TWELVE

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SAMU:

Die nächsten fünf Tage hatten wir erstmal Pause und ich beschloss mit den Anderen in eine Bar zu gehen. Wir wollten jetzt nicht so viel trinken, aber zwei, drei Bier waren schon drin. Zu sechst betraten wir die Bar und setzten uns an einen Tisch in der Ecke. „So, ich hol mal paar Bier, ok?", fragte Riku. Er ging und kam mit sechs Flaschen Bier in der Hand zurück. Wir stießen an und tranken einen großen Schluck. Die Bar war zwar klein, aber trotzdem gut besucht. Mich wunderte es, dass ich nicht erkannt wurde. Vielleicht lag es daran, dass es schon dunkel ist und auch hier drinnen nur spärliches Licht schien. Irgendwann stand meine Freundin dann auf, um draußen frische Luft zu holen. Ich folgte ihr natürlich und so liefen wir eine kleine Runde um den Block. Ich fragte: „Lass uns zurück gehen, oder? Die Bandjungs warten bestimmt schon." „Ok", gab Leyna zurück und wir kehrten um. Kurz vor der Bar spürte ich plötzlich einen kräftigen Schlag auf meinen Kopf. Ich konnte gerade noch so sehen, wie eine maskierte Person meine Freundin packte und wegzerrte. Leyna schrie nach mir: „Samuuuuu! Hilfe!" Das war das Letzte, was ich wahrnahm, bevor ich bewusstlos zu Boden ging, wo ich erstmal liegen blieb.

Ich weiß nicht, wie lange ich dort gelegen hatte. Ich wachte auf und entdeckte meine Freunde, die neben mir knieten. Raul klopfte auf meine Backen und rief: "Samu? Was ist passiert? Und wo ist Leyna?" Da fiel mir alles wieder ein. Panisch riss ich die Augen auf und schlug die Hände hinter den Kopf.  "Sie wurde entführt! Jemand hat mir einen Schlag auf den Kopf verpasst und mir Leyna entrissen!"Meinen Freunden stand der Schock sichtlich ins Geischt geschrieben, jedoch lange nicht so schlimm wie mir. Riku meinte besorgt: "Tuts arg weh?" Ich nickte. Als ich versuchte aufzustehen, fing mein Kopf höllisch an zu schmerzen und ich ließ mich zurück auf den Boden fallen. Sami meinte: „Ich ruf den Krankenwagen, Samu, du musst ins Krankenhaus!" Ich schluchzte: „Aber Leyna? Wir müssen sie finden!" Sami nickte und wählte die Nummer des Notrufs. Nach zehn Minuten hielt der Krankenwagen mit quietschenden Reifen vor der Bar und ich wurde sofort versorgt und in die Notaufaufnahme gebracht. Die Diagnose lautete: Schwerer Schock und Gehirnerschütterung. Ist ja richtig toll gelaufen! Aber es hätte schlimmer kommen können. Ich wurde entlassen, musste mich aber schonen. Im Bus konnte ich mir die Tränen nicht mehr zurückhalten und war völlig verzweifelt. Panik, Angst, Entsetzten, alles kam gleichzeitig und ich konnte dem nicht standhalten. Immer wieder kamen die schrecklichen Bilder von vorhin zurück, welche mir die Tränen in die Augen trieben. Die Jungs saßen neben meinem Bett und trösteten mich. „Wir werden Leyna finden, glaub mir." Damit konnte mich Osmo nicht beruhigen. Ich war völlig am Boden und hatte höllische Kopfschmerzen. Wo war meine Leyna? Und welcher Teufel hatte sie entführt? Nach einer Stunde kam Sami nochmal zu mir und setzte sich zu mir. Er meinte leise: „Samu, ich weiß, das tut weh, aber ich bin mir sicher, dass wir sie retten können. Du musst stark bleiben." Ich nickte und starrte an die Decke. Sami schnaufte: „Hast du sie etwa aufgegeben?" Schnell verneinte ich und sagte: „Ich will meine Freundin wieder." Dabei brach ich wieder in Tränen aus und vergrub meinen Kopf im Kissen. Sami legte mir seine Hand auf die Schulter und meinte, dass ich rufen soll, wenn ich was brauchte. In diesem Moment war ich so froh, dass ich so tolle beste Freunde hatte. Meine Kopfschmerzen hatte ich verdrängt. Die Trauer um meine entführte Freundin jedoch nicht. Wer weiß, was der Entführer mit ihr anstellte? Ich wollte es mir gar nicht ausmalen! Ich nickte und blieb allein in meinem Bett liegen. Ohne Ende verzweifelt schlief ich dann irgendwann ein.

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