- Elenas POV -
Von Beginn an ahnte ich, dass dieses Interview einiges an Problemen bringen und Jeff direkt in den Wahnsinn treiben könnte, doch was ich nicht kommen sehen hatte, war, dass es auch mein Bild von Harry einmal mehr über den Haufen werden sollte.
Ja, Jeff und ich wurden in diese knapp zwanzig Minuten gleichermaßen aufgewühlt, wenn auch auf unterschiedlichen Ebenen.Gebannt starrte ich auf den Bildschirm, während backstage die Anspannung allgegenwärtig war. Jeder hatte die Luft angehalten, bloß Jeff schimpfte unverblümt vor sich hin, kaum dass Jonathan Ross Zayn auch bloß einmal erwähnt hatte und Michael McIntyre auch noch darauf eingestiegen war.
Jedoch legte sich die erste Aufregung auch relativ schnell wieder.
Die beiden Entertainer hatten vor dem Live-Publikum ihre Witze gerissen, doch dann lenkte Jonathan die Aufmerksamkeit doch wieder auf die vier aktiven Bandmitglieder, die zwischen ihm und Michael Platz genommen hatten.
Allerdings war uns allen bewusst, dass dieses Interview einem Spaziergang über ein Minenfeld gleichen sollte.Es würden Dinge fallen, die eine Explosion nach sich zogen - in Jeff, als auch in mir, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen.
Liam, Louis, Harry und Niall hingegen schlugen sich hervorragend, lachten, gaben sich sympathisch und offen, während sie immer wieder betonten, wie viel Freude ihnen ihr Job bringen würde.
Beinahe hätte ich es gewagt, mich zurückzulehnen, als Jonathan Ross sich jedoch entschied, Harry die Frage zu stellen, was er Zuhause am meisten schätze, nachdem er auf Tour gewesen war.„Naja, ich schlafe oft in verschiedenen Betten", setzte Harry prompt zur Antwort an und ließ mich backstage mit erhobenen Augenbrauen zurück.
Hatte er das gerade wirklich gesagt?
Dieselbe Frage hatte sich Harry wohl auch gerade gestellt, denn sofort brach er mitten in seiner Anwort ab und schlug sich seufzend die Hände vors Gesicht, als er resigniert vom Sofa aufstand und andeutete, auf der Stelle die Show zu verlassen.„Herrgott, Harry", hörte ich bereits Jeffs wütendes Zischen von der Seite, als dieser wieder unruhig in seinem Sessel herumrutschte und es keine Sekunde wagte, den Bildschirm aus den Augen zu lassen.
„Ross beisst sich doch bloß wieder an deinen Frauengeschichten fest, genau wie letztes Mal", sprach er mit dem Bild auf dem Monitor und gleichzeitig zu sich selbst, während er verständnislos den Kopf schüttelte.
„Das wird ein Desaster", ahnte er bereits und stützte kraftlos seinen Kopf auf die Handflächen.Und Jeff sollte Recht behalten.
Was meinen Vorgesetzten nahezu in den Wahnsinn trieb, waren die wiederholten Fragen über Zayn und seinen Ausstieg. Immer wieder kam Jonathan Ross auf dieses Thema zu sprechen und obwohl die Jungs die schwierige Interview-Situation vor Live-Publikum sehr gut meisterten und sich Michael McIntyre in dieser Hinsicht doch als rettender Anker herausstellte, blieb der bittere Beigeschmack.
Selbst dem unaufmerksamsten Zuschauer wäre aufgefallen, wie tabu dieses Thema war und dass hinter Zayns Abgang doch mehr stecken mochte, als man zugeben wollte.Was mich hingegen so resigniert in meinem Sessel zusammensacken ließ, waren die ständigen Bemerkungen zu Harrys Frauenverschleiß.
Jede spitze Bemerkung, die vermutlich eigentlich Harry treffen sollte, fühlte sich an, wie ein Schlag in meine Magengrube.
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Open up to me || h.s. ✓
Fanfic»Es ist ein schreckliches Gefühl, sich nicht mehr selbst zu gehören. Nicht auf eine gute Art und Weise, man legt sein Leben nicht bewusst in die Hände eines vertrauten Menschen und weiß, man wird geliebt. Nein, stattdessen ist man fremdbestimmt von...