Tür.
Wir waren nicht ganz drinnen, da empfing uns schon dieser typische Güz Geruch. Der Geruch denn JoJo eh immer an sich hatte und jetzt wusste ich auch wieso.
Als könnte er meine Gedanken lesen öffnete er im Wohnzimmer und in der Küche erst einmal ein paar Fenster. Es war noch immer recht warm, schließlich hatten wir Mitte August, da war es nicht so schlimm.
Ich sah mich etwas in seiner Wohnung um. Man merkte, dass hier nur ein Kerl wohnte. Es war nicht unordentlich, aber auch nicht ordentlich und alles wirkte dunkel. Die Möbel passten nicht zusammen. Es sah so aus, als hätte JoJo nur nach bedarf, nicht nach Geschmack, Möbel gekauft.
„Setz dich ruhig. Willst du was trinken?", holte JoJo mich aus meinen Gedanken zurück. „Wasser bitte.", krätzte ich mit verheulter Stimme und ließ mich auf seiner Couch nieder. Die war so weich und durch gesessen, dass ich sofort ein Stückchen einsank.
Würde ich JoJo nicht kennen, würde mir seine Wohnung Angst vor ihm machen.
Mit einem Glas Wasser und einem Glas Cola kam er zu mir, stellte beides auf den Tisch und setzte sich auch auf die Couch. In seiner Hand befand sich ein, noch nicht angezündeter, Joint.
„Mich interessiert brennend wer der Kerl war?", fragte er mich und sah mich ernst an. Tief seufzte ich und ließ mich mehr in die Lehne sinken. „Mein Ex.", brachte ich leise hervor. „Was wollte der?", hackte JoJo weiter nach. Doch ich zuckte nur mit den Schultern und nahm einen Schluck Wasser.
„Wieso hast du dich verpisst?", fragte er leise. Ich wusste genau, er sprach von der Party. Wieder seufzte ich. Tiefer, länger. „Carlo hat eine andere geküsst.", meine Stimme war bloß ein Flüstern. Ich glaubte, JoJo hätte es gar nicht gehört, weil er nichts mehr sagte.
Ein paar Sekunden später hielt er mir den Joint hin. Verdutzt sah ich ihn an. „Hilft.", war alles was er sagte. Und es war auch alles was er hätte sagen müssen.
Vorsichtig legte ich meine Lippen an den Joint, wobei ich leicht JoJos Finger berührte. Ich beobachtete wie er ihn anzündete. Vorsichtig zog ich daran. Ein grausamer Fehler, denn es passierte rein gar nichts. Ich blies den Rauch wieder aus und sah JoJo zu wie er einen genüsslicheren Zug nahm. Also wurde ich mutiger.
Ich nahm ihm den Joint weg und nahm selbst einen tiefen Zug. Wir teilten uns den Joint und so langsam bemerkte ich eine gewisse Veränderung.
Carlo war gar kein Gedanke mehr in meinem Kopf. Nein, stattdessen erzählte ich JoJo irgendwelche total belanglosen Dinge. Er sah mir nur lächelnd zu.Irgendwann lag mein Kopf auf seinem Schoß und ich lachte zu ihm hoch, während er irgendetwas erzählte. Ich hatte das tiefe verlangen noch einen Joint zu rauchen und quengelte an ihm rum, bis er seufzend einen weiteren drehte. Grölend jubelte ich ihm zu.
Er hatte den Joint kleiner gemacht, als den ersten, aber das fiel mir erst im Nachhinein auf. Genüsslich zogen wir am Joint bis auch dieser Weg war. Und naja, was sollte ich sagen? Meine Erinnerung war nur noch enorm klein.JoJo
Mir fiel Julias Veränderung auf als ich den letzten Zug des ersten Joints nahm. Sie fing nämlich an ohne Punkt und Komma zu reden. Sie hörte gar nicht mehr damit auf. Ich erfuhr Dinge die ich nicht erfahren wollte und Dinge die ich ihr später einmal lange vorhalten würde. Irgendwie fand ich es lustig wie sie plötzlich drauf war. Sie war richtig gelöst und offen, so hatte ich sie, ohne scheiß, noch nie erlebt.
Sie kam mir dann irgendwann näher und erzählte mir eine höchst interessante Geschichte über ihre verflossene Liebe. Die Hälfte davon entsprang wahrscheinlich einem Märchen Buch, denn den Drachen, in der Mitte der Geschichte, kaufte ich ihr nicht so ganz ab.
Plötzlich lag sie grinsend mit dem Kopf auf meinem Schoß.
Ich vermutete, sie realisierte gar nicht genau, in welche Situation sie uns da brachte. Aber man muss es mal ehrlich sagen. Sie war kein Kind von schlechten Eltern und es war jetzt auch nicht so, als fände ich sie nicht auch attraktiv, aber sie war das GF meines bros. Meines besten Bros. Und diese Situation machte mich langsam nervös. Sie war mir eigentlich viel zu nah und dann wollte sie noch einen Joint. Sie quengelte richtig, wie ein Kleinkind.
Seufzend baute ich einen kleinen für uns zwei. Wo nicht so viel Gras drin war. Das bekam sie nicht mit und dass ich ihr viel seltener einen Zug gab auch nicht. Und dann drehte sie voll ab. Wie von der Tarantel gestochen sprang sie auf und tanzte umher. Es lief keine Musik, nicht mal der Fernseher war an, aber sie tanzte. Komisch und bekloppt. Es war mega komisch gewesen.
Ich versuchte dann sie zu beruhigen, sie runter zu bringen, aber sie war wie ausgewechselt. Wie konnte das sein, dass sie wie ein Hyperaktives Eichhörnchen durch die Wohnung hüpfte?! Sie ließ kein Zimmer aus. Sie rannte sogar vor mir weg und spielte mit mir wahrscheinlich fangen. Jedenfalls benahm sie sich so.
Irgendwann bekam ich sie dann endlich zu packen. Ich schlang meine Arme um ihre Hüfte und versuchte sie zum stehen bleiben zu bringen. Sie versuchte nämlich immer noch sich zu wehren. Lachend gab sie letztlich doch nach und drehte sich zu mir. Sie kam mir näher und wollte mich wirklich küssen. Aber so lief das nicht. Ich wich natürlich aus. So gut es ging. Meine Wange erwischte sie trotzdem einige Male. Kichernd konnte ich sie dann packen und über meine Schulter werfen. Ein Fehler. Denn in dem Moment hörte ich nur noch ein würgen und ein klägliches: „JoJo.."
Ich riss meine Augen auf und sprintet mit ihr ins Badezimmer. Es war mega knapp gewesen. Sie erreichte nicht mehr ganz die Toilette und reiherte davor auf den Boden. Ich konnte nichts mehr tun, außer ihr wenigstens die Haare nach hinten zu halten.
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Ab Jetzt!
FanfictionHätte sie ihn nicht getroffen, hätte er sie nicht abgehalten, sie wusste, dann wäre sie lange nicht mehr hier. Doch seid er in ihr Leben gestolpert war, wollte er unter keinen Umständen mehr daraus verschwinden. Viel mehr wollte er es verändern, es...