- Elenas POV -
Ich konnte es selbst noch kaum glauben, doch spätestens als mich Jeff mit großen Augen, voll Entsetzten anstarrte, wurde mir bewusst, dass ich es tatsächlich getan hatte.
Diese beiden Worte waren runtergegangen wie Öl.
„Ich kündige", hatte ich ihm final entgegengeschmettert, in einem Moment, in dem er es absolut nicht kommen sehen hatte.
Während er eben noch triumphiert hatte, dass Harry tatsächlich seinen Familienbesuch ausgeschlagen hatte, fehlten ihm jetzt zum ersten Mal die Worte.„Miss Walsh, Sie... Sie... Sie können doch nicht... nicht so einfach kündigen!", brachte er endlich einen vollständigen Satz zusammen und langsam loderte wieder die altbekannte Wut und Verachtung in seinen Augen auf.
„Sie haben hier einen Vertrag unterschrieben und..."
„Ich denke, das wird dann mein Onkel klären", spielte ich überzeugend meinen letzten Trumpf aus.Wenn ich hier eines gelernt hatte, dann war es rücksichtslos zu sein und in der Not auch einen eiskalten Bluff zu wagen.
Mein Onkel hatte keine Ahnung, was in meinem Leben vor sich ging, geschweige
denn, dass ich kündigen wollte.
Jeff allerdings schien mir diese Geschichte abzukaufen.Ich hatte die letzten Tage über nichts anderes nachgedacht als über meine derzeitige Situation und immer wieder war ich zum selben Resultat gekommen - ich musste die Zelte hier abbrechen.
Modest war nicht mein Weg, es war nicht meine Bestimmung, dieses Leben zu leben.
Das war einfach nicht ich, so gerne ich es auch sein wollte und versuchte, mich zu verbiegen.„Jetzt kommen Sie doch mal wieder zur Besinnung, Miss Walsh!", hob Jeff einhaltend die Hand. „Einen solchen Job finden Sie nie wieder!"
„Genau das ist auch der Plan", raunte ich vor mich hin und hielt seinem Blick stur stand.„Sie wollen also einfach so verschwinden? Einfach die Flucht ergreifen, mitten unter der Tour?"
Seufzend nickte ich.
Ich erinnerte mich, wie sehr sich Jeff immer darüber ausgelassen hatte, dass Zayn auch genau das getan hatte.
Er war einfach so gegangen, ohne Vorwarnung - dafür aber konsequent.„Sie wissen selbst, welch unkollegiale Art das ist!", keifte mir Jeff gereizt entgegen.
Es ging ihm wohl kaum darum, dass seine Lieblingsmitarbeiterin die Biege machte, doch sein Plan wurde damit zunichte gemacht.
Er verlor mich, die diesen Einfluss auf Harry hatte. Und damit hatte er sich sicherlich noch eine Menge Vorteile ausgerechnet.„Und Mr. Styles?", fragte er schließlich und zum ersten Mal traf er tatsächlich den wundesten aller Punkte.
Ich hatte die letzten Tage viele Entscheidungen gefällt, doch nun musste ich sie noch in die Tat umsetzen.
Und das galt es schnellstmöglich zu tun, ehe ich wieder ins Schleudern geraten könnte.
Dazu zählte eben nicht nur den Job bei Modest an den Nagel zu hängen, sondern auch unter das Kapitel Harry einen Schlussstrich zu ziehen.Ich kann gar nicht beschreiben, wie sehr mich dieser Schritt schmerzte.
Ich musst dem einzigen Mensch, der mir das Gefühl gab, etwas so unheimlich besonderes zu sein und mich durch so treue Augen ansah, als wäre ich seine ganze Welt, das Herz brechen.
Nicht nur Modest ließ ich hinter mir, sondern auch Harry.Wir hatten keine Zukunft. Früher oder später wären wir gescheitert, denn auch dieses Leben war nicht mein Weg.
Ich musste meine große Liebe aufgeben, um zumindest mein Leben behalten zu können.
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Fanfic»Es ist ein schreckliches Gefühl, sich nicht mehr selbst zu gehören. Nicht auf eine gute Art und Weise, man legt sein Leben nicht bewusst in die Hände eines vertrauten Menschen und weiß, man wird geliebt. Nein, stattdessen ist man fremdbestimmt von...