32. „Spezialauftrag"

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- Elenas POV -

Schon wieder vibrierte mein Handy unaufhörlich. Nach Harrys zahlreichen Nachrichten über den heutigen Tag verteilt, war er inzwischen dazu übergegangen mich doch direkt anzurufen.
Allerdings war er damit bisher ebenso erfolgreich gewesen und auch diese blieben unbeantwortet.

Ich konnte im Moment nicht mit ihm sprechen, ich wusste noch nicht einmal, was ich ihm sagen sollte. Immerhin hatte ich selbst noch gar nicht richtig verstanden, was passiert war.

Mein Gesicht war überall im Netz zu finden - natürlich immer im Zusammenhang mit Harry -, seine Fans hassten mich, obwohl sie nichts anderes über mich wussten, als dass ich mit Harry in Montreal unterwegs gewesen war und zuguter Letzt hatte mir mein eigener Chef noch gedroht.
Ich wusste nicht, was genau Jeff von mir erwartete oder sich erhoffte, doch die Konsequenzen waren mir klar.

Würde ich nicht tun, was er sagt und vermutlich zwar zum Erfolg der Band, dafür aber zum persönlichen Ende der vier Menschen hinter One Direction, beitragen, sollte meine Karriere ebenso schnell wieder vorbei sein, wie sie angefangen hatte.

Noch gestern hätte ich darüber gelacht, Jeff schulterzuckend den Rücken gekehrt und damit in Kauf genommen, dass er mich rausschmeissen würde, doch an diesem Tag hatte sich etwas verändert.
Ich hatte nun verstanden, was Harry damit gemeint hatte, dass das Leben an seiner Seite Einschränkungen mitbringen würde.

Sicher, ich wusste wie eifersüchtige Fans sein konnten, aber um ehrlich zu sein hatte ich auch erwartet, dass mich die Meinungen Fremder nicht weiter interessieren würden - doch leider war dem nicht so.
All diese Posts und Kommentare gingen mir doch näher als sie sollten, egal wie wenig mich deren Verfasser eigentlich kannten.
Mein Kopf wusste, wie wenig fundiert diese Kritik und verbalen Angriffe waren, doch trotzdem gingen sie mir an die Substanz.

Es waren nur Fotos, die Fans hatten kaum Grund mir und Harry etwas anzudichten und dieses Mal konnte mich Modest auch noch einmal aus der Schusslinie ziehen, doch was sollte all das in Zukunft werden?
Vielleicht hatte mich Harry überschätzt. Ich war nicht stark genug für dieses Leben, schon gar nicht wenn die Aufmerksamkeit noch größer  werden würde und auch noch Paparazzi dazukommen sollten.

Nachdenklich saß ich in dem Wagen, der mich und das restliche PR-Team zum Flughafen und damit bald ins Stadion zu den Jungs bringen sollte.
Seit dem Gespräch mit Jeff war ich gänzlich verstummt und hing bloß noch meinen Gedanken nach, was Jeff auch zufrieden zur Kenntnis nahm und mich eiskalt anlächelte.
Er wusste ganz genau, welche Prozesse er in mir in Gang gebracht hatte.

Ich wusste kaum, wie ich Harry in Kürze unter die Augen treten sollte. Er war ganz offensichtlich in Sorge. Natürlich hatte auch er mitbekommen, dass mein Gesicht und unser gestiger Ausflug Thema in den sozialen Medien war. Und er kannte mich inzwischen gut genug, um zu wissen, dass mich das nicht kalt ließ. Bloß das Ausmaß dessen, was all der Trubel, die Worte und der Hass in mir ausgelöst hatte, hatte Harry bestimmt nicht geahnt - all das kam ebenso unerwartet, wie die Reaktion Jeffs.

„Miss Walsh, ein kurzes Wort noch", hielt mich Jeff noch einmal in Vancouver auf, bevor ich ins Innere des Stadions verschwinden konnte. Alleine der Klang seiner Stimme jagte mir einen Schauder über den Rücken.

„Ich bin ja kein Unmensch, Miss Walsh", lächelte er mich böse an. „Ich hab mir nochmal Gedanken gemacht und Sie haben natürlich die freie Wahl. Wenn Sie hinter verschlossenen Türen an Mr. Styles' Seite bleiben wollen und weiterhin die fürsorgliche Liebende spielen wollen, dann tun sie das. Von der Seite des Managements werden wir uns aber selbstverständlich trotzdem darum bemühen, dass Harry als Single in der Öffentlichkeit steht. Ihrem privaten Glück wollen wir aber natürlich nicht im Wege stehen."

Open up to me || h.s.  ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt