- Elenas POV -
Nachdenklich beobachtete ich Jeff, der übertrieben freundlich auf Niall und Liam einredete und ihnen lachend auf den Rücken klopfte.
Das Gespräch zwischen mir und Harry hingegen hatte ein jähes Ende gefunden, nachdem ich ihm eröffnet hatte, dass ich Teil seines Managements war. Die einzige Reaktion, die ich darauf bekommen hatte, war ein brummendes Nicken und selbst Louis hatte mir vom anderen Ende des Sofas einen kurzen, aber scharfen Blick zugeworfen.Seither saßen die beiden in Schweigen gehüllt und mit genervtem Blick auf ihr Handy, nebeneinander auf der Couch und ich fühlte mich sogar noch ein Stück unbrauchbarer als zuvor.
Wer auch immer Praktika für eine gute Idee gehalten hatte, der war nichts anderes als ein elender Masochist. Nichts war unangenehmer als sich vollkommen nutzlos zu fühlen, während bei allen anderen um einen herum, jeder Handgriff saß.Immer wieder suchte ich Jeffs Blick, in der Hoffnung, dass er vielleicht doch irgendeine noch so anspruchslose Aufgabe für mich hatte, doch Fehlanzeige – er überschlug sich förmlich vor falschem Lächeln und schlechten Witzen den beiden Bandmitgliedern gegenüber. Erst als ich ihn eine Sekunde aus den Augen gelassen hatte, zuckte ich plötzlich erschrocken zusammen, als mein Name aus seinem Mund ertönte.
„..unsere Praktikantin Miss Walsh zum Beispiel", hörte ich ihn sagen und sofort versetzte es mir einen enormen Stich in die Magengrube.
Gemeinsam mit Niall und Liam baute sich Jeff strahlend, wie ich ihn noch nie zuvor strahlen gesehen hatte, neben mir auf und zum ersten Mal seit Langem lösten selbst Harry und Louis wieder ihre Blicke von den Displays ihrer Handys.
„Wir sind froh um jeden frischen Wind!", sang er scheinbar soeben ein Lobeslied auf mich, als hätten die Vier nicht längst bemerkt, wie unwohl und unnütz ich mich in dieser gesamten Situation fühlte.
„Sie wird uns heute Abend auch zum Dinner begleiten", lächelte er mich auffordernd an.
Von einem Dinner hörte ich zwar soeben zum ersten Mal, doch Jeffs Worte waren Gesetz – so viel wusste ich inzwischen.Das Interview war vorbei, wir waren wieder auf dem Weg zum Hauptsitz und wieder trottete ich, wie immer, folgsam hinter Jeff her und lauschte aufmerksam seinen Anweisungen, sobald er einmal sein Telefon nicht am Ohr hatte.
„Das Ganze wird heute Abend mehr ein Meeting als ein Dinner, es geht um die Aktionen zum Red Nose Day dieses Jahres. Damit hast du ohnehin nichts am Hut, also hör gerne zu, aber mehr auch nicht", erklärte er mir beiläufig, als er bereits wieder auf sein Handy einhackte.Es lag mir bereits auf der Zunge zu hinterfragen, weshalb ich dann überhaupt Teil dieses furchtbar oberflächlichen, hölzernen Abends sein musste, doch sofort verpasste ich mir innerlich eine Ohrfeige.
Ich hatte hier ungeahnte Möglichkeiten und durfte Erfahrungen sammeln, von denen manch einer bloß träumen konnte. Ich durfte nicht dermaßen undankbar sein.Dass ich ausgerechnet zu der Zeit, in der One Direction gesammelt in London waren, im Modest Hauptquartier arbeiten durfte, erwies sich als Fluch und Segen zugleich. Alles lief auf Hochtouren und scheinbar hatte man den Terminplan möglichst vollgestopft, um die Zeit der Jungs auch ideal zu nutzen, waren sie doch schon einmal hier beim Hauptsitz ihres Managements.
Entsprechend angespannt und abgehetzt war jedoch auch die Stimmung, als Jeff mich bereits wieder ungeduldig erwartete, um am Ende des Tages endlich zu besagtem Dinner aufbrechen zu können.„Es war ein langer Tag für jeden von uns, aber daran können Sie sich gleich mal gewöhnen", belehrte mich Jeff direkt wieder, als ich in meinen hohen Schuhen vor ihm in den Wagen kletterte. „Feierabend gibt's nicht."
„Verstehe", nickte ich einsichtig und versuchte mich mit meinem Handspiegel noch einmal ein wenig zurecht zu machen.Ich war ohnehin ein eitler Mensch, was allerdings mehr auf Unsicherheit, als auf Arroganz schließen lässt. Mit meinen blonden, langen Haaren, Absätzen und oftmals auch engen Klamotten, wurde ich zwar bestimmt oft als oberflächlich abgetan, doch am Ende des Tages wusste ich, wie es in mir aussah – ebenso, wie die Menschen, die mir nahestanden.
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Open up to me || h.s. ✓
Fanfic»Es ist ein schreckliches Gefühl, sich nicht mehr selbst zu gehören. Nicht auf eine gute Art und Weise, man legt sein Leben nicht bewusst in die Hände eines vertrauten Menschen und weiß, man wird geliebt. Nein, stattdessen ist man fremdbestimmt von...