- Elenas POV -
Müde und dennoch rastlos wälzte ich mich in dem großen Bett des Hotelzimmers hin und her. Diese verfluchte Stimme in meinem Kopf wollte einfach keine Ruhe geben.
Was zur Hölle ging hier vor sich? Das alles hier, es fühlte sich so seltsam, so irreal an.
Ich war gerade mal drei Tage hier und hetzte mit One Direction von einem Termin zum nächsten, doch schon jetzt stellte sich mir verdächtig oft dieselbe Frage:
Was zum Teufel sollte Harrys Gehabe mir gegenüber bitte bedeuten?In dem einen Moment wirkte er so traurig, beinahe hilfsbedürftig, bloß um im nächsten Moment mit selbstsicheren Grinsen und einem Spruch, von dem ich nie einschätzen konnte, ob er ironisch gemeint war oder nicht, vor mir zu stehen.
Und dann diese ständigen Anspielungen.Wären wir auf der Highschool, hätte ich sein Verhalten längst unter dem Ordner „gelegentliches Flirten" abgelegt, doch das waren wir nicht. Wir, oder besser gesagt ich, waren im PR-Team eines professionellen Managements, das Weltstars betreute.
Hier wurde nicht geflirtet, schon gar nicht mit Klienten.Seufzend starrte ich in die Dunkelheit des Hotelzimmers. In bereits fünf Stunden sollte wieder ein neuer Arbeitstag beginnen und alleine die Tatsache, dass ich in so kurzer Zeit wieder aufstehen musste, hielt mich wiederum vom Schlafen ab.
Doch noch mehr beschäftigte mich das andere leidige Thema - Harry.Nicht zum ersten Mal kam mir der Gedanke, dass er vielleicht irgendwelche sexuellen Gegenleistungen erwartete. Immerhin hatte er mir zu einem unglaublichen Karrieresprung verholfen.
Und das aus reiner Nächstenliebe? Wohl kaum.
Natürlich, an der Attraktivität Harrys würde es nicht scheitern und ich müsste lügen, würde ich behaupten, dass er nicht eine gewissen Anziehungskraft auf mich hätte.
Aber ich hatte immer noch meinen Stolz!Grummelnd zog ich mir die weiße Bettwäsche über den Kopf und presste fest die Augen zusammen, als würde ich dadurch auf wundersame Weise schneller Schlaf finden.
Doch stattdessen verhedderte ich mich bloß noch weiter in meinen Gedanken.Harry würde früher oder später mit Sicherheit eine Gegenleistung von mir erwarten.
Möglicherweise waren seine vagen Flirtversuche bloß Vorboten seines eigentlichen Vorhabens.
Und das würde auch das permanente Gegrinse seiner Bandkollegen erklären!
Vielleicht war - außer mir selbst - jedem bewusst, dass ich mich hochschlafen musste!
Natürlich! Wie naiv konnte ich überhaupt sein?Ich war jung, neu in der Branche, ohne Erfahrung und vollkommen blauäugig.
Wieso hatte ich mich bloß jemals darauf eingelassen?Noch bevor ich meiner Panikattacke endgültig verfallen konnte, atmete ich kontrolliert durch.
Ein. Aus. Ein. Aus.
Nur die Ruhe, Elena. Kein Grund sich sofort in irgendetwas hineinzusteigern.
Immerhin gehörten immer noch Zwei dazu, ich hatte mich Harry gegenüber zu Nichts verpflichtet.Doch so sehr ich auch versuchte mir das einzureden – an Schlaf war in dieser Nacht, kaum hatte sich dieser Gedanke in meinen Kopf gepflanzt, nicht mehr zu denken.
Dennoch warteten am nächsten Tag einige Termine, an denen One Direction ins richtige Licht gerückt werden mussten und auch sonst standen einige Meetings mit Werbepartnern an.Gequält machte ich mich also auf meinen hohen Schuhen, deren Absätze hier in den USA jedoch aus reinem Selbstschutz schleichend kleiner wurden, eilig auf den Weg in die Hotellobby, wo Harry, Niall und Louis bereits wartend auf einem der Sofas Platz genommen hatten.
Bloß von Liam fehlte jede Spur. Stattdessen war da aber Jeff, der wild gestikulierend vor ihnen stand und aufgebracht auf seinem iPad herumwischte.Prüfend warf ich einen Blick auf meine Armbanduhr, um sicherzugehen, dass nicht ich der Grund für Jeffs Stimmung war.
Ich war auf einem guten Weg mit ihm und langsam wurde sein Ton mir gegenüber etwas zutraulicher. Wir waren inzwischen sogar per Du, das wollte ich mir nicht direkt wieder versauen.
Und glücklicherweise war ich, wie immer, pünktlich, sogar etwas zu früh.
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Open up to me || h.s. ✓
Fanfiction»Es ist ein schreckliches Gefühl, sich nicht mehr selbst zu gehören. Nicht auf eine gute Art und Weise, man legt sein Leben nicht bewusst in die Hände eines vertrauten Menschen und weiß, man wird geliebt. Nein, stattdessen ist man fremdbestimmt von...