EIGHT

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SAMU:

Zufrieden legte ich mich in mein Bett. Naja Bett kann man das nicht wirklich nennen. Eher Matratze ohne Lattenrost, aber ich schlief gut darin. Ich warf noch einen Blick auf meine Freundin, die sich tief eingemummelt hatte. Ich wünschte ihr eine gute Nacht und drehte mich dann um, um zu schlafen. Mitten in der Nacht wachte ich durch eine leise Stimme auf: „Samu?" „Ja?", gab ich leise zurück. „Darf ich zu dir kommen?", fragte Leyna. „Ja klar. Komm her." Kurz danach gab das Bett nach und ich hielt Leyna die geöffnete Bettdecke hin. Sie kuschelte sich an mich und legte ihren Kopf auf meine Brust. Ich strich ihr über die Haare und sang eine leise Melodie in ihr Ohr. Leyna liebte es, wenn ich ihr vorsang. Dann sagte sie: „Ich kann nicht schlafen. Ich will lieber bei dir sein." Süß! Ich küsste sie auf die Schläfe und legte meinen Arm um sie. So schliefen wir dann ein. Am nächsten Morgen entdeckte ich Sami neben meinem Bett stehend, wie er gerade ein Foto von uns machte. Ich grinste und fragte: „Wieso denn das? Willst du das der Presse verkaufen oder was?" Sami schüttelte den Kopf und meinte: „Nein, das sah nur zu süß aus. Das musste einfach festgehalten werden!" „Aha", lachte ich. „Na dann weck sie mal, wir wollen frühstücken." Ich nickte und weckte Leyna, die mich zufrieden anlächelte. Ich fragte: „Na gut geschlafen?" „Ja klar, neben dir immer!", gab sie grinsend zurück. Ich stand dann auf und zog sie sanft mit aus dem Bett. Gemeinsam setzten wir uns an den Tisch. Die Jungs waren schon Brötchen holen. Leyna fragte: „Wann habt ihr das denn gemacht?" „Naja, so lang wie ihr geschlafen habt, blieb da genug Zeit", sagte Osmo. Ein Blick auf die Uhr verriet uns, dass es schon halb zwölf war. Okay, wir hatten wirklich lang geschlafen. Dann fragte Sami: „Warum lag Leyna eigentlich bei dir im Bett? Sie hat doch ihr eigenes."Was sollte ich denn jetzt antworten? Immerhin kam das schon komisch. In meinem Kopf ratterte es, bis ich zu einer Antwort kam. „Sie konnte gestern nicht schlafen und ist dann eben zu mir gekommen." Ich wusste genau, worauf Sami hinaus wollte, was man an seinen wackelnden Augenbrauen erkennen konnte. „Ach man Sami, nein haben wir nicht!" Sami dachte gleich sonst was von uns! Aber diese Zeiten, in denen ich jede Menge Weiber anschleppte und sie dann in den Wind schoss, waren vorbei. Leyna war ja jetzt da und ich würde sie nie im Leben betrügen! „Okay okay, ich dachte nur." Jetzt lachten wir alle. Es wurde ein lustiger Morgen im Tourbus, bis ich dann mit Sportklamotten in der Hand vor Leyna auftauchte. Sport war eben ein großes Hobby meinerseits und ich brauchte einfach Bewegung. „Lust auf Joggen?" Sie nickte und ging sich schnell umziehen. Dann liefen wir los und verließen das Gelände, auf dem der Bus stand. Mitten in der Stadt joggen zu gehen gestaltete sich als äußerst nervenaufreibend. Ständig fuhren Autos irgendwo lang und die Leute liefen einem im Weg rum. Ab und an wurde ich erkannt und gefragt, ob wir ein Paar wären. Ich verneinte diese Fragen immer, sie würden es schon noch erfahren. Dann entdeckten wir einen langen Weg am Flussufer entlang. Hier konnte man gut joggen. Irgendwann hielten wir dann an und machten eine Pause. „Tut gut", meinte Leyna erschöpft. „Jap!", sagte ich. Nachdem wir eine Weile die Sonne genossen hatten, machten wir uns auf den Weg zurück. Vor der Absperrung warteten schon einige Fans und riefen meinen Namen. Da das ewig dauern würde, mit allen Fotos zu machen und von jedem mit Fragen gelöchert zu werden, liefen Leyna und ich direkt auf den Bus zu und gingen rein. Die Leyna ging zuerst duschen, dann ich. Ohne in den Spiegel zu schauen, ging ich zum Tisch, wo alle saßen und Kartenspiele spielten.

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