SIX

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SAMU: 

Leyna lehnte ihren Kopf an meine Schulter, aber ich machte sie darauf aufmerksam, dass sie es lieber lassen soll. Sie meinte: „Ach ja stimmt, hatte ich vergessen." Ich konnte mir einen unauffälligen Kuss nicht verkneifen. Schnell löste ich mich von Leyna und machte mein Handy an. Ich öffnete ITunes und reichte meiner Freundin einen Kopfhörer. „Danke", sagte sie. Man hatte ich Glück. So eine hübsche Freundin! Durchgehend schaute ich sie an, bis mich Sami in den Rücken zwickte. Ärgerlich drehte ich mich zu ihm um und zischte: „Was soll das?" „Mach's halt noch auffälliger. Kannst du es nicht lassen sie anzustarren?" Ich schüttelte den Kopf. Nein, das konnte ich wirklich nicht. Sami hatte aber Recht. Die anderen Bandjungs sollten noch nichts mitbekommen. Ich drehte mich zu Leyna und zog eine Schnute. Sie sagte lachend: „Ach Samu, du wirst mich schon noch anstarren können." Das brachte mich zum Schmunzeln. „Ja Tag und Nacht, sobald die anderen es wissen." Leyna fügte noch hinzu: „Wenn Blicke töten könnten, wären wir beide schon tot." Stimmt, da hatte sie Recht. „Bitte nicht, ich brauch dich noch", antwortete ich. Mir war klar, dass ich Leyna nie wieder verlassen würde. Dafür liebte ich sie jetzt schon viel zu sehr. Sie schmiegte sich müde an mich und flüsterte: „Ich liebe dich. Ich schlaf jetzt bisschen." Ich legte meinen Arm behutsam um sie und küsste sie noch kurz. Dann ließ ich sie schlafen, blieb aber aufmerksam, falls jemand vorbei lief. 

Nach einer Weile zischte Sami: „Weck deine Liebe mal, wir sind fast da." Leicht streichte ich ihr über den Rücken und flüsterte: „Aufwachen." Leyna wurde wach und rieb sich die Augen. „Auch mal wach?", fragte ich ironisch. „Ja ich brauch halt meinen Schönheitsschlaf", gab sie zurück. „Ach was, du bist doch eh wunderschön!" Das war nur die Wahrheit! Leyna sah immer schön aus, da brauchte sie keinen Beautysleep. Der Bus hielt neben einer großen Halle, in der wir erst morgen ein Konzert spielen würden. Gemeinsam stiegen wir erstmal aus und schauten uns um. Das Gelände war ziemlich groß. Aber die Vorfreude auf morgen stieg immer mehr. Leyna stand neben mir und war sichtlich beeindruckt. Es fiel mir schwer die Finger von ihr zu lassen. Auch sie blickte immer wieder in meine Richtung. Wir waren echt auffällig. Hoffentlich fiel das keinem auf! Die Bandjungs verzogen sich wieder in den Bus und so standen nur noch Leyna und ich draußen. Ich nahm ihre Hand und wir spazierten ein Stück über das Gelände. Dann sagte sie: „Samu, ich will das mit Jakko nicht mehr. Ich schreib ihm jetzt." Das freute mich natürlich. Aber ich sah die Angst in ihren Augen. „Ich bin da, keine Angst." Sie nickte und zog ihr Handy hervor. Zitternd tippte sie eine Nachricht. Mir gefiel es gar nicht, sie so zu sehen. Ich legte meine Arme um sie und küsste ihre Schläfe. Leyna lehnte sich an mich und schickte die Nachricht ab. >Hey Jakko, ich wollte dir nur sagen, dass ich unsere Beziehung gerne beenden würde. Es liegt nicht an dir, ich fand es echt schön, aber ich habe mich entliebt. Sei nicht allzu böse.< Weinend legte sie das Handy weg und umklammerte mich fest. „Hey alles gut, Schatz. Ich bin immer bei dir", sagte ich beruhigend. „Ich weiß, danke. Aber Jakko wird das nicht einfach so akzeptieren." Womöglich hatte meine Freundin Recht, aber jetzt musste ich sie erstmal beruhigen. Mit ihr an der Hand lief ich zurück und fragte sie: „Dann sagen wir es den anderen Jungs jetzt?" „Ja, so war es ja abgemacht." Grinsend gingen wir in den Bus und erblickten alle in ihren Betten. Alle glotzten Netflix. Na toll. „Jungs? Wir müssen mal was klarstellen!", rief ich. 

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