- Harrys POV -
Ich wusste selbst nicht, was in den vergangenen Tagen passiert war.
Nachdem Elena und ich uns am Nächsten war, stieß sie mich bloß kurz darauf so weit von sich, dass ich mich fragte, ob wir uns überhaupt tatsächlich jemals nahe waren.Vielleicht hatten wir es überstürzt und unüberlegt gehandelt, ja, aber dass sie mich so konsequent aus ihrem Leben streichen wollte, war ein Stich ins Herz.
Ich wusste nicht, was ich falsch gemacht hatte. Vielleicht hatte ich mich doch in ihr getäuscht und anstatt mich aus diesem Sog zu befreien, stieß sie mich bloß noch tiefer hinein.Sie sprach kein Wort mit mir, ging mir gekonnt aus dem Weg und klebte an Jeffs Fersen.
Noch dazu hatte dieser beschlossen, sich noch ein Stück weiter in mein Leben zu drängen und die Strippen zu ziehen, nachdem das letzte Interview aus dem Ruder gelaufen war.„Harry, du kannst nicht jeden Tag mit einer anderen Frau an deiner Seite auf die Straße treten oder irgendwo abgelichtet werden! Die Augen sind auf dich gerichtet, wie stehen wir denn da? Reiss' dich zusammen und konzentrier dich auf die Tour, die Band und dein Image!", hatte er mir unter vier Augen vorgepredigt und ich wusste, dass es keinen Sinn hatte, einzulenken.
Ich war nicht wie Louis, der sich stundenlang mit Jeff streiten konnte, ihn gerne provozierte und viele Dinge mit Absicht tat.
Ich hingegen hatte schlichtweg gerne Menschen um mich herum und suchte vergeblich nach denjenigen, denen ich vertrauen konnte.
Nicht jeder Frau, mit der ich gesehen wurde, hatte ich zuvor die Klamotten von Leib gerissen.
Doch in der Welt von Modest interessierten diese Dinge nicht.Resigniert und müde hatte ich Jeffs Anpfiff und neuen Regelungen daher über mich ergehen lassen und abgenickt.
Nachdem mich Elena mit ihrer verletztenden Art so sehr enttäuscht hatte, wollte ich die Menschen um mich herum ohnehin wieder mit Vorsicht genießen.
Vielleicht hatte Liam mit seiner Einschätzung der Blondine doch recht gehabt.Die Tage zogen vorbei und ich spielte weiterhin meine Rolle als energiegeladenes, fröhliches Bandmitglied, das ich früher mal war und beteuerte jedem, der es hören wollte, wie sehr ich mich auf die anstehende Tour freute.
Auch die Jungs hüteten sich, das Thema Elena anzusprechen. Bloß Louis hatte einmal verwirrt das Gespräch mit mir gesucht, nachdem er nichts von den neusten Ereignissen mitbekommen hatte.
Doch ich hatte bloß beteuert, dass ich nicht darüber sprechen wollte und ließ Louis zunächst auch weiterhin im Dunkeln.
Am Liebsten hätte ich selbst vergessen, wie unerklärlich nah ich mich einer fremden Person gefühlt hatte.Dafür ließen die Jungs aber keine Gelegenheit aus, um sich über Modest auszulassen, sobald wir unter uns war.
Und diese Möglichkeit nutzte Liam auch gerne, um Elena zur Sprache zu bringen und hervorzuheben, wie sehr sie inzwischen bei unserem Management mitmischte - was mir selbstverständlich auch ohne Liams Bemerkungen nicht entgangen war und mir bloß den nächsten Schlag in die Magengrube verpasste.Sie gehörte zu Modest und niemand anderes als ich hatte ihr das Sprungbrett in dieses Haifischbecken angeboten.
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Die Tour rückte näher und schließlich war es auch an der Zeit, nach Südamerika aufzubrechen. Dort erwarteten uns noch einige Pressetermine, eine verhältnismäßig kleine Pressekonferenz und die finalen Proben, bevor wir dort letztendlich unsere Welttournee starten sollten.
Kurzgesagt stand eine Menge Arbeit an und ich hätte mich auf die Tour freuen sollen, doch stattdessen stand ich vollkommen neben mir.„Bleibt dein Gesicht so? Also die ganze Tour über?", riss mich Louis aus meinen Gedanken, als er sich im Privatjet neben mich fallen ließ und mir eine Wasserflasche reichte.
Wir waren in einem geschlossenen Raum, man musste sich wirklich anstrengend, um einander aus dem Weg zu gehen und doch hatte Elena es geschafft, mir nicht zu nahe zu kommen. Sie hatte sich mit dem Rest der Modest-Crew in eine Ecke des Flugzeugs zurückgezogen und tippte dort eifrig an ihre Laptop.
Und genau darum kreisten im Moment meine zerstreuten Gedanken, als Louis sich zu mir gesellte.
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Open up to me || h.s. ✓
Fanfiction»Es ist ein schreckliches Gefühl, sich nicht mehr selbst zu gehören. Nicht auf eine gute Art und Weise, man legt sein Leben nicht bewusst in die Hände eines vertrauten Menschen und weiß, man wird geliebt. Nein, stattdessen ist man fremdbestimmt von...