Kapitel 9

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Am nächsten Morgen wache ich auf. Ich will aufstehen doch als ich von meinem Bett runter sehe, sehe ich Jay dort liegen und schlafen. Er sieht süß aus, wie er da liegt und so leise schnarcht, dass man es kaum hört. Auf einmal schlägt mein Herz ganz schnell. Es pocht so laut, dass ich es höre, als ob jemand auf eine Trommel schlagen würde und 10 Meter von mir entfernt steht. Sofort werfe ich mich auf meine Matratze zurück und warte bis mein Herzschlag sich endlich beruhigt hat. Was ist das? Ich hatte nie irgentwelche Herzleiden. Warum jetzt auf einmal? Bin ich krank? Auf einmal macht sich meine Blase bemerkbar. Wie eigentlich jeden Morgen. Ich sehe noch mal zu ihm. Mein Herz schlägt augenblicklich schneller, so wie gerade eben. Ich versuche es so gut es geht zu ignorieren. Leise gehe ich aus dem Zimmer.

Genauso leise wie ich es verlassen habe betrete ich es jetzt. Mein Blick wandert automatisch auf Jay. Mein Puls wird schneller und meine Atmung schwerer. Ich versuche ruhig zu bleiben. Verdammt! Ich hatte vergessen mir die Haare zu kämmen und sehe aus wie immer. Ich schließe die Tür hinter mir und mache einen Schritt auf mein Bett zu. In diesem Moment wacht Jay auf. Mein Herz bleibt stehen, genau wie mein Atem. Habe ich etwa Herzrhythmusstörungen? Hoffentlich nicht. Jay setzt sich auf und reibt sich die Augen. Er sieht noch sehr verschlafen aus. Ist ja auch kein Wunder. Er sieht zu mir und seine Augen weiten sich. Ein "Morgen" kommt über meine Lippen. Geht es noch peinlicher? Jay sprang erschrocken auf. Ein kleiner Schrei gleitet über seine Lippen. Aber es hörte sich nicht wie ein Schrei an. Eher so als ob er Schluckauf hätte oder so. "Jay, komm' runter", versuche ich ihn zu beruhigen. Doch leider vergeblich. "D...Du bist NANE!!!!", ruft er. Genie, sagt meine innere Stimme. Sein Schrei vorhin war nicht laut gewesen, anscheinend aber laut genug um meinen Vater zu wecken. Ein schweres Klopfen ertönt an der Tür. "Nane!", brüllt mein Vater durch die Tür. Ich setze einen Finger an meine Lippen um Jay zu zeigen, dass er ruhig sein soll. Ich mache die Tür auf und gehe raus. Ich versuche zu lächeln. "Was schreit Jayson hier so rum? Und warum hast du gestern so laut "ja" gerufen? Und in diesem Aufzug wollte ich dich nie wieder sehen!", schimpft Vater mich. Eine Entschuldingung bringt sowieso nichts. Ich ernte 4 Ohrefeigen und lande wieder auf dem harten Fußboden. Danach geht mein Vater schlafen. Ich warte bis er seine Tür geschlossen hat. Meine Wange ist ganz heiß. Mit besonrgtem Gesicht kommt Albert die Treppe hoch. "Ist alles in Ordnung junge Dame?", fragt er leise. Ich gucke auf den Boden und langsam kommen mir die Tränen. Ich will stark sein. Ich muss stark sein. Albert war für mich immer so etwas wie ein Vater. Einer, der fürsorglich ist. Vielleicht einer der immer in Sache Jungen übertreiben muss. Ich blicke zu ihm auf. Meine hand ruht auf meiner linken Wange. Ich habe Tränen in den Augen doch ich lächle. "Mir geht es gut, Al", sage ich fröhlich und rapple mich auf. Ich gehe Richtung Zimmer und Andrew öffnet die Tür. "Guten morgen junger Herr Lorring!", sagt er fröhlich zu Jay, der immer noch wie angewurzelt da steht. "In einer halben Stunde gibt es Frühstück", merkt er noch an. "Danke Al!" Meine Stimme zittert. Ich wollte doch stark sein! Warum schaffe ich es nicht? Kaum hat er die Tür geschlossen sacke ich zusammen. Zum Glück liegt dort Jays Matratze. Er stürzt fast auf mich zu, doch im letzten Moment fasst er sich und hockt sich vor mich. Er fragt:" Hey, was ist los Nane?" Ich hatte ihn schon fast vergessen. Doch vergessen hatte ich, wie er mich gestern genannt hatte. Willst du ihm wirklich zeigen das du ein "komischer Kauz" bist? Willst du auch vor ihm schwach wirken? Warum bist du nicht stark, so wie alle anderen? Warum bist du nicht wie alle anderen? Du bist wirklich ein sinnloses Wesen!, werfe ich mir innerlich vor. Meine Tränen fließen. Ich kann sie nicht mehr aufhalten. Meine Hände liegen dicht an meinem Gesicht. Ich sehe nichts. Doch plötzlich umschließt mich eine sehr angenehme Wärme. Ich merke wie eine Hand langsam und tröstend über meinen Rücken streicht. Ich spüre Muskeln. Werde ich gerade etwa von Jayson umarmt?

Von Mobbing und LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt