FIFTEEN

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LEYNA:

In meine Decke eingewickelt saß ich an die Wand gelehnt und betete, dass Jakko nicht auftauchen würde. Was Samu wohl machte. Ich vermisste ihn so schlimm und mir lief eine Träne die Wange runter. Leise wimmerte ich, als ich plötzlich eine leise Stimme wahrnahm: „Schatz? Bist du da?" Ich würde diese Stimme überall wieder erkennen, denn sie gehörte Samu! „Ja, bitte hol mich hier raus!", sagte ich weinend. Samu meinte flüsternd: „Ich bin so froh, dass ich dich gefunden habe. Ich hol dich hier raus. Und dann lass ich dich nie wieder los." Ich weinte immer noch. Dann rumpelte das Tor und Samu tauchte vor der Pferdebox auf. Er hatte Tränen in den Augen und streckte seine Hand durch das Gitter. Ich rutschte zu ihm und nahm seine Hand. „Ich hab dich so vermisst!", wimmerte ich. Samu ebenfalls. Er sagte dann: „Ich muss diese Kette aufkriegen!" Er sah sich um und entdeckte eine Axt. Diese schnappte er sich und sagte: „Gleich bist du frei." Dann schlug er kräftig auf die Kette und diese zersprang. Er riss das Tor auf und stürzte zu mir. Ich krallte mich in sein Shirt und weinte noch mehr. Er küsste mich und sagte: „Shhht, ich bin ja da. Alles gut, mein Schatz." Eine Weile lag ich einfach nur in seinen Armen, bis ich fragte: „Wo sind die Jungs?" Samu meinte, sie warteten draußen am Feldweg. Ich nickte und vergrub meinen Kopf in Samus Brust. Er strich mir über den Rücken und beruhigte mich. Wie sehr hatte ich ihn vermisst! Doch diese Ruhe hielt nicht lange, denn ich hörte Schritte. Leise sagte ich: „Samu, verschwinde, Jakko kommt!" Er schüttelte den Kopf und sagte: „Nein, ich lass dich doch hier nicht alleine!" Da entdeckte Jakko uns und wurde richtig wütend. Er brüllte: „Hatte ich nicht gesagt, du sollst dich von Leyna fernhalten?" Samu zog mich noch näher zu sich und legte einen Arm um mich. Jakko gefiel das überhaupt nicht. Er brüllte: „Gut, ihr habt es nicht anders gewollt!" Während er das sagte, richtete er die Waffe auf mich. Ich stand auf und sagte ganz ruhig: „Jakko, lass es gut sein. Mich zu erschießen ist keine Lösung." Doch Jakko war auf Krawall gebürstet. Er lachte spöttisch und zielte auf mich. Ich sah die Panik in Samus Augen. Auch ich hatte Angst. Würde Jakko das wirklich machen? Jakko schaute zornig und...bevor mich die Kugel treffen konnte, sprang Samu zwischen uns und wurde so in den Bauch getroffen. Er schaute mich schockiert an und ging zu Boden. Er drückte seine Hand auf seinen Bauch, die sich rot färbte. Jakko lachte höhnisch und machte sich aus dem Staub. Ich kniete mich auf den Boden und legte Samus Kopf auf meinen Schoß. Panisch rief ich: „Samu, bleib bei mir, du schaffst das. Bitte mein Schatz! Hiiiiilfeeeeeeee!" Immer wieder schrie ich, bis die Jungs auftauchten. Ihre Augen weiteten sich und sie erschraken bei dem Anblick. Inzwischen blutete Samu sehr stark und war bewusstlos. Ich redete immer wieder mit ihm und küsste ihn. „Samu bitte, ich kann nicht ohne dich leben! Wach auf!" Doch es regte sich nichts. Die Jungs kamen herbeigestürzt und Sami rief den Krankenwagen. Dieser kam schnell und die Sanitäter versorgten Samu. Sie luden ihn ein und fuhren schnell los. Die Jungs und ich fuhren mit. Da hatte ich Zeit über das Geschehene nachzudenken. Samu ist zwischen mich und Jakko gesprungen und mir so das Leben gerettet. Doch jetzt lag er hier angeschossen und blickte dem Tod ins Auge. Ich saß weinend neben ihm und hielt seine kalte Hand. Dann legte ich meinen Kopf auf seine Brust, doch sein Herzschlag war nur schwach zu hören. Wir kamen in der Klinik an und Samu wurde in den OP gebracht. Die Jungs und ich saßen im Flur und beteten, dass Samu es schafft. In Gedanken war ich bei meinem Freund. Danach fragte Riku: „Leyna, was ist eigentlich passiert?" „Jakko wollte mich erschießen, doch dann ist Samu dazwischen und Jakko hat ihn getroffen!" Dabei schluchzte ich laut und Riku nahm mich in den Arm. Ich wimmerte: „Was, wenn er es nicht schafft? Ich kann ohne ihn nicht leben."So schlimm ging es mir noch nie. Der Gedanke, dass Samu vielleicht nicht mehr da sein würde, brachte mich fast um. Riku meinte: „Er ist stark, er schafft das. Wir brauchen den besten Sänger der Welt doch noch." In seinen Augen bildeten sich Tränen. Den anderen Jungs ging es nicht anders. Alle waren mit den Nerven am Ende. Dann öffnete sich die Tür.

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