NINE

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LEYNA:

Während Sami und ich vertieft in unser Spiel waren, tauchte ein noch nasser Samu auf. Ich schaute ihn an und lachte. „Samu, wie siehst du denn aus?", fragte ich. Er schaute mich verstört an und fragte: „Wieso?" Samus Haare standen in alle Richtungen ab. Er sah aus, als ob man Beton in sein Shampoo gemischt hätte und dieser dann ausgehärtet ist. „Warte", sagte ich, stand auf und fuhr im durch die Haare. Schnell richtete ich die Strähnen schön hin und grinste frech. „So, besser!", sagte ich grinsend. Samu küsste mich und wollte sich gerade hinsetzten, da mahnte ich ihn: „Erst anziehen, sonst können wir ein Boot mieten, wenn die Sitzecke überschwemmt ist!" Samu lachte und verschwand. Manchmal war er wie ein kleines Kind. Man muss doch merken, dass man klatschnass ist, aber Samu schnallte sowas immer erst später. Er kam in Pulli und Jogginghose zurück und setzte sich hin. Ich setzte mich auf seinen Schoß und sagte: „Uhhh Mr Haber frisch geduscht. Gefällt mir!" „Ich muss nach dem Konzert eh nochmal duschen", meinte Samu schulterzuckend. Da hatte er Recht, denn neben einem schweißnassen Rocker zu schlafen, fand ich nicht so prickelnd. Dann spielte er mit Sami und mir das Spiel weiter. Gegen Abend machten sich die Jungs dann fertig fürs Konzert. Samu rief: „Schaaaatz? Was soll ich anziehen?" Ich ging zu ihm und schaute seinen Schrank durch. Dann gab ich ihm ein graues T-Shirt, seine kurze Jeansjacke und eine dunkle Hose. „So, das hier sieht gut aus." Samu nickte und zog sich schnell an. Dann bedankte er sich mit einem Kuss und eilte den Bandjungs hinterher. Ich folgte ihnen auch mit meiner Kamera in der Hand. Die Halle war voll und die Scheinwerfer auf die Bühne gerichtet. Unter lautem Applaus betraten die Jungs die Bühne und spielten die ersten Töne des ersten Songs. Das Konzert wurde ein voller Erfolg. Nach etwa anderthalb Stunden sprangen sie energiegeladen hinter mir her in den Bus. Anscheinend hat es ihnen richtig Spaß gemacht, denn sie hatten beste Laune. Gemeinsam stießen wir alle auf das gelungene Konzert an und lachten. Ich saß, wie fast immer, auf Samus Schoß. Er meinte nur: „So Jungs, ich bin erledigt, ich geh schlafen." „Ich komm mit", sagte ich müde und wir verschwanden im oberen Teil des Busses. Sami warf uns noch einen vielsagenden Blick zu und Samu verdrehte die Augen. Oben legte ich mich heute gleich zu Samu. Wir redeten noch ein bisschen und ich kuschelte mich ganz dicht an ihn. Kein Blatt Papier hätte noch zwischen uns gepasst. Sanft zog ich kleine Kreise auf Samus Bauch, während er mir schmunzelnd dabei zusah. Dieses Schmunzeln zauberte mir jedes Mal ein Lachen ins Gesicht. Samu war sich dessen bewusst, weshalb er diesen Trick immer dann anwendete, wenn ich mal schlechte Laune hatte. Das kam zwar eher nicht so oft vor, aber trotzdem. Jeder hat irgendwann mal miese Laune. Irgendwann fielen mir dann die Augen zu. Samu gab mir noch einen Kuss und schlief dann auch ein.

Lautes Klappern aus der Küche weckte mich. Ich schreckte hoch und weckte meinen Freund so auf, welcher sich aufsetzte. Er schaute mich verschlafen an und ließ sich wieder zurück fallen. Morgens sah er immer so kuschelig und süß aus, da war es schwer sich nicht an ihn zu schmiegen. Mich zog er sanft auch zurück und flüsterte: „Bleib noch bisschen liegen." So blieben wir nicht „bisschen" liegen, sondern eine ganze Stunde! Raul trampelte die Treppe hoch und rief: „Aufstehen ihr Schlafmützen!" Okay, jetzt mussten wir echt aufstehen. Wir zogen uns was gemütliches an und gingen dann nach unten. Osmo rief: „Ach, auch mal da?" Alle lachten und Riku reichte uns Kaffee. „Danke", meinte Samu. Heute hatten wir einen Off-Day und somit frei. „So Leute, hat jemand eine Idee, was wir machen könnten?", fragte Raul. Doch er blickte in ahnungslose Gesichter. Dann leuchtete Samus Handy auf. Er hatte eine Nachricht bekommen. >Hallo Samu, ist es okay, wenn wir heute zu Besuch kommen?> Samu meinte: „Problem gelöst: Meine Familie will kommen. Ist das okay?" Alle nickten und so warteten wir auf Sanna und Fanni und Kaisa. Ein Klopfen an der Tür signalisierte uns, dass sie da waren. 

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