Kapitel 8

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Albert- mein Butler- kommt an meine Zimmertür und klopft an. "Junge Dame?", fragt er. Ich antworte: " Oh, ist Mr. Lorring schon da? Bringen sie ... ähm..."- "Den jungen Herren Lorring?", hilft Albert mir auf die Sprünge. "Äh, ja genau. Bringen sie ihn bitte in mein Gästezimmer.", bitte ich ihn. Ich höre wie Albert Richtung Eingangsshalle geht. Währenddessen gehe ich in mein Gästezimmer und erschrecke mich. Verdammt! Ich habe ganz vergessen, dass ich hier meine ganzen Bücher lagere! Rückwärts stolpere ich aus dem Raum und schließe die Tür. Dabei gehe ich immer weiter bis ich gegen einen Körper pralle. Erschrocken drehe ich mich um. Albert! "Junge Dame, ist alles in Ordnung?", fragt er mich besorgt. Dabei muss ich an Jayson denken. Denk nicht an Jayson! Denk nicht an Jayson!, wiederhole ich immer wieder in meinem Kopf. "Es ist nur...", fange ich an. Ich deute auf das Gästezimmer. Albert beugte sich zu mir vor und flüsterte: "Doch..." Mit besorgtem Blick richtet er sich auf. "Der junge Herr Lorring ist hier", beendet er seinen Satz. Ich schaue auf Alberts rechte, sowie linke Seite, doch ich kann keinen "jungen Herren" sehen. "Ich bin hier", sagt mir eine seltsam vertraute Stimme. Hinter Albert tritt Jayson hervor.

"Ich lasse Sie beiden mal allein", spricht Albert mit leicht fürsorglichem Unterton als er von Vater gerufen wird. "Ähm, wollen wir nicht reingehen?", fragt mich Jayson und deutet mit seinem Kopf auf die Tür des Gästezimmers. Ich werde rot im Gesicht und hoffe, dass er den Handabdruck meines Vaters nicht sieht. "Also, wenn di... Sie keine Bücher auf dem Boden stören", murmle ich vor mich hin. Ich finde es lächerlich einen gleichaltrigen zu Siezen, doch ich will nicht noch einpaar Schellen riskieren. "Ach, ist nicht so schlimm", winkt er ab. "Und bitte Duz' mich doch!", hängt er mit einem Lächeln dran. Ich mache die Tür auf und er sagt:" Wow. Habt ihr keine Bibliothek in dieser Villa?"-"A...a...also, ähm... Vater verbietet es m...mir m...meine Bücher in seine Bi...blio...thek zu stellen", stottere ich mit knallrotem Gesicht bor mich hin und streichle mit meiner Hand über meinen Nacken. Er lacht ein bisschen und meint ich solle nicht schüchtern sein. Wir setzen uns. Er verschränkt seine Finger, die Ellenbogen auf dem Tisch, und fragt mich: "Du heißt also Nane, richtig?" Er hat ein verführerisches Lächeln aufgesetzt. Früher hat er bestimmt jedes Mädchen bekommen, das er haben wollte. Und das waren garantiert nur beliebte und schöne. Toll, was hätte ich da schon für Chancen? Du lässt die viel zu schnell einschüchtern!, hörte ich mich selbst sehr erbost sagen. Natürlich nur in meinem Kopf, hoffte ich jedenfalls."JA!", platzte es aus mir heraus. Verdammt, ich war viel zu laut! Garantiert hatte Vater das gehört. "Du hast einen schönen kurzen Namen.", lachte Jayson. "Dafür gibt es keine coolen Spitznamen für Nane", erwiderte ich, "Für Jayson kann man ja Jay sagen." Er lachte wieder und ich sehe ihn dabei an. An seinem Mund bilden sich Grübchen, welche zu kleinen Lachfältchen um die Augen herum führen. "Ja, da hast du recht", lachte er weiter.

Etwas später, als ich schon etwas lockerer geworden bin und nicht mehr knallrot im Gesicht erzählen wir immer noch. "Weißt du Nane", beginnt er, " ich habe in meiner Klasse ein Mädchen das auch Nane heißt." Jetzt war ich mir sicher: er weiß nicht, dass ich besagte Nane bin. "Aha", antworte ich ihm. "Ja, sie ist schon irgendwie ein komischer Kauz. Kämmt sich nicht die Haare und so. Und ihre Augen sieht man auch nie.", erzählte er drauf los. Na toll, ich bin ein komischer Kauz. "Und? Wie findest du sie so?", frate ich leicht herausfordernd, wovon er aber nichts merkt. "Na ja", setzt er an. Ich bin sehr gespannt. Er fängt an zu lachen. "Sie ist voll der Versager! Lässt sich mobben und so!" Vorhin kam Andrew rein und eröffntete uns, dass Jay- wie ich ihn jetzt nennen durfte- bleibt, da das "Gespräch" noch so lange dauern würde. Also als Zusammenfassung: Ich darf heute Nacht mit einem Typen im selben Zimmer schlafen- da das Gästezimmer durch die Bücher nicht gerade bequemer wurde- in den ich eigentlich total verknallt bin, der aber findet, dass ich ein komischer Kauz und ein Opfer bin! Na dann: Gute Nacht!

Von Mobbing und LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt